Investitur von Pfarrer Weißenstein

„Der Glaube hat Relevanz für unser Leben“

Dekanin Renate Meixner über die Kirchen in herausfordernden Zeiten. „Vieles ist im Umbruch“

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peka
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Elpersheim. Der christliche Glaube hilft, Krisen zu bestehen – auch und gerade angesichts des Wandels in der Kirche. Darüber sprach Dekanin Renate Meixner anlässlich der Investitur von Pfarrer Johannes Weißenstein.

In „herausfordernden Zeiten“, so stellte die Leiterin des Weikersheimer Kirchenbezirks fest, feiere man die Investitur eines neuen Pfarrers. Große Aufgaben gebe es nicht nur im Land, auch „in der Kirche ist vieles im Umbruch“ und das Gemeindeleben habe sich stark verändert. Bisher hätten in den vier Gemeinden Elpersheim, Markelsheim, Nassau und Schäftersheim zwei Pfarrer gewirkt – jetzt stehe ihnen nur noch ein einziger Seelsorger zur Verfügung. Hier wie anderswo stünden Gemeinden vor der Aufgabe, enger zusammenzuarbeiten, finanzielle und personelle Ressourcen zu teilen, einander wahrzunehmen und anzunehmen. Dank gebühre dem Verbundkirchengemeinderat, gerade auch für das, was in der zweijährigen pfarramtlichen Vakatur geleistet worden sei. In dieser Zeit sei die „Mündigkeit der Ehrenamtlichen“ gewachsen und auch das gemeinsame Sorgen für alle vier Gemeinden.

Zu den Veränderungen in der Gemeinde, so die Dekanin, komme auch eine Veränderung des gesellschaftlichen Klimas, die verunsichernd auf den Pfarrberuf wirke. „Kirche ist fragwürdig geworden, viele Menschen wenden sich von ihr ab“. Die Frage, ob Kirche systemrelevant sei, sei im ersten Lockdown von offiziellen Stellen mit Nein beantwortet worden. Darüber könne man streiten. Auf jeden Fall aber müssten Christen deutlich machen: „Die biblische Botschaft, unser persönlicher Glaube – das hat Relevanz für unser Leben und für unser Miteinander. Das hat Relevanz auch für unseren Umgang mit Krisen“.

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Darum gehe es auch bei der Amtseinsetzung von Pfarrer Johannes Weißenstein. Das Ziel seiner Arbeit solle sein, dass „Menschen entdecken: Der Glaube ist relevant für mein Leben. Er prägt mein Lebensgefühl, mein Handeln, ob ich vertrauen kann und wem ich letztlich Vertrauen schenke: Menschen, Dingen, Institutionen oder Gott“. Der möge dem neuen Pfarrer „eine Kraft sein, um unsichere Zeiten beherzt durchzustehen und vor Herausforderungen nicht zurückzuschrecken“. Dazu seien alle berufen, Geistliche und Gemeinde.

Ein wesentlicher und zeitaufwändiger Teil des pfarramtlichen Dienstes, so ergänzte Schuldekanin Charlotte Altenmüller, sei neben Verkündigung und Seelsorge die kirchliche Lehre oder Bildungsarbeit. So werde Johannes Weißenstein auch im Religionsunterricht in Weikersheim eingesetzt. Das sei „ein großer Schatz unserer Kirche“. Die Pfarrer brächten ihr theologisches Wissen und Nachdenken, aber auch ihre Erfahrungen aus dem Gemeindeleben hinein in die Klassenzimmer.

Gemeinsam mit den Kindern suchten sie nach Antworten auf deren Fragen und brächten ihnen biblische Geschichten nahe. Sie diskutierten mit Jugendlichen ethische Entscheidungen und Lebensmodelle, informierten über Religion und Religionen und wollten bei all dem „zeigen, warum sich ein Leben mit Gott lohnt“.

Auch in der Schule sei ein Pfarrer „im Weinberg des Herrn unterwegs“, und das werde Früchte tragen. peka

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