Feierliche Investitur in Elpersheim

„Zu anderen Menschen ein neues, gutes Verhältnis suchen“

Mit Johannes Weißenstein ist der Weikersheimer Kirchendistrikt komplett

Von 
Peter Keßler
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Elpersheim. Mit Johannes Weißenstein hat die evangelische Verbundkirchengemeinde Schäftersheim-Elpersheim-Markelsheim-Nassau einen erfahrenen Pfarrer bekommen. Am Sonntag feierte er seine Investitur.

Von den „schönen Gottesdiensten des Herrn“ hieß es im Psalm zu Beginn des Investiturgottesdienstes – und wirklich: Bei der Feier in Elpersheim passte alles zusammen. Gut gefüllt war die St.-Georgs-Kirche und niveauvoll gestaltete der Posaunenchor, dirigiert von Rolf Müller, den Gottesdienst musikalisch mit. Regenpause herrschte beim anschließenden Empfang auf dem Kirchenvorplatz, zu dem der Elpersheimer Kindergarten seinen neuen Pfarrer mit geschwungenen Fähnchen und einem fröhlichen Lied begrüßte. Ein Gemeinschaftschor aus den Kirchenchören Elpersheim, Nassau und Schäftersheim sang unter Leitung von Karin Kraft, von Regine Burdinski am Klavier begleitet.

In der Vorstellung von Pfarrer Johannes Weißenstein wurde deutlich, dass er in 19 Jahren Pfarrdienst auf der Ostalb wichtige Erfahrungen im Zusammenwachsen dreier Kirchengemeinden sammeln konnte. Nach der Ansprache von Dekanin Renate Meixner (siehe gesonderter Bericht) verpflichtete diese den Kirchengemeinderat auf gute Zusammenarbeit mit dem neuen Pfarrer und Johannes Weißenstein auf die Bejahung seiner Amtsverpflichtung. Danach setzte sie ihn feierlich in sein neues Pfarramt ein.

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Von der Trauer des Abschieds sprach Hanne Bosch, Vorsitzende des Giengener Gesamtkirchengemeinderats und des Kirchengemeinderats Hohenmemmingen. Doch sprach sie ihrem bisherigen Pfarrer auch die von Gott gegebene Kraft und Zuversicht zu. Zudem betonte sie, er sei „gefühlt die Ruhe in Person“ und ergänzte: „Solche Menschen können ungeahnte Kräfte entwickeln“.

Nah bei den Menschen

Auf die gemischten Gefühle des Neuanfangs wies die angehende Vikarin Susanne Weißenstein ihren Vater hin. Viele Menschen werde er kennenlernen, dazu manche Herausforderung erleben.

Auch Schuldekanin Charlotte Altenmüller hieß Johannes Weißenstein willkommen.

Gespannte Stille bis zum letzten Wort herrschte in der St.-Georgs-Kirche bei der Predigt des neuen Pfarrers über das Bibelwort „Einer trage des Anderen Last“. In dem, was er sagte, war er ganz nahe bei den Menschen und machte mit sorgfältig gewählten Beispielen die Bedeutung dessen, was Paulus damals meinte, für den heutigen Alltag deutlich. Einen bedenkenswerten Akzent setzte er auch auf den gemeinsamen Weg in seiner neuen Verbundkirchengemeinde. So ein Zusammenschluss sei „oft eher Vernunftehe als Liebesheirat“. Jetzt aber komme es darauf an, geleitet von Gottes Geist immer wieder einmal „über unseren eigenen Schatten zu springen und zu anderen Menschen ein neues, gutes Verhältnis zu suchen“.

Zu Beginn des von Ulrich Hammel moderierten Empfangs begrüßte die Elpersheimer Kindergartenleiterin Claudia Rathfelder im Kreis der Kinder ihren neuen Pfarrer mit Segenswünschen, dazu Brot und Wein. Klara Rumm, die Vorsitzende des Gesamtkirchengemeinderats, freute sich „auf eine fruchtbare, spannende und bestimmt nicht langweilige Zusammenarbeit im Kirchengemeinderat“. Sie wünschte ihm die nötige Kraft, eine geschickte Hand und viele gute Begegnungen. Zugleich dankte sie allen, die in der langen Vakaturzeit geholfen hätten, den vertretenden Pfarrerinnen und Pfarrern sowie Dekanin Renate Meixner. Gute ökumenische Zusammenarbeit bot Karin Imhof, erste Vorsitzende des katholischen Kirchengemeinderats Markelsheim, an.

Gute Zusammenarbeit ist wichtig

Weikersheims Bürgermeister Nick Schuppert, umrahmt von den vier Ortsvorstehern, begrüßte Johannes Weißenstein vor den zahlreichen Zuhörern aus allen Orten. Er sprach von den „ganz vielen freundlichen Menschen“ im Taubergrund, die ihren neuen Pfarrer und seine Familie mit warmen Herzen empfangen und ihm helfen würden, über den Heimatverlust hinwegzukommen. Alle vier Ortschaften, so stellte er fest, hätten mit biblischen Symbolen zu tun: Markelsheim, Elpersheim und Schäftersheim mit dem Wein, Nassau hingegen habe Fischseen. So bekomme er auch als Begrüßungsgeschenk aus allen drei Weinlagen einen Sortenwein. Kirche und Kommune hätten, so der Bürgermeister, miteinander viele Probleme zu bewältigen. Deshalb sei ihm eine gute Zusammenarbeit überaus wichtig.

Für den Weikersheimer Kirchenbezirk grüßte der Vorsitzende der Bezirkssynode Dr. Mathias Gutemann. Jetzt seien wieder alle Pfarrstellen im Bezirk besetzt, und man sei froh und dankbar, dass dies immer wieder gelinge. Die Verbundgemeinde habe die lange Zeit der Vakatur gut genutzt und „Sie sind auf dem Weg des Zusammenwachsens mit viel Motivation und mit viel ehrenamtlichem Engagement bereits gut vorangekommen“.

Gemeinsam mit dem neuen Pfarrer könne man nun weitere Ideen für die Gestaltung der Zukunft entwickeln. Für den Neuanfang wünsche er ihm Gottes Segen.

Der Kirchenbezirk freue sich auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und lade ihn ein, sich mit seinen Ideen und Fähigkeiten einzubringen.

Freier Autor

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