Klarer Gewinner - Erdrutschsieg für den jungen Herausforderer / Hunderte Einwohner auf dem Marktplatz

Bürgermeisterwahl Weikersheim: Nick Schuppert hebt Klaus Kornberger aus dem Sattel

Die Einwohner Weikersheims haben einen neuen Bürgermeister gewählt: Nick Schuppert wird mit 60,68 Prozent der Stimmen neuer Verwaltungschef. Klaus Kornberger holte nur 38,98 Prozent.

Von 
Michael Weber-Schwarz
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Weikersheim. Gegen 20 Uhr verkündete am Sonntag Bürgermeisterstellvertreter Norbert Beck das Ergebnis der Weikersheimer Bürgermeisterwahl auf den Stufen des Rathauses am Marktplatz.

„Der Wählerwille wird akzeptiert“, sagte Beck und verkündete die rohen Daten: Die Wahlbeteiligung lag bei 64,68 Prozent, auf den Amtsinhaber Klaus Kornberger entfielen rund 39 Prozent der Stimmen (absolut 1561), Herausforderer Nick Schuppert landete bei fast 61 Prozent (2437).

Anhaltender Applaus

Auf dem Marktplatz brandete begeisterter Applaus auf – mehrere Hundert Einwohner hatten sich dort versammelt; zum Abschluss gab es fröhliche Blasmusik. „Der Wähler ist der Souverän“, sagte gefasst Amtsinhaber Klaus Kornberger, der mit vielen Familienmitgliedern auf den Marktplatz gekommen war: „Sie haben sich entschieden“, sagte er an die Bürger gewandt. Seinem Nachfolger im Amt spreche er seine Gratulation aus.

Ein erster Blumenstrauß von Bürgermeisterstellvertreter Norbert Beck. © Michael Weber-Schwarz

Er habe „dieser Stadt gerne gedient“ und mit seiner Kandidatur den Wählern „ein Angebot gemacht“. Das Ergebnis werde er akzeptieren. Er wünsche Weikersheim und seinen Einwohnern weiterhin alles Gute und warb um „Abrüstung“ im Blick auf politische Gegensätze, denn die Stadt stehe vor großen Aufgaben. Er danke für das bisherige Vertrauen der Bürger und die hohe Wahlbeteiligung.

Amtsübergabe im Februar

Nur wenige Wochen war der Remstaler Herausforderer Nick Schuppert auf einer intensiven Wahlkampftour gewesen – er übernimmt im Februar die Federführung im Rathaus. „Ich schätze die Gratulation von Klaus Kornberger sehr“, sagte Schuppert – er blicke bereits jetzt auf viele „menschlich schöne, aber auch kritische Begegnungen“ mit Einwohnern zurück. Der Zuspruch und die Gastfreundschaft hätten ihn überwältigt.

Der Wähler hatte es auch mit dem „Rein und Raus“ nicht leicht: Wahl- und Coronaregeln zierten die Zugänge zu den Räumen – hier am Honsbronner Rathaus. © Michael Weber-Schwarz

Er wolle jetzt die „gesamte Bürgerschaft zum Wohl der Stadt voranbringen.“ Schuppert dankte auch seiner Familie und Freunden, die ihn unterstützt hätten. Am Wahlabend hatte sich ein großer Kreis an Familienmitgliedern aus seinem Heimatort in Weikersheim eingefunden.

Klare Worte fand Nick Schuppert für den Versuch einer Verunglimpfung von Mitgliedern des Weikersheimer Stadtrats vor einigen Tagen in den Sozialen Medien: Er verurteile solche Vorgehensweisen und stehe für den „Dialog bei Auseinandersetzungen“.

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Schließlich würdigte er die „großartige Leistung von Bürgermeister Klaus Kornberger. Jetzt gelte es „in aller Ruhe“ zu einem demokratischen Miteinander zu finden. Er wolle mit dem Gemeinderat konstruktiv zusammenarbeiten „und ein gerechter Bürgermeister sein“.

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