Jahresrückblick

Brücken bleiben in Weikersheim ein Dauerthema

Bürgermeister Nick Schuppert mit unpopulärem Votum bei Elpersheim-Entscheidung. Stadt will klimafreundlich handeln und Wohnraum schaffen

Von 
Michael Weber-Schwarz
Lesedauer: 
Neue Brücke: Der Verkehr kann wieder über die Tauber rollen – doch flussaufwärts tut sich rund um eine Radlerbrücke weiterer Ärger auf. © Michael Weber-Schwarz

Weikersheim. Brücken und Fotovoltaikanlagen – mit diesen Themen hatte der Weikersheimer Gemeinderat 2022 in vielfältiger Weise zu tun. Bürgermeister Nick Schuppert trat sein Amt an und fand sich gleich mittendrin in Projekten, die noch in der Ära Kornberger gestartet wurden.

Obwohl kein Stadt-Bauwerk, dominierte die Elpersheimer Tauberbrücke mit ihren Baustellen-Umleitungen für ein ganzes Jahr oftmals die Wahrnehmung. Und am Ende stimmten Schuppert und zwei Fraktionen gegen einen Radbrücken-(Prüfungs)-Antrag der CDU. Verstimmung und Kopfschütteln deshalb in Elpersheim; über das Votum tröstet auch die neu eingeweihte schmucke Taubertalhalle nicht hinweg. Brücke in Haagen, Brücke gen Schäftersheim: die Bauten sind erledigt. Der marode Pioniersteg zwischen Club und Tennisplätzen soll nach Jahren der vergeblichen Nachfragen endlich gerichtet werden.

Schon lange bekannt sind die Salzschäden an der Fußgängerbrücke am Bahnhof. Auch sie muss und soll erneuert werden.

Mehr zum Thema

Lokales

Weikersheim, 29.12.2022: Hilfsgüter aus Elpersheim in Kriegsgebiet übergeben

Veröffentlicht
Laufzeit
Mehr erfahren
Evangelischer Kirchenbezirk Weikersheim

Finanzieller Spielraum der Kirchengemeinden schrumpft

Veröffentlicht
Von
Peter Keßler
Mehr erfahren
Ehrungen

Erfolgsgeschichte von Hieber maßgeblich mitgestaltet

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Fotovoltaik: Kaum ein größeres Diskussionsthema mehr in Weikersheim. Auf die kommunalen Dächer samt Philharmonie sollen die Kollektoren kommen. Und auch „im Feld“ werden es immer mehr, weil der Rat sich weiter für den Klimaschutz einsetzen und Maßnahmen unterstützen will. Mehrere Bauleitverfahren für Anlagen haben den Rat bereits passiert. Und: Auch ein städtischer Klimaschutzmanager soll eingestellt werden – wenn’s mit der Förderung klappt.

Pläne für Neubaugebiete in Stadt und Ortsteilen gibt es auch: „Bezahlbarer Wohnraum“ lautet die Devise – was immer das konkret bedeuten mag. Wie überall wird es künftig bei Baugebieten oft auch in die Höhe gehen müssen – Wohnraumverdichtung nennt man das. Auch die (Baumarkt-) Krisen werden den politisch geforderten Trend vorantreiben, wenn ebenfalls krisenbedingt nicht die Investoren und Bauherren auf die finanzielle Bremse treten.

Bundesgesetze, Flüchtlingsunterbringung, Inflation, ein volatiler Markt, auch für Weikersheim werden da die Spielräume enger. Trotzdem geht etwas, auch wenn’s wahrscheinlich teuerer wird als erwartet und eingeplant. Das Hallenbad: Der Gemeinderat will das Sanierungsprojekt weiter umsetzen.

Jenseits der Politik hat Weikersheim auch (wieder) gefeiert: Bei der Kärwe ein Novum: Der Gemeinderat marschierte kostümiert samt dem neuen Verwaltungschef auf Bürger-Höhe zu Fuß.

Zum Jahresanfang noch drohte dem Kornbau am Marktplatz der personelle Super-Gau: Seit einem halben Jahrhundert gibt es das „Tauberländer Dorfmuseum“. Doch wer soll es weiter betreiben? Der Trägerverein hatte akute Personalprobleme. Kurz vor Zwölf fand man dann doch eine junge Vorsitzende – es geht zumindest irgendwie weiter.

Weiter Streit um den Karlsberg

Fall Karlsberg: Das Tauziehen mit den Behörden erreicht eine neue Stufe auf der Stressleiter. Nach ausgelaufenen amtlichen Verfügungen müsste das private Waldareal eigentlich längst wieder geöffnet sein, doch der Besitzer fürchtet weiter den Eintrag von gefährlichen Keimen in sein Wald- und Wildgrundstück. Er hat Mitte Juli Klage beim Verwaltungsgericht Stuttgart eingereicht. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.

Weikersheim als Kultur- und Tourismushauptstadt im Landkreis: Auch 2022 gab es viele hochkarätige Konzerte und Veranstaltungen. Die Stadt zieht mit der Tauberphilharmonie wieder zahlreiche interessierte Besucher an. Draußen begeistertet auch die etablierte Skulpturenschau.

Große Ereignisse werfen bereits ihre Lichter voraus: Die ersten Auswahl-Vorsingen für die Sommeroper im Weikersheimer Schlosshof haben bereits stattgefunden. Im neuen Jahr 2023 steht Donizettis Erfolgsstück „Der Liebestrank“ auf dem Spielplan. Die italienische Belcanto-Oper verspricht ein wenig „dolce vita“ am Tauberstrand.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Bad Mergentheim

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten