Bauleitplanung - Freiflächenfotovoltaik und Erneuerbare Energien aus „benachteiligten Böden“

Ausbau deutlich beschleuningen

Von 
Peter D. Wagner
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Beispiel für eine Freiflächen-Fotovoltaikanlage. © Peter D. Wagner

Weikersheim. Die Themen „Bauleitplanung für Freiflächenfotovoltaik“ und „Erneuerbare Energien“ standen bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Weikersheim gleich mehrfach auf dem Programm.

Anlass zu Bauleitplänen sind konkret beabsichtigte Bauvorhaben zur Errichtung von Freiflächen-FV-Anlagen auf verschiedenen Flurstücken und Gemarkungen. Bürgermeister Nick Schuppert bezeichnete diese Thematiken als besonders wegweisend und vor allem brisant sowie als gesellschaftliche Gesamtaufgabe aufgrund der aktuellen politischen Entwicklungen.

Der Gemeinderat hatte sich schon zuvor in mehreren Sitzungen mit den Standorten auseinandergesetzt und alle nach den zu den vorliegenden Anträgen gültigen Kriterien bewertet. Es wurde festgelegt, dass die Kriterien „hart“ anzuwenden seien. Insbesondere bei der Sichtbarkeit müssten entsprechende Nachweise erbracht werden. Weitere Kriterien sind Bodengüte, Naturschutz, Netzanbindung, faire Nutzenbeteiligung, Flächendeckelung und Jagd. Außerdem hatten die Ortschaftsräte in Schäftersheim, Nassau und Neubronn ihre Zustimmung für die jeweiligen Bauvorhaben erteilt.

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Damit die Investoren ein Signal für die weitere Planung erhalten, sollten jetzt die Aufstellungsbeschlüsse gefasst werden. „Stellt sich bei der Bearbeitung des Entwurfs heraus, dass eines oder mehrere der Kriterien nicht eingehalten werden können, muss das Plangebiet entsprechend angepasst werden oder kann der Standort nicht mehr weiterverfolgt werden“, kündigte Schuppert an.

Um die Klimaschutzziele zu erreichen und den Umstieg auf regenerative Quellen voranzubringen, müsse der Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich beschleunigt werden, bekräftigte CDU-Fraktionsvorsitzender Peter Rösch, wobei er damit offensichtlich auch die Meinung der beiden anderen Ratsfraktionen widerspiegelte. Die Solarenergie stelle dabei neben der Windenergie eine der Schlüsseltechnologien dar, weshalb jetzt mehr Flächen im Land für FV-Anlagen genutzt werden könnten.

Die Stadt Weikersheim habe bereits durch die Ausweisung von Windkraftkonzentrationszonen Neubronn (111 Hektar) und Nassau (76 Hektar), von zwei PV-Freilandanlagen sowie einer Freigabe von zusätzlichen 50 Hektar für Freilandanlagen Rahmenbedingungen geschaffen, die einen sehr weitreichenden Beitrag zum Klimaschutz darstellen. „Wir haben in Weikersheim und speziell auch in Schäftersheim genügend Flächen auf benachteiligten Böden. Wir brauchen deshalb im Moment noch nicht die Weinberge zupflastern und wollen den dörflichen Frieden in den Ortsteilen bewahren“, betonte Rösch.

Demnach fasste der Gemeinderat übereinstimmend die Aufstellung folgender Bebauungspläne für Freiflächen-FV-Anlagen: „Nassau Härt“ (circa 7 Hektar), „Schäftersheim Alter Bühl“ (14,77 Hektar), „Schäftersheim Dettemet“ (3,74 Hektar), „Neubronn Wüstenhube“ (3 Hektar) und Neubronn „Oberndorfer Weg“ (2,4 Hektar).

Gleichsam einhellig bewilligte der Rat den Vorentwurf des Teilflächennutzungsplanes „Erneuerbare Energien Weikersheim“. Dessen Aufstellung hatte das Gremium Anfang Mai gefasst. Der Bebauungsplan „Freiflächenfotovoltaik Queckbronn Berbisäcker“ wurde bereits aufgestellt. Mit den Aufstellungsbeschlüssen für die fünf weiteren Anlagenstandorte sind diese ebenfalls in das Verfahren des Teilflächennutzungsplanes aufzunehmen.

Als nächster Schritt erfolgt die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange. Der Weikersheimer Stadtverwaltung wurde durch den Gemeinderat ein dementsprechender Auftrag erteilt.

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