Walldürn. Wer aktuell durch das Wildgehege bei der Beuchertsmühle spaziert, dem fällt am See neben der Marsbachbrücke eine neuerdings erstellte kleine Hütte auf. Diese Einhausung überbaut eine jetzt im See verbaute Pumpstation. Von hier aus drückt eine kräftige Tauchpumpe künftig Teichwasser durch eine 150 Meter lange Zuführung zum höher gelegenen Sauengehege hinauf, wo in der Vergangenheit zu Trockenzeiten akuter Wassermangel herrschte. Die Versorgung der Wildschweine mit Trinkwasser und Suhlennässe zu Notzeiten, stellte dann stets eine besondere Herausforderung dar.
Durch Umorganisation und die nun installierte Pumpenanlage ist die Wasserversorgung der Wildparktiere jetzt allem menschlichen Ermessen nach zukunftsfähig. Die Sauen haben ihre neue Wasserzufuhr. Die Hirsche und Muffel erhielten im Zuge der Bauarbeiten am Wildparksee zuletzt einen kleinen Teich, aus dem sie nun und künftig frisches Quellwasser schöpfen. Es hatte sich nämlich gezeigt, dass sie das Wasser des Marsbachs, in den die geklärten städtischen Abwasser einfließen, nicht saufen mögen.
In einem kleinen Akt der Würdigung, wurde die neue Wasserversorgung der Wildparktiere nun offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Dazu trafen sich am Mittwochnachmittag Vorstand und Mitglieder des Vereins Wildpark Walldürn mit Bürgermeister Meikel Dörr.
Der erwartete Leiter der Unternehmenskommunikation der Firma Mosca, Frank Mutschler, hatte sein Beisein kurzfristig stornieren müssen. Das Waldbrunner Unternehmen hatte in seinem Projektwettbewerb 2023 regionalen „Ideen Raum gegeben, die sonst keine Chance auf eine finanzielle Förderung hätten“. Hier hatte das Ökologische Beobachtungsgehege im Marsbachtal 1000 Euro erhalten, die nun in eine leistungsstarke Tauchpumpe investiert wurden.
Der Leiter der Forstreviers Walldürn, Stefan Michel, Vorsitzender des Walldürner Wildparks, begrüßte die Gäste und erläuterte in einer kurzen Ansprache die durchgeführten Vereinsarbeiten und damit erreichten Verbesserungen: „Der See bevorratet rund 500 Kubikmeter Wasser. Das hält künftig auch in regenarmer Zeit genügend Wasser zur Versorgung unserer Tiere vor.“
Michel dankte allen, die zur Realisierung des Projekts Wasserversorgung beigetragen haben, allen voran Zimmermann Ralf Englert, der das Pumpenhaus in Eigenregie und vor allem ehrenamtlich für den Verein Wildpark Walldürn errichtet hat. Nicht zuletzt dem Bürgermeister und seinen Verwaltungsorganen, „die uns, wann immer wir uns mit einem Anliegen an sie wenden, Gehör schenken.“
Meikel Dörr, oberster Dienstherr des Ökologischen Beobachtungsgeheges, sprach in seinem Grußwort der Firma Mosca seinen Dank für die erhaltene Spende, den Vereinsmitgliedern die Anerkennung für ihre geleisteten Arbeiten aus, „die sie alle engagiert, wohl organisiert, ohne großes Aufsehens und, wie ich heute hier erlebe, höchst effektiv ausführen. Das Gehege steht topp da.“
Meikel Dörr weiter: „Ehrenamtliches Engagement wie Ihres, kann nicht hoch genug geschätzt werden. Es ist das Rückgrat unserer Gemeinschaft und trägt wesentlich zur Lebensqualität in unserer Stadt bei. Der Wildpark im Marsbachtal ist für alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt mit ihren Familien, aber auch für unsere Gäste in Walldürn, ein besuchenswertes Schmuckstück und eine emotionale Bereicherung.“
Bei einem anschließenden Gehegerundgang informierte sich der Bürgermeister ausführlich über die technische Infrastruktur von Gehege und Vereinsarbeit, von Wasser- und Stromversorgung über Arbeitsabläufe bis hin zu den scharf geschalteten Wolfschutzeinrichtungen. Dörr ließ sich künftige Projektvorhaben aus erster Hand erklären und sagte deren wohlwollende Prüfung auf Machbarkeit zu.
Sichtlich Freude bereitete dem Stadtoberhaupt der Blick hinter die Kulissen, samt der dabei möglich gewordenen besonderen Nähe zum Tier. Als „Entspannung pur“ bezeichnete Dörr die leisen Verweilmomente jenseits des Gehegezaunes an diesem Nachmittag, nur wenige Meter von den Wildtieren entfernt. In den Begleitgesprächen seines Besuches wurde mit den Forstfachleuten und Vereinsmitgliedern eifrig gefachsimpelt. „Zumindest schon mal eine halbe Jägerprüfung, habe ich hier heute absolviert“, schmunzelte der Bürgermeister beim Abschied. ekö
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