Neckar-Odenwald-Kreis.. Die Grünen verlieren, die AfD gewinnt: Mit dieser Feststellung wäre fast alles über die Kreistagswahl im Neckar-Odenwald-Kreis gesagt. Denn die CDU liegt bei rund 34 Prozent. 2019 hatte sie 35,1 Prozent erreicht. Zählt man die 1,1 der „Demokratischen Christlichen Bürger“ (DCB hinzu, entfielen damals 36,2 Prozent der Stimmen auf die Christdemokraten. Denn bei DCB handelte es sich um eine Abspaltung der CDU aus Walldürn, die sich inzwischen mit der Partei wiedervereinigt hat. Damit hätte die CDU rund zwei Prozentpunkte verloren.
Freie Wähler unverändert
Die Freien Wähler dagegen bleiben stabil bei 21.6 Prozent gegenüber 21,4 Prozent vor fünf Jahren. Und auch bei der SPD gab es kaum eine Veränderung. Sie erreichte 20,2 Prozent der Stimmen gegenüber 20,1 Prozent 2019. Die FDP erhielt zwei Prozent der Stimmen. Bei der Wahl 2019 waren es drei Prozent.
Dagegen zeigen sich bei den Grünen und der AfD deutliche Veränderungen. So verloren die Grünen 4,6 Prozentpunkte. Sie landen bei rund acht Prozent. Die AfD verdoppelte ihren Stimmenanteil von 6,6 Prozent auf 13,8 Prozent.
Das neue Gremium wird mit 47 Sitzen um zwei kleiner. Die CDU wird künftig mit einem Mitglied weniger vertreten sein. Mit 16 Sitzen bleibt sie aber weiterhin deutlich stärkste Fraktion. Es folgen die Freien Wähler, die ebenfalls einen Sitz verloren haben. Sie sind künftig mit zehn Mitgliedern im Kreistag vertreten. Auch die SPD verliert einen Sitz und entsendet künftig neun Vertreter in das Gremium. Die Grünen verlieren drei Mandate und ziehen mit vier Personen in das Kreisparlament ein. Die AfD gewinnt vier Mandate hinzu und ist künftig mit sieben Personen die viertstärkste Fraktion im Kreistag. Ein Vertreter der FDP vervollständigt das Gremium. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 62 Prozent und war damit um 0,9 Prozentpunkte höher als 2019.
Geringer Frauenanteil
Der Frauenanteil im Kreistag ist ausbaufähig. Mit Petra Rutz (Freie Wähler) Dr. Dorothee Schlegel (SPD), Simone Heitz, Maren Fütterer und Amelie Pfeiffer (alle von den Grünen) zählt das Gremium nur fünf weibliche Mitglieder.
Insgesamt ziehen 16 amtierende Bürgermeister und drei ehemalige Bürgermeister in den Kreistag ein. Somit sind die Chefs von mehr als der Hälfte der 27 Kreis-Kommunen in dem beschlussfassenden Organ vertreten.
Stimmenkönig ist mit 8325 Stimmen der Newcomer Julian Stipp (SPD) , Oberbürgermeister von Mosbach. Auf Platz zwei landete Meikel Dörr (SPD), der im vergangenen Jahr zum neuen Bürgermeister von Walldürn gewählt wurde. Auch er zieht erstmals in das Landkreis-Gremium ein. Platz drei nimmt Bürgermeister Roland Burger (CDU) ein, der dem Kreistag schon seit Jahren angehört.
Klaus Gramlich scheidet aus
Nicht gewählt wurden zum Beispiel Klaus Gramlich (CDU), ehemaliger Bürgermeister von Adelsheim, Volker Schwender (SPD), langjähriger Kommunalpolitiker aus Buchen, Eric Bachmann (Freie Wähler), stellvertretender Bürgermeister und Fraktionsvorsitzender im Hardheimer Gemeinderat, sowie Sandra Röckel (CDU) aus Buchen. Heide Lochmann (SPD) aus Adelsheim, die dem Gremium lange Jahre angehörte., hatte auf eine Kandidatur verzichtet.
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