Mit einem neuen Veranstaltungsformat hat das Projekt „Schmetterlingsdorf Rippberg – Gemeinsam:Schaffen“ am Wochenende zahlreiche Bürgerinnen und Bürger dazu bewegt – sich zu bewegen.
Rippberg. Was für einen strahlenden Herbsttag geplant war, wurde zu einer wassereichen Wanderung: der 1. Rippberger kulinarische Spaziergang. Denn ausgerechnet am Veranstaltungssonntag, dem Erntedanktag, zog ein lang anhaltendes Regenband über die Marsbachtalgemeinde.
Trotzdem ließen es sich viele mit Schirm und festem Schuhwerk ausgestattete Rippbergerinnen und Rippberger nicht nehmen, den 3,7 Kilometer langen markierten Wanderweg durch die südwestliche Ortsgemarkung entlang des Hambrunner Buckels für einen Sonntagsspaziergang zu nutzen.
Auf dem Rundweg, so die ursprüngliche Planung, sollten verschiedene Stationen zum Verweilen und zum Austausch miteinander einladen: ein geistlicher Impuls am Flurkreuz im Eiderbachtal, kleine Odenwälder Köstlichkeiten auf dem Weg am Hambrunner Buckel, dort sich abwechselnd mit naturkundlichen Blicklenkungen auf die ökologische Vielfalt im Heimatdorf. Das Regenwetter allerdings machte es zwingend, diese Wegstationen ins Trockene zu verlegen – ins Infozentrum Schmetterlingsdorf.
Von Insekten- und Vogelschutzthemen bis hin zu Informationen über alternativen Futter- und Pflegeprodukte für die nachhaltige Hundehaltung, gab es dort vieles zu entdecken. Mit Lehrmaterialien des Vereins Wildpark Walldürn, der im Marsbachtal das ökologische Beobachtungsgehege betreibt, fanden viele BesucherInnen schnell Zugang zu Erinnerungen und Erlebnisthemen rund um die heimische Natur.
Kinder hatten Spaß
Kinder machten sich einen Spaß daraus, sich eine gegerbte Wildsauschwarte überzuwerfen und auf allen Vieren durch die Ausstellung zu toben. Zahlreiche Wildtiermöbel luden dazu ein, sie daheim im eigenen Garten nachzuahmen: vom Igelhaus über Schmetterlingshotels bis zum besonders vielseitig einsetzbaren MoBitop.
Die für Wandernde und nicht Wandernde eingerichtete Vesperstation im Foyer der Rippberger Sporthalle fand zeitgleich regen Zulauf. Von Grünkernsuppe bis Bratwurst, von gebackenen Rippberger Wursttalern bis zum schnapsgekrönten Vesperteller ließen es sich die Menschen bis in den Spätnachmittag hinein gut gehen.
Aus der im Außenbereich aufgestellten Presse lieferte Timo Kern Jung und Alt reichlich fließenden, frischen Süßmost. Direkt nebenan, informierte Imker Thomas Kern über die Arbeit der Bienen, die im April überhaupt erst für befruchtete Apfelblüten gesorgt hatten.
Ideen eingebracht
Ortsvorsteher Wolfgang Stich: „Die im Rahmen unseres Projektes ,Schmetterlingsdorf Rippberg – Gemeinsam:Schaffen´ angebotenen Veranstaltungen werden von der Bevölkerung gerne angenommen. Und sie fangen an zu bewirken, was wir damit erreichen wollten: Mitbürgerinnen und Mitbürger dazu zu bewegen, sich mit Ideen und Mittun ins Ortsgeschehen wieder selbst mehr einzubringen.“ So wurden von Teilnehmenden beispielsweise Anregungen dazu gegeben, wie von Maiblümles-Stein bis Steinsarg und Co. spezielle Landmarken im Rippberger Gelände neu belebt werden können. Und wie alte Rippberger Pfade (zum Beispiel Hambrunner Weg, Gottersdorfer Weg oder Reichhartshäuser Weg) davor bewahrt werden können, in Vergessenheit zu geraten.
Nach dem großen Erfolg des 1. Rippberger kulinarischen Spaziergangs, trotz Regenwetters, soll dieses Format jetzt beibehalten, weiter ausgefeilt und der Bevölkerung in Zukunft jährlich bei passender Gelegenheit angeboten werden.
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