Walldürn. Gerne zurückdenken an diese 373. Fußwallfahrt werden die Pilger aus dem Raum Köln, aus dem Westerwald, aus dem Taunus und aus dem Maintal, die zur Verehrung des „Heiligen Blutes“ in der Wallfahrtsbasilika in einem siebentägigen Fußmarsch über insgesamt 262 Kilometer von Porz-Urbach bei Köln aus bewältigten. Insgesamt 174 Teilnehmer kamen am Schlusstag dieser ältesten und traditionsreichsten Walldürner Fußwallfahrt am Montag an. Am 30. Mai in Porz-Urbach mit einer Pilgermesse für die zu Beginn dabei gewesenen knapp 200 Wallfahrtsteilnehmer hatte die Wallfahrt ihren Anfang genommen. Stadtpfarrer und Wallfahrtsleiter P. Josef Bregula, OFM, empfing diese beeindruckende Fußprozession am Stadtrand zusammen mit seinen Mitbrüdern vom Orden der Franziskaner-Minoriten, mit Erzabt Tutilo Burger OSB und weiteren Geistlichen sowie mit den Ministranten. In der Basilika zeigte er sich tief beeindruckt über die Teilnehmerzahl von Pilgern und Wallfahrern,sie alle hätten es nach langer und intensiver Pilgerwanderung geschafft und seien am Ziel angekommen. Den Blutschrein, der am Vortag feierlich geöffnet worden sei, hätten alle Köln-Wallfahrer nun müde, aber hoffentlich glücklich erreicht.
„Ich will Euch eine Zukunft und eine Hoffnung sein“ so laute das Leitwort der Wallfahrt, Worte des Propheten Jeremia, Kapitel 29, Vers 11. In einer Welt, die schon seit längerem von Krisen und Kriegen be-stimmt worden sei und immer noch werde, seien die Menschen oft verängstigt und verunsichert. Viele würden mit großer Sorge in die Zukunft blicken, weil ihre Existenz durch Inflation und wirtschaftliche Rezession gefährdet sei. Auch andere Themen, wie der Klimawandel, würden die Menschen verunsichern in der heutigen Zeit und viele würden Gefahr laufen, den Mut und die Hoffnung zu verlieren. In diese Situation hinein spreche Gott den Menschen durch den Propheten Jeremia die Hoffnung wieder neu zu. Wenn wir Menschen uns Gott und seinem Wort öffnen würden, ihn in unser Herz und in unser Leben einlassen würden, dann dürften wir mit Vertrauen und Zuversicht im Glauben an Gott und Jesus Christus in die Zukunft schauen.
Brudermeister Stefan Beßlich sagte, die Wallfahrt der Kölner Fußprozession sei anstrengend, aber schön und harmonisch gewesen. Unter den Pilgern waren wieder Fußwallfahrer aus Walldürn und der näheren Umgebung. Sieben Tage sei man als „Großfamilie“ mit vielen Freunden auf einem gemeinsamen Pilgerweg gewesen sei, habe völlig unterschiedliche Landschaften kennengelernt, gemeinsam Rosenkränze gebetet und Stunden der völligen Stille erlebt. Er dankte allen, die zum Gelingen der Wallfahrt beigetragen haben. Alle Teilnehmer hätten diese Wallfahrt der Gebete, des Singens, der Stille, der Fröhlichkeit, der Harmonie, der Gemeinschaft und der Bekanntschaft als persönliche Stärkung am Glauben sowie am Christ- und Kirchensein empfunden und hierbei ganz bewusst auch ein inniges und herzliches Zusammengehörigkeitsgefühl mit ihren Mitpilgern erlebt. Mit großer Freude und unter dem großen Applaus aller Anwesenden teilte Beßlich noch mit, dass alle Teilnehmer einmal mehr im Rahmen einer Sammelaktion wieder ihr großes Spenderherz für hilfsbedürftige Menschen öffneten, indem sie stolze 8000 Euro für einen sozialen Zweck gesammelt hätten.
Sehr feierlich war erneut unter Glockengeläut und zu den Klängen der Odenwälder Trachtenkapelle der Einzug in die Basilika. Am Hochaltar wurde nach der Aussetzung des Allerheiligsten das „Walldürner Lied“ gesungen. Nach Dankesworten von Stefan Beßlich bei seiner nunmehr nach zwölf Jahren letzten Fußwallfahrt als Pilgerführer endete diese kirchliche Begrüßungsfeierstunde traditionsgemäß mit dem „Irischen Segensgruß“. Am Dienstagvormittag fand ein Pontifikalamt in der Basilia mit Erzabt Tutilo Burger OSB als statt (siehe weiteren Bericht). ds
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