Kubus bei der Firma Alba

Walldürn: Neues Verfahren, neuer Firmenname und neue Sortierhalle in diesem Jahr

Bauarbeiten beginnen 2023. Chemisches Recycling ergänzt mechanische Verfahren

Von 
Daniela Käflein
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Die Firma Alba im Verbandsindustriepark Walldürn wird in den nächsten Wochen zu der Firma Interzero. Die Bauarbeiten für die geplante neue Sortierhalle werden laut Pressesprecher Mathias Kreutzmann in diesem Jahr stattfinden. Dadurch sollen 100 neue Arbeitsplätze in der Produktion entstehen. © Daniela Käflein

Walldürn. Nach viel Aufregung über die Erweiterungspläne der Firma Alba im ersten Quartal des letzten Jahres ist im Jahresverlauf scheinbar wieder Ruhe eingekehrt. Wie der Sachstand inzwischen genau ist, haben die Fränkischen Nachrichten nachgefragt.

„Die Bauarbeiten haben zwar noch nicht begonnen, sind aber in diesem Jahr geplant“, erklärte der Pressesprecher von Interzero auf Anfrage der Fränkischen Nachrichten.

Inzwischen habe sich die Firma Alba nämlich in zwei Bereiche untergliedert. Während der eine Bereich sich ausschließlich um die Abfallentsorgung kümmere, lege Interzero den Fokus auf die Kreislaufwirtschaft. „So wird Alba in den nächsten Monaten auch in Walldürn zu Interzero“, verkündete Kreutzmann.

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„Die neue Sortierhalle in Walldürn bringt ungefähr 100 Arbeitsplätze im Produktionsbereich“, erklärte Mathias Kreutzmann im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. Das Konzept soll im Februar bei einer Pressekonferenz vorgestellt werden.

„Nicht signifikant mehr Verkehr“

„Die neue Sortierhalle hat die Form eines Kubus und ist in sich mit elektrischen Toren abgeschlossen, damit der Plastikabfall nicht vom Wind mitgenommen wird“, betonte der Pressesprecher von Interzero gegenüber unserer Zeitung.

Der Befürchtung eines steigenden Lkw-Verkehrs hält er entgegen, dass das Verkehrskonzept der Firma davon ausgehe, dass man die Anfahrten kompensieren könne. „Aus diesem Grund wird es nicht zu signifikant mehr Lkw-Verkehr kommen“, ergänzte er.

Außerdem sei auf lange Sicht geplant, den Verkehr auf die Bahnstrecke zu legen. „Natürlich muss man erst noch sehen, ob sich das rechnet. Aber wir sind sehr willens, das zu tun“, hob er hervor. Erfahrungsgemäß dauere das allerdings immer sehr lange.

Die Gründung der Firma Interzero, die ihren Hauptsitz in Köln hat, basiere auf 30-jähriger Erfahrung der Mitarbeiter in der Kreislaufwirtschaft. Strategische Säulen seien nachhaltige Kreislauflösungen, Kunststoffrecycling und eine Recycling-Allianz. Ein weiteres übergreifendes Element seien Innovation und Forschungsleistungen. Vor etwa einem Jahr habe sich Alba mit der Firma OMV aus Österreich zum Bau einer innovativen Sortieranlage zusammengetan. „Die Zusammenarbeit gewährleistet die Belieferung der OMV mit hochwertigen, nachhaltigen Kunststoffen für das chemische Recycling durch die Firma Alba, um den Kreislauf für Kunststoffe zu schließen“, so Mathias Kreutzmann. Dieses chemische Recycling, auch ReOil-Verfahren genannt, sei die ideale Ergänzung zu mechanischen Recyclingverfahren und die einzige Möglichkeit für gemischte Kunststoffabfälle wie Misch- und Mehrschichtkunststoffe.

„Während früher etwa 50 bis 60 Prozent aus den Abfällen im gelben Sack recycelt werden konnten und 40 Prozent übrig blieben, kann man mit diesem Verfahren nochmal 20 Prozent des Restes verwerten und in den Kreislauf zurückführen“, veranschaulichte der Pressesprecher.

Großen Wert lege man darauf, sich mit den Bürgern auszutauschen und das neue Verfahren vorzustellen, so Kreutzmann abschließend.

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