Walldürn. Die Erweiterung der Firma Alba Recycling sorgte in der Vergangenheit für viel Aufregung (wir berichteten). Der Ausschuss für Technik und Umwelt stimmte am Dienstag nun dem Bauvorhaben zu und erteilte alle erforderlichen Befreiungen. Dr. Richard von Goetze, Leiter der Abteilung chemisches Recycling, stellte den aktuellen Stand des Projekts des Unternehmens vor.
Der Bau wird auf zwei Grundstücken realisiert. Auf dem rund 12 500 Quadratmeter großen Grundstück wird ein Lkw-Parkplatz entstehen. Dieser soll den Verkehr auf der Straße entlasten und vor allem wartenden Lkw-Fahrern Platz bieten.
Das rund 76 000 Quadratmeter große Grundstück ist für den Neubau einer Sortierhalle bestimmt. Der Bauplan für die neue Sortieranlage sieht ein geschlossenes Gebäude für das gesamte Abfallwirtschaftssystem vor. Damit will Alba Recycling vermeiden, dass sich gelagerter Müll im Außenbereich verbreitet, wie es bei der bestehenden Anlage der Fall ist. Den Kern der neuen Sortierhalle bildet ein neues Verfahren. „An unserem Standort in Walldürn haben wir über 100 Beschäftigte. Wir planen nun einen Standort der ein bisschen größer ist. Dort sollen die bisherigen Reste der Sortierung weiterverarbeitet werden“, erläuterte von Goetze.
Mit dem neuen Verfahren will Alba Recycling so viel wie möglich aus dem Müll zur Wiederverwertung gewinnen. Außerdem bereite man andere Verfahren in Zusammenarbeit mit Chemieunternehmen vor.
Kein chemisches Verfahren
An dieser Stelle betonte von Goetze, dass das neue Verfahren für den Standort Walldürn nichts mit einem chemischen Verfahren zu tun habe.
Es handele sich um die gleiche Sortiertechnik. Nur sei diese „innovativer, anders angewandt und weiterentwickelt“. Ziel sei es, durch die Erweiterung am Walldürner Standort die Gesamtrecyclingquote zu steigern. Sechs Kamine würden beim Bau der Sortierhalle benötigt. Diese hätten jeweils eine Höhe von rund 30 Metern undsäßen auf Aktivkohleeinheiten.
Der Vorteil des abgeschlossenen Raums liege darin, dass Gerüche außen weniger wahrnehmbar seien. In der Halle selbst müssen jedoch geeignete Arbeitsbedingungen hergestellt werden. Das werde durch die Kamine ermöglicht. Wie der Unternehmensvertreter beschrieb, dienten die Kamine , um die Luft umzuwälzen.
Die Grundstücke wurden bereits Ende 2022 gekauft, die abschließende Verfahrensgenehmigung obliegt nun dem Landratsamt. Der Baubeginn ist für diesen September und die Fertigstellung ist für 2025 vorgesehen.
Prüfung der Gleisreaktivierung
Außerdem werde die Reaktivierung des Schienenverkehrs aktuell geprüft, wie von Goetze berichtete. Die DB Cargo sowie Alba Recycling schlagen die „Prüfung eines Zusammenschlusses mehrerer lokaler Unternehmen mit langfristigem Interesse an einem Gütertransport mittels der Bahn vor“, erklärte der Unternehmensvertreter. Diese solle in der zweiten Hälfte des Jahres stattfinden.
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