Walldürn. Der Haushaltplan für das Jahr 2023 der Stadt Walldürn wurde in den vergangenen Monaten im Gemeinderat eingebracht und vorberaten. Die Sitzung des Gremiums am Mittwoch leitete der Kämmerer Joachim Dörr mit den Eckdaten ein. Er nahm wie vergangenes Jahr Bezug darauf, dass die Haushaltsplanung in Krisenzeiten – die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg – schwer sei. „Wir können trotzdem einen genehmigungsfähigen Haushalt vorstellen, der viele Projekte beinhaltet und aufgrund der vorhandenen respektable Liquidität bei planmäßigen Verlauf einen weiteren Schuldenabbau vorsieht“, sagte Dörr. Den veranschlagten Erträgen in Höhe von rund 36,96 Millionen Euro stehen Aufwendungen von rund 38,64 Millionen Euro gegenüber. Im Ergebnishaushalt bedeutet dies ein Defizit von rund 1,68 Millionen Euro.
Bürgermeister Markus Günther rief sich seine erste Haushaltsrede 2008 in Erinnerung, als der Schuldenstand bei über 21 Millionen Euro lag. „Mit Stand Ende 2023 werden wir planmäßig einen Schuldenstand von gerade einmal noch 8,47 Millionen Euro ausweisen“, so Günther. Außerdem sieht die mittelfristige Finanzplanung bis Ende 2025 einen noch niedrigeren Stand vor. „Das bedeutet einen Schuldenabbau im Kernhaushalt von sage und schreibe fast 15 Millionen Euro“, ergänzte er.
Wie der Kämmerer in der Sitzung berichtete, kehre 2023 wieder Normalität bezüglich der Steuerkraft ein. Im Finanzausgleich zahle die Stadt im Planungsjahr etwas über eine Millionen Euro. Im vergangenen Haushaltsjahr waren dafür rund 16,4 Millionen Euro notwendig. Damit liegt eine Verbesserung von rund 15 Millionen Euro vor.
Keine Kreditaufnahme erforderlich
Im Bereich der geplanten Investitionen belaufen sich die Einnahmen auf rund 6,78 Millionen Euro. Darunter zählen als Haupteinnahmequelle die erhofften Fördermittel von rund 5,1 Millionen Euro. Als Ausgaben sieht der Haushaltsplan Kosten von rund 14 Millionen Euro vor. Damit ergibt sich ein Finanzierungsbedarf von rund 7,23 Millionen Euro. „Eine Kreditaufnahme ist 2023 erneut nicht erforderlich“, so der Kämmerer. Des Weiteren sei eine ordentliche Kredittilgung von rund einer Millionen Euro vorgesehen.
„Die beiden kostenträchtigsten Projekte 2023 sind die Generalsanierung der Grundschule mit rund 3,75 Millionen Euro und des Stadt- und Wallfahrtsmuseums mit rund 2,37 Millionen Euro“, erläuterte Dörr. Zu den „Top Ten Investitionen“ zählen außerdem noch Feuerwehrfahrzeuge (rund 675 000 Euro), die Sanierung der Gregor-Mendel-Straße (etwa 638 000 Euro) und ein Regenüberlaufbecken (rund 591 000 Euro). „Die Stadt muss tief in die noch gut gefüllte Rücklagenschatulle greifen und bei planmäßigem Verlauf daraus rund 8,21 Millionen Euro entnehmen, um den Haushalt u finanzieren“, erläuterte Dörr und nahm Bezug auf den Gesamthaushalt. „Im Zusammenhang mit Klimaneutralität wird viel von Nachhaltigkeit gesprochen. Nichts ist jedoch so nachhaltig, wie unseren künftigen Generationen eine Zukunft zu hinterlassen, in der sie finanziell leistungsfähig sind und dann Investitionen in die Klimaneutralität und die Steigerung der Lebensqualität einbringen können“, sagte der Bürgermeister über die Haushaltsplanung. „Wir haben vieles zusammen kritisch erörtert, wir haben aber nicht nur im vorherigen Jahr, sondern auch in den vergangnen 16 Jahren unsere Stadt vorangebracht. Wir dürfen allerdings nicht stillstehen“, äußerte sich Günther gegenüber dem Gremium.
Der Gemeinderat verabschiedete einstimmig den vorgelegten Haushaltsplan sowie die Finanzplanung für die Jahre 2024 bis 2026.
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