Gemeinderat

Kläranlage Altheim: Abwasserzweckverband ist eine Lösung

Das Strukturgutachten für die künftige Abwasserbehandlung in der Kläranlage Altheim wurde bei der Gemeinderatssitzung in Walldürn vorgestellt. Vier Varianten sind möglich.

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Stefanie Čabraja
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In der Kläranlage in Altheim besteht Sanierungsbedarf. Als Lösung ist eine interkommunale Kooperation möglich. © Stefanie Čabraja

Walldürn/Altheim. Der schlechte Zustand der Kläranlage in Altheim stand bereits in einer Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt im September 2020 auf der Tagesordnung. Es wurde ein Gutachten angefordert, wie zukünftig die Abwasserbehandlung verbessert werden kann. Des Weiteren hatte sich der Gemeinderat im vergangenen November selbst ein Bild von der Kläranlage im Rahmen einer Ortsbegehung gemacht (wir berichteten). In der Altheimer Kläranlage ist die Kapazität ausgeschöpft. Der Anschluss eines neuen Wohngebiets sei beispielsweise nicht möglich und der Zustand der in die Jahre gekommenen Anlage sei handlungsbedürftig. Das Strukturgutachten wurde von Vertretern der Ingenieurbüros „Walter Ingenieure“ aus Tauberbischofsheim und „Weber Ingenieure“ aus Pforzheim in der Gemeinderatssitzung am Montagabend vorgestellt. Dabei wurden dem Gremium und den zahlreich erschienen Bürgern verschiedene Varianten vorgestellt.

Variante eins: Die Kläranlage in Altheim bleibt weiterhin in Betrieb und wird saniert. Dabei trägt die Stadt Walldürn die kompletten Kosten in Höhe von mehreren Millionen Euro und bekommt keine Förderzuschüsse.

Variante zwei: Das Abwasser aus Altheim wird in die Kläranlage nach Rosenberg gepumpt. Diese wird dementsprechend erweitert, um die notwendige Kapazität aufzubringen. Durch die interkommunale Zusammenarbeit und eine gemeinsame Lösung ist mit Förderungen zu rechnen.

Gemeinderat in Kürze

Herbert Kilian schied auf eigenen Wunsch aus dem Gemeinderat aus. Aniko Müller rückte als neue Stadträtin nach. In diesem Zuge wurden auch die Ausschüsse sowie kommunale Gremien neu besetzt. Der Gemeinderat bewilligte alle Veränderungen einstimmig.

Die Stadtverwaltung stellt den Antrag zur Förderung der kommunalen Wärmeplanung beim Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Dies beschloss der Gemeinderat einstimmig.

Das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) informierte das Gremium über die Umsetzung eines Waldkindergartens an der Jugendherberge in Walldürn. Es ist das erste Projekt dieser Art des DJH. In der aktuellen Planung wird eine Gruppe mit 20 Kindern, im Alter von zwei bis sechs Jahren, und drei pädagogischen Betreuern vorhergesehen. Schon für das kommende Kindergartenjahr soll das Projekt starten.

Für die Vorbereitung der Wahl der Schöffen für die Geschäftsjahre 2024 bis 2028 soll die Stadt Walldürn eine Schöffen- und eine Jugendschöffen-Vorschlagsliste zusammenstellen. Bewerbungen für die Vorschlagsliste können bis zum 16. März eingereicht werden. Weitere Informationen sind auf der Internetseite der Stadt Walldürn zu finden.

Die Wahl der Abteilungskommandanten Matthias Hennig in Glashofen und Holger Deuser in Altheim sowie die der Stellvertreter Maximilian Bundschuh (Glashofen), Jan-Michael Schwab und Dirk Stahl (beide Altheim) billigte der Gemeinderat. sc

Variante drei: Die beiden Kläranlagen Altheim und in Eubigheim-Hohenstadt werden nach Rosenberg in eine erweiterte Anlage verlagert. Diese kreisübergreifende Lösung könnte ebenfalls gefördert werden.

Variante vier: Die Kläranlagen Altheim, Eubigheim-Hohenstadt und Schillingstadt werden an die Kläranlage Rosenberg angeschlossen. Damit wäre dort die zentrale Kläranlage. Auch bei dieser Variante ist mit Förderungen zu rechnen.

Wie die Vertreter der Ingenieurbüros darlegten, sei die Zentralisierung der Kläranlagen in Rosenberg langfristig die effizienteste und günstigste Variante. Die anderen drei Kläranlagen würden geschlossen werden.

„Die Gründung eines Abwasserzweckverbands bleibt bei der Zusammenschließung natürlich nicht aus“, sagte Bürgermeister Markus Günther. „Es müssen noch viele Stellschrauben geprüft werden. Bei einem kreisübergreifenden Projekt haben wir jedoch die höchste Förderungssituation“, ergänzte er. Dementsprechend fasste der Gemeinderat keinen Beschluss.

Bauvergaben und Beschlüsse

Des Weiteren vergab das Gremium die Rohbauarbeiten für die Restaurierung des Stadt- und Wallfahrtsmuseums sowie für den Neubau der Tourist- und Freizeitinformation an die Firma „Schebler Bauunternehmen“ aus Birkenfeld. Mit rund 290 000 Euro lag das Angebot des Unternehmens nur knapp über der Kostenberechnung.

Außerdem bewilligte das Gremium die Entwurfsplanung für vier Baugrundstücke in der Neusasser Straße in Glashofen. Der Bebauungsplan „Hausacker“ in Wettersdorf wurde ebenfalls einstimmig als Satzung beschlossen.

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