Rippberg. Tolle Beiträge auf der Bühne und eine einmalige, ausgelassene Feierstimmung bei den Gästen waren am Sonntag beim Kinder- und Seniorennachmittag in Rippberg von Anfang bis Ende die Garanten für eine glanzvolle Prunksitzung. Rasante Garde- und Schautänze, umgesetzt mit Kreativität und viel Liebe zum Detail, verdeutlichten, dass sich die hiesigen Faschingsgesellschaften keine Sorge um ihren karnevalistischen Nachwuchs machen müssen. Allerdings fehlte in diesem Jahr der sonst übliche Beitrag des Rippberger Kindergartens.
Närrisches Feuerwerk gezündet
Alle beteiligten Kinder und Jugendlichen aber zündeten ein närrisches Feuerwerk vom Besten, denn sie legten bei ihrem Auftritt fühlbar viel Engagement an den Tag. Selber mit vollem Herzen dabei, ließen sie den Funken der Begeisterung von sich auf das Publikum im voll besetzten Saal über springen – Stimmung pur, ab der ersten Minute.
Mit sicherer Hand und gut gelaunt, hatte Sitzungsleiter Otto Trabold pünktlich um 15.01 Uhr die Sitzung begonnen und das prall gefüllte Narrenschiff der Rippberger „Bachscheisser“ und deren Gäste durch den Nachmittag gelenkt. Die Rippberger Blasmusik unter ihrem Dirigenten Martin Weckbach bereicherte die Sitzung mit manchem Schunkler für´s Narrenvolk und vielfachem närrischem Tusch für die Bühnenakteure.
Souverän und als Cheerleader gut aufeinander eingespielt, entpuppte sich die Kinder-Schautanzgruppe aus Waldstetten gleich zu Sitzungsbeginn als echte Wirbelwinde. Flott und flink wuselten sie über die Bühnenbretter und punkteten so beim klatschenden Publikum. Die Kindergarde der „Aaldemer Dunder“ trieb mit ihrem Gardetanz mit grazilem, gut aufeinander abgestimmten Bewegungsspiel, lockeren Sprünge und in die Luft wirbelnden Armen und Beinen zu fetzigen Rhythmen das Stimmungsbarometer in der Halle weiter nach oben.
Die Jugend-Schautanzgruppe der FG Walldürn darf bei keiner Fastnachtsveranstaltung fehlen. Bei ihrer Aufführung „Phantasie der Träume“ präsentierte sie sich mit ihren kreativ gestalteten Kostümen schier großartig. Sie strahlten pure Freude aus und begeisterten das Publikum mit ihren tänzerischen Leistungen.
Begeisterung zu spüren
Die Begeisterung für die Fastnacht und die Freude an ihrem Auftritt war den Kindern der „Original Dürmer Äffle“ beim Tanz „Wo bleibt der Schnee?“ nicht nur anzusehen, sondern sie war an ihnen regelrecht abzulesen. Ihre wundervollen Kostüme machten die Darbietung zum Augenschmaus. Die Juniorengarde der FG Glashofen präsentierte dann einen temperamentvollen Gardetanz, wobei sie bei dieser Darbietung dem Ausdruck „Synchron-Tanz“ eine ganz neue Benchmark verlieh.
Die Juniorenschautanzgruppe der FG Walldürn ließ mit ihren filigranen, ineinanderfließenden Bewegungen und lockeren Sprüngen die Stimmungstemperatur im Saal weiter ansteigen, obwohl sie zum „coolen“ Thema Winterzeit auf der Bühne standen.
Nichts zu wünschen übrig ließ der Schautanz „Die fleißigen Bienchen“ von der Kükengarde aus Glashofen. Angesichts ihres tollen gelb-schwarz-Outfits und einem sehr überzeugenden Auftritt kann es nur heißen: Weiter so! Den akrobatischen Höhepunkt des Nachmittags zeigte die Einzeldarstellerin Mia Riehl von den Höhgöikern Glashofen. Das talentierte Tanzmariechen von der Höh´ zeigte mit freiem Rad, Flick-Flack und Co. ihr außergewöhnliches Können und erhielt dafür die begeisterte Anerkennung des Publikums.
Spaß am Auftritt
Danach hatte auch die „Mäusegruppe“ des TSC Walldürn so richtig Spaß bei ihrem Auftritt. Erstaunlich ist, welche Präzision und welchen Ehrgeiz die Kinder schon heute an den Tag legen. Denn erfrischend, schwungvoll und ausdrucksstark war ihr „Tanz der Piraten“. Gekonnt war danach auch der Auftritt der Kindergarde aus Hainstadt, die die gelungene Choreographie ihres schmissigen Gardetanzes auf die Bühne brachte und sich damit ein dreifach donnerndes „Berkediebe-Helau“ sowie ihren Kinderorden wahrlich verdient hatten.
Die talentierten Tänzerinnen der Jugendschautanzgruppe des TSC Walldürn zeigten ihr Können bei der eindrucksvollen Darbietung „Willkommen an Bord“, mit manchem tanztechnischen Highlight. Als nächstes eroberten die Knirpse des TSV Buchen die Bühne. Mit einer flotten Sohle und origineller Maskerade als Gummibärchen, hüpften sie aus der goldenen Tüte, tanzten und stampften danach zu einem flotten Musikpotpourri über das Parkett.
Die Juniorengarde der FG Walldürn glänzte mit ihrer makellosen Tanzperformance und überzeugte ebenso leichtfüßig wie mit strahlendem Lächeln bei ihrem professionell abgelieferten Gardetanz. Immer wieder gerne gesehen und regelmäßig stürmisch bejubelt, sind die Auftritte der Juniorenschautanzgruppe des TSV Buchen. In tollen Kostümen und zu fetzigen Hits heizten die Jungtänzerinnen dem Publikum zum Schluss des Rippberger Nachmittagsprogramms noch einmal so richtig ein. Ihr grell bunter Schautanz „Kampf der Gefühle“ kam so gut an, dass sie, wie andere Tanzakteure vor ihnen, die Bühne erst nach einer Zugabe verlassen konnten.
Die an alle Akteure auf der Bühne und an alle ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfer vor und hinter der Bühne gerichteten Dankesworte von Sitzungsleiter Otto Trabold leiteten den närrischen bunten Nachmittagsreigen in der Rippberger Sporthalle ins Sitzungsende hinüber. Kräftig intonisierte das verkleidete Hallenvolk das Abschlusslied, den Faschingsklassiker „So ein Tag, so wunderschön wie heute“. Heiß begehrt von den Kindern, war danach das traditionelle Ergattern von reichlich Süßigkeiten, gespendet von den örtlichen Firmen und Vereinen.
So hat der närrische Rippberger Kinder- und Seniorennachmittag wieder einmal gezeigt, dass in Sachen Niveau ein von Kindern und Jugendlichen gestaltetes Faschingsprogramm ebenso gut beim Publikum ankommt, wie eines von erwachsenen Faschenachtern. Langeweile hatte nicht eine Minute lang Chance, Einzug zu halten. Ein Highlight fegte vielmehr das vorangegangene von der Bühne, was bei Publikum für durchgehend gute Stimmung sorgte.
Ohne zahlreiche Zugaben ging es nicht. Und der lange Applaus den jede Gruppe erntete, war in jedem einzelnen Fall mehr als verdient. Fazit: Der Rippberger Fasching präsentierte sich am zurückliegenden Wochenende mit traditionell zwei hervorragenden Prunksitzungen als eine rundum tolle Sache mit Herzblut und vorbildlicher Ehrenamtsarbeit vieler helfender Hände aus dem Dorf.
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