Ausschuss für Technik und Umwelt tagte

Radverkehrskonzept soll Weichen stellen

Baugesuche, Auftragsvergaben und Konzeptvorstellung auf der Tagesordnung

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ds
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Walldürn. Baugesuche und Auftragsvergaben standen auf der Tagesordnung der Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt im Walldürner Gemeinderat unter dem Vorsitz von Bürgermeister Meikel Dörr im „Haus der offenen Tür“.

Unter anderem ging es um den Umbau und die Erweiterung bei der Feuerwehr Glashofen. Die geplante Erweiterung für die Fahrzeughalle hat eine Größe von circa 6,50 auf 13,25 Meter. Weiterhin soll der Zugangs- und Eingangsbereich neu geplant werden. Hierzu wird eine überdachte Eingangstreppe mit bekiestem Flachdach geplant. Des Weiteren soll das bestehende Feuerwehrgerätehaus umgebaut und saniert werden. Der Antrag wurde positiv beschieden.

Der Ausschuss beschloss im Zuge der Erschließung des Baugebietes Gütleinsäcker II, 2. Bauabschnitt in Altheim, jeweils auf Grundlage eines vorliegenden Vergabevorschlages in einstimmigem Votum die Auftragsvergabe für den Abschluss eines Ingenieur-Vertrages für die Verkehrsanlage zu einem Angebotspreis von rund 79 799 Euro sowie für die Auftragsvergabe für den Abschluss eines Ingenieur-Vertrages für die Kanalisation zu einem Angebotspreis von rund 37 466 Euro jeweils an das Ingenieurbüro Walter Ingenieure in Tauberbischofsheim zu vergeben.

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Im Zuge der Generalsanierung des Kleinspielfeldes Grundschule Walldürn beschloss der Ausschuss die Vergabe der Erneuerung der Zaun- und Toranlage am Schulsportgelände an die Firma Zaunteam Westfranken in Eichenbühl zum Angebotspreis von rund 57 086 Euro. Weiterhin beschloss man im Zuge der Sanierung der Grundschule die Vergabe der Schlosserarbeiten Innenraum 2 an die Firma Breitenbach Stahl- und Metallbau aus Miltenberg zum Angebotspreis von rund 58 277 Euro, die Vergabe der Erneuerung der Außentüren an die Firma Fitterling aus Buchen zum Angebotspreis von rund 25 534 Euro sowie die Auftragsvergabe für die Pflastersteine des Schulhofes an die Firma Godelmann aus Fensterbach zum Angebotspreis von rund 58 684 Euro.

Maßnahmen erarbeiten

Einen etwas breiteren Raum nahm dann der Tagesordnungspunkt „Radverkehrskonzept“ ein Bürgermeister Meikel Dörr und Stadtbauamtsleiter Christian Berlin führten aus, die Stadt Walldürn habe vor einiger Zeit die Erstellung eines Radverkehrskonzeptes mit den beiden Schwerpunkten Alltagsradverkehr und touristischer Radverkehr beauftragt. Aufgrund ihrer Größe, den zehn Stadtteilen und der topographischen Lage ist die Stadt auf den meisten Gemarkungsrelationen gut für den Radverkehr geeignet. Im Sinne einer Verbesserung der Verkehrsverhältnisse und der Förderung des Radverkehrs werde momentan ein durchgängiges Radverkehrsnetz für den Alltags- und Freizeitradverkehr entwickelt. Hierzu sollen bestehende Mängel im geplanten Netz analysiert und Maßnahmen zur Behebung dieser erarbeitet werden. Dies erfolgt sowohl unter der Berücksichtigung der Bedürfnisse von Radfahrenden sowie der anderen Verkehrsträger und der Umwelt.

Die Befahrung des vorläufigen Radverkehrsnetzes erfolgte Ende 2023/ Anfang 2024. Die Ergebnisse wurden dann in Form von Bestands- und Analyseplänen dokumentiert. In einem nächsten Schritt sei nun eine Bürgerinformation als Abendveranstaltung mit einer darauffolgenden Online-Beteiligung vorgesehen, in denen die Bevölkerung sowie weitere lokale Akteure (ADFC, Tourismusverband oder Schulen) ihre Hinweise zum Radverkehrskonzept einbringen können. Die Ergebnisse werden dann fachlich geprüft und eingearbeitet.

Anschließend werde ein Handlungskonzept entwickelt, in dem Empfehlungen zur Beseitigung bestehender Mängel gegeben werden. Das Radverkehrskonzept bilde damit den Handlungsrahmen für den Ausbau und die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur für die nächsten acht bis zehn Jahre in der Stadt. Es fördere die Sicherheit und trägt zur Reduzierung von Verkehrsstaus und Umweltbelastungen bei.

Einen Zwischenbericht zum Stand der Planung stellte in der Sitzung am Dienstag Claudia Zimmermann, Leiterin der Bernard-Gruppe-Niederlassung Aalen des Planungsbüros für Mobilitäts- und Verkehrsentwicklungsprojekte aus München vor und listete dabei für den Bereich der Kernstadt und die Rad-Verkehrsverbindungen in die Ortsteile nahezu 190 Mängel auf, für die jeweils eine Maßnahme entwickelt und dabei eine Priorisierung vorgenommen werden solle. Sobald alle Mängel dokumentiert sind, wolle man das Verbesserungspotential in drei Kategorien einteilen. 1. fehlende Infrastruktur, 2. fehlende Beschilderung, 3. Mängel an Knotenpunkten.

Am Ende solle ein Konzept stehen, das der Verwaltung für jeden Mangel eine Handlungsempfehlung mit auf den Weg gibt. Ob und in welchem Umfang diese dann auch umgesetzt werden können, dürfte im Einzelfall jeweils von den baulichen und finanziellen Möglichkeiten der Stadt abhängen.

Als Grundlage für diese Analyse nannte Claudia Zimmermann Daten, die Mitarbeiter des Planungsbüros in den zurückliegenden Monaten im gesamten Stadtgebiet gesammelt hatten, während sie rund 100 Kilometer Straßen und Wege zu diesem Zweck mit dem Fahrrad befahren und 45 Abstellplätze für Fahrräder besichtigt hatten.

Diese Liste soll nun am Donnerstag, 27. Juni, um 18 Uhr im Haus der offenen Tür mit den Erfahrungen der Radfahrer in Walldürn abgeglichen und gegebenenfalls ergänzt werden, diskutiert und in das finale Konzept eingearbeitet werden. Während der Veranstaltung werden die Befahrungsergebnisse der Bernard-Gruppe präsentiert. Ziel dieser Veranstaltung wird es auch sein, so gemeinsam ein Radverkehrskonzept zu entwickeln, das den Bedürfnissen und Anforderungen aller Verkehrsteilnehmer gerecht wird.

Bürgermeister Dörr ermutigte alle Interessierten, an dieser Veranstaltung teilzunehmen, „denn es ist uns ein großes Anliegen, die Maßnahme transparent und im Einklang mit der Öffentlichkeit zu besprechen. Meinungen und Anregungen der Radfahrer sind für uns dabei von großer Bedeutung“.

Parkplatz wird erweitert

Informiert wurden die Ausschuss-Mitglieder über die Erweiterung Parkplatz Freilandmuseum gegenüber dem Gottersdorfer See. Auf Grund der hohen Frequentierung bei Veranstaltungen des Freilandmuseums würden auf dem Parkplatz loftmals nicht genügend Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Der Parkplatz ist im Eigentum der Stadt. Für die Erweiterung sei nunmehr die anschließende Grünfläche bis zur letzten Baumreihe im Süden vorgesehen.

Im Frühjahr und Herbst könne bisher die feuchte Grünfläche nicht als Parkplatz genutzt werden. Die nun konzipierte Flächenerweiterung würde circa 1800 Quadratmeter betragen. Die Maßnahme würde dann seitens des Freilandmuseums abgerechnet, und dem Museum die entstandenen Kosten dann erstattet. Die Kosten für diese Parkplatz-Erweiterung würden sich laut Kostenschätzung auf circa 10 000 Euro belaufen. ds

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