Walldürn. Anlässlich des zehn-jährigen Bestehens des Odenwaldhospiz Walldürn fand im Pfarrsaal des Gemeindehauses der Katholischen Kirchengemeinde St. Georg ein Jubiläumsfestakt statt. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt vom Duo „Silver Lining“(Ann Kathrin Schneider und Andreas Schiesser).
Nach der Begrüßung durch die Geschäftsführerin des Odenwald Hospiz, Christine Lehner, folgten Grußworte von Landrat Dr. Achim Brötel und Bürgermeister Meikel Dörr. Der Landrat sagte, das Odenwald Hospiz setze nun seit zehn Jahren Zeichen für mehr Mitmenschlichkeit und Zuwendung in einer Gesellschaft, die gerade diese Werte leider mehr und mehr verliere, um Menschen an ihrem Lebensende ein friedvolles Sterben in Würde und Geborgenheit zu ermöglichen. Das Hospiz sei eine ausgesprochen segensreiche Einrichtung, weil es dort zuvorderst um das Leben und gerade nicht um das Sterben gehe, selbst wenn das Ende vielleicht schon in Sichtweite sei. Hospizarbeit sei deshalb nicht primär Sterbebegleitung, wie viele immer noch meinen würden, sondern sei zunächst einmal die würdevolle, möglichst positiv gestaltete und ganz auf die individuellen Bedürfnisse des Gastes abgestimmte Gestaltung der letzten Lebensphase.
Der irdische Lebensweg könne auf seinen letzten Metern durchaus auch lang und qualvoll werden. In dieser Situation sei es deshalb ein Segen, wenn es einen Ort gebe, der demjenigen, der „der ewigen Heimat zuwandere“, aber auch seiner Familie Geborgenheit und Stärke gebe. Das Odenwald Hospiz in Walldürn sei ein solcher Ort. Es dürften in diesen zehn Jahren vermutlich schon nahezu 1000 Menschen gewesen sein, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort bisher begleitet hätten: „Eine wirklich beeindruckende Zahl“, so der Landrat. Im Zusammenspiel mit den Pflegestützpunkten sei der Neckar-Odenwald-Kreis einer der wenigen Landkreise weit und breit, der auf der Landkarte der Mitmenschlichkeit tatsächlich alle Bausteine der Palliativversorgung vor Ort anbieten könne.
Bürgermeister Meikel Dörr sagte, das Odenwald Hospiz sei weit mehr als nur ein Gebäude – es sei ein Ort der Geborgenheit, ein Ort des Friedens und des Mitgefühls. Viele engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in diesem Hause würden Menschen auf ihrem letzten Lebensweg begleiten.
„Segen für die Region“
Das was hier geleistet werde, sei ein wahrer Segen für die gesamte Region. Die hier von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Odenwald Hospiz geleistete Arbeit gebe Menschen in einer schweren und oft schmerzlichen Zeit Halt und Trost, und das könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Die Palliativpflege stelle alle Beteiligten vor große Herausforderungen – sei es körperlich, emotional oder mental. Doch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hospiz würden diese Herausforderungen mit Hingabe und Mitgefühl annehmen. Es sei beeindruckend zu sehen, wie ein jeder für Menschen in deren schwerster Zeit da sei, ihnen Geborgenheit biete und gleichzeitig die Angehörigen unterstützen würde. Für viele Familien seien sie ein Licht in dunklen Stunden. Die Vision, die Christa und Dieter Weiß im April 2013 mit dem Baubeginn des Hospizes in Walldürn begonnen hätten, sei schon bald zu einer beeindruckenden Realität geworden. Hier sei ein Ort geschaffen worden, der Menschen auf ihrem letzten Weg Geborgenheit gebe.
Nach der Festrede des langjährigen ehemaligen Vorsitzenden des Fördervereins Odenwald Hospiz, Helmut Greulich (siehe weiterer Bericht), folgte die Ehrung der Mitarbeiter und der Ehrenamtlichen. Geehrt wurden bei den Mitarbeitern für zehn Jahre Maria Heck, Kirsten Geier, Carina Martel und Karin Noe, Aneta Ditrich und Beate Grimm (sieben Jahre), Robert Böhm, Karin Schmitt, Renate Müller und Yvonne Erbacher (sechs Jahre) sowie Renate Spiesberger und Cindy Hüsken (fünf Jahre). Ebenfalls mit einer Ehrenurkunde und einem Jubiläumspräsent geehrt wurden ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter Gründungsmitglieder des Fördervereins: für zehnjährige Tätigkeit Kornelia Benig, Dr. Ute Afheld-Löwe, Christa Kilian, Herbert Kilian, Christa Greulich, Helmut Greulich, Christa Weiß, Birgit Lang und Erhard Lang, Erna Neckarmann und Astrid Dörflinger (neun Jahre), Marianne Westrich (acht Jahre) sowie Kurt Wolf (fünf Jahre).
Arbeit gewürdigt
Eine besondere Ehrung gab es für Geschäftsführerin Christine Lehner: und dies in zweifacher Hinsicht: Zunächst seitens des Vorsitzenden des Hospizvereins Herbert Kilian und im Anschluss seitens des Mitarbeiterteams des Hospiz durch Maria Heß. Beide würdigten in anerkennenden Worten die hervorragende Arbeit und die dabei immer wieder weit über das normale Maß hinaus erbrachten Leistungen und Verdienste. ds
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