Walldürn. Bischof em. Meinrad Merkel CSSp aus dem Dekanat Mosbach-Buchen hielt beim Familientag bei der Wallfahrt zum Heiligen Blut die Predigt beim Pontifikalamt in der Wallfahrtsbasilika. In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte der Bischof das Leitwort der Hauptwallfahrtszeit „Ich will Euch Hoffnung und Zukunft sein (Prophet Jeremia, Kapitel 29, Vers 11),.
Kirchenmusikalisch feierlich umrahmt wurde das Pontifikalamt von Kirchenmusiker und Organist Sven Geier und vom Kinderchor der Basilika, die gemeinsam Teile (das Kyrie, das Gloria, des Sanctus & Benedictus sowie das Agnus ei) aus der „Missa Fidem Cantamus“ von Christian Matthias Heß zur Aufführung brachten.
Stadtpfarrer und Wallfahrtsleiter P. Josef Bregula OFM Conv. sagte bei der Begrüßung zum Leitwort, diese Zusage Gottes durch den Propheten Jeremia dürfe uns in der aktuellen schwierigen Zeit von Kriegen, Naturkatastrophen, Epidemien und anderen besorgniserregenden Geschehnissen in der ganzen Welt begleiten und uns Trost und Zuversicht geben. Wenn wir unsere Sorgen und Nöte vor Gott bringen, uns ihm anvertrauen, ihn um seinen Beistand und seine Begleitung in unserem Leben bitten würden, bräuchten wir uns vor der Zukunft nicht zu fürchten.
Gott Lasten übergeben
Alle Wallfahrer und Pilger von nah und Fern seien an diesem Tag hierher nach Walldürn gekommen, um dem allgegenwärtigen Gott ihre Lasten zu übergeben und sich von ihm wieder neu stärken zu lassen. Gott liebe uns als seine Kinder und so wie die Eltern sich liebevoll um ihre Kinder kümmern und sie vor Gefahren beschützen würden, so lasse uns auch Gott nicht im Stich. Er halte seine schützende Hand über unser Leben, wenn wir ihn in unser Herz einlassen, ihm Raum in unserem Leben geben und auf seine Güte und Liebe vertraue würden. Dann könnten wir mit Zuversicht und ohne Angst der kommenden Zeit entgegengehen.
Nach den von den Lektoren Michael Mayer und Heinz-Peter Grießer vorgetragenen Lesungen aus dem Buch Jeremia und aus dem Brief des Apostel Paulus an die Gemeinde in Korinth sowie nach der Verkündigung des Heiligen Evangelium nach Matthäus durch Diakon Friedhelm Bundschuh stellte Bischof Merkel zu Beginn seiner Predigt die Frage „Was führt uns hier zusammen bei solch einem Wallfahrtsgottesdienst?“
Gemeinsam Eucharistie feiern
Oftmals sei es ein grundlegendes Bedürfnis eines Wallfahrers oder Gottesdienstbesuchers, all seine persönlichen Anliegen und Sorgen des Lebensalltags an solch einem Wallfahrtstag zu Gott hinzutragen und dabei aufzuschauen zu Gott wissend, dass Gott uns Menschen allzeit die Tür öffne und uns umarme. Vielen sei es gerade an einem solchen Tag und bei einem solchen Anlass ein Bedürfnis, vor Gottes Antlitz zu treten, gemeinsam Eucharistie zu feiern und gemeinsam im Kreis der christlichen Familie das „Vater unser“ zu beten.
Neue Wirklichkeiten
Ein jeder sollte erkennen, dass wahrer christlicher Glaube neue Beziehungen und neue Wirklichkeiten schaffe. Die Feier der Heiligen Eucharistie wolle uns Menschen stets in einen anderen Menschen verwandeln durch das Auf- und Annehmen des Fleisches und Blutes Jesu Christi. Ein jeder solle dazu bereit sein, Gott Dank zu sagen für die bisherige Fülle seines Lebens, die ihm dieser geschenkt habe, und dabei aber auch die Hoffnung haben auf die Fülle und das ewige Leben in der Gemeinschaft mit Gott. Glaube sei ein Geschenk, ein Produkt des Nachdenkens.
Leider hätten heute viele Menschen Schwierigkeiten mit ihrem christlichen Glauben – einem Vertrauensakt der Treue. Für all diese Zweifler gelte es, Mut zu haben und wieder mehr ein Bekenner und Märtyrer zu sein oder zu werden. Dies gelte für die ganze Familie, die wieder mehr dazu bereit sein müsse, Erfolge miteinander zu teilen – gerade in einer Zeit wie heute, in der Glaube, Hoffnung und Zuversicht oft wie ein Wunder darstellen und wirken würden. Wieder zu glauben, ohne etwas gesehen zu haben.
Gott habe uns Menschen diese Hoffnung geschenkt, die wie ein bekanntes Sprichwort besage „oft erst zuletzt stirbt“. Gott sage diese Hoffnung und auch Zukunft jedem zu, die größer sei alles andere, was wir Menschen in unserem Alltagsleben jemals erleben würden.
Alle Gottesdienstbesucher würden sich an diesem Tag hier aufhalten, weil sie Gott vertrauen würden und davon überzeugt seien, so auch ein festes Familienmitglied Gottes zu sein in einer Familie, die dabei helfe, Ängste abzubauen, füreinander da zu sein und sich gegenseitig zu helfen. Oftmals bedeute dies jedoch auch, dazu bereit zu sein, seinen Lebensstil zu ändern und sein Herz zu öffnen christliche Nächstenliebe, christlichen Glauben sowie für mehr Gerechtigkeit in diesem irdischen Leben. Ferner bereit dazu zu sein, seinen Bund mit Gott und Jesus Christus zu erneuern in der Feier der Eucharistie sowie als Christ allzeit immer weltweit zu denken und dabei auch niemals die Macht des Gebetes zu vergessen. Bereit dafür zu sein, als Familie stets auch nach dem christlichen Prinzip zu leben und zu wirken – allzeit ganz im Sinne und Geiste Gottes und Jesu Christi.
Leben in Freiheit
Allzeit dazu bereit zu sein, sich auf den Kreuzweg zu begeben und nach einem Leben in Friede, Freude und Freiheit zu streben und dabei an den Wert der christlichen Prinzipien für ein glückliches Familienleben zu glauben. Gott zu bitten, dass Gott und Menschen auch weiterhin die Hoffnung auf eine Zukunft schenkt, nicht nur jetzt und momentan in meinem derzeitigen Lebensalltag, sondern weit darüber hinaus.
Der Geistliche beendete seine Predigt mit dem prägnanten Satz: „Gott war, ist und auch weiterhin der wahre Weg, Reichtum sowie Hoffnung und Zukunft für uns Menschen in diesem unserem irdischen Dasein sein.“
Nach dem bischöflichen Segen am Ende dieses Pontifikalamtes zog man dann gemeinsam mit den Kindern zum Wallfahrtsplatz hinaus, wo Bischof Merkel den Kindern und Jugendlichen einzeln die Hand zum Segen auflegte. ds
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/wallduern_artikel,-wallduern-gott-hat-menschen-hoffnung-geschenkt-_arid,2093510.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/wallduern.html