Walldürn. Erzabt Tutilo Burger OSB aus Beuron hielt bei der Wallfahrt beim feierlichen Pontifikalamt am Wallfahrtstag für Köln als Hauptzelebrant die Predigt. In den Mittelpunkt stellte er das Leitwort der Hauptwallfahrtszeit „Ich will Euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben“. Kirchenmusikalisch feierlich umrahmt wurde das Pontifikalamt am Dienstagvormittag vom Organisten der Wallfahrtsbasilika und Kirchenmusiker Sven Geier.
Stadtpfarrer und Wallfahrtsleiter P. Josef Bregula, OFM Conv. sagte, man wolle in dieser Eucharistiefeier gemeinsam den christlichen Glauben bezeugen und zusammen Mahl halten, damit man als gestärkter Christ in den weiteren Alltag hinausziehen könne. Anschließend ging er auf das Leitwort der Wallfahrt ein.
Gestärkt in den Alltag
Alle Wallfahrer und Gottesdienstbesucher seien an diesem Dienstagvormittag an die Gnadenstätte und damit dem Ort gekommen, an dem Gott im Zeichen des heiligen Blutes immer gegenwärtig sei, um dort alle Sorgen und Nöte vor ihn bringen zu können. Er wünsche allen, dass sie alle mit Gottes Zusage „Ich will Euch Zukunft und Hoffnung sein“ wieder getröstet und gestärkt zurück in ihren Alltag gehen könnten. Nach den von zwei Lektorinnen vorgetragenen Lesungen aus dem Buch Jesaja und aus dem Brief des Apostel Paulus an die Gemeinde in Rom sowie nach der Verkündigung des Heiligen Evangeliums nach Markus durch einen Konzelebranten stellte Erzabt Burger das Leitwort der Wallfahrt „Ich will Euch Zukunft und Hoffnung geben“ (Prophet Jeremia, Kapitel 29, Vers 11) sowie die Bedeutung der Walldürner Wallfahrt als besonderem Gnadenort mit der Verehrung des Blutkorporale in den Mittelpunkt seiner Predigt. Auch in diesem Jahr seien nahezu 200 Wallfahrer aus Köln nach Walldürn gepilgert.
Kritische menschliche Fragen seien in beiden Städten wie auch sonst überall auf dieser Welt oftmals immer wieder die Gleichen. Oft stelle sich auch die Frage, wer denn heute überhaupt noch von Gott hören wolle und ob wir als Kirche denn überhaupt noch zu ihm gehen wollten angesichts der momentanen Kriege, Verbrechen, Krankheiten und Katastrophen.
Kirche oft nicht mehr angesagt
Bedauerlicherweise müsse man auch feststellen und festhalten, dass es keine 50 Prozent mehr an Christen derzeit in der Bundesrepublik Deutschland gebe – Kirche sei bei vielen oftmals nicht mehr angesagt, und es stelle sich deshalb die wohl berechtigte Frage, wie die Kirche aus diesem Schlamassel den eigentlich wieder herauskommen wolle. Vielleicht durch das Durchsetzen von Reformen? Wohl eher fraglich oder fragwürdig!, sagte er weiter.
Bei allem kritischen Denken sollte jedem Gläubigen klar sein, dass die katholische Kirche trotz Kirchkrise, Glaubenskrise und auch Sakramentenkrise nach wie eine Glaubensgemeinschaft von Gläubigen christlichen Glaubens sei und darstelle, in denen die Regeln der Hausordnung in der Kirche nach wie vor gelten würden.
Die Eucharistiefeier in der katholischen Kirche sei weiterhin stets ein schönes Gefühl von einer gemeinschaftlichen Feier des Leidens und des Glaubens Jesu Christi. Gerade das eucharistische Blutwunder von Walldürn unterstreiche dies in ganz besonderer Weise immer wieder.
Durch den sonntäglichen und bei vielen Katholiken nach wie vor oft gar fast täglichen Gottesdienstbesuch erfahre man als Gottesdienstbesucher Trost – egal, wie immer der Lebensalltag für den einzelnen verlaufe und was sich in der Welt von heute alles an Schrecklichem und Erschreckenden auch ereigne.
Geduld und Hoffnung
Dies erfordere oftmals viel Geduld, und die Geduld wiederum viel Hoffnung – gegeben durch Gott, Jesus Christus und den Heiligen Geist durch das Ausgießen von viel Liebe und christliche Nächstenliebe in unseren Herzen. Dabei mit Gott allein zu sein, bedeute oftmals auch, ihn so wirklich kennen zu lernen, in einem Austausch zwischen ihm und meiner Seele. In allem könne man bei Gott stets lernen, Gott lehre uns Christen ein Leben lang. Die Feier der heiligen Eucharistie während des Gottesdienstes stelle nach wie vor stets ein Festmahl für alle dar, die sich zu Gott bekennen würden. Gott möchte jedem gläubigen Christen zur Speise werden.
Als aufrechter Mensch hingeben
Zuversichtlich sollte jeder Katholik nach wie vor am Ende seines Lebens sagen können: „Das ist der wahre Herr – mein und unser aller Gott!“ Ein jeder sei nach wie vor dazu aufgefordert, sich Gott und Jesus Christus hinzugeben in der heiligen Messfeier als aufrechter Mensch mit all seinen Anliegen. ds
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