Feierliches Gelöbnis in der Nibelungenkaserne - 31 Rekruten legten am Donnerstag die Eides- und Gelöbnisformel ab

Gelöbnis in Walldürn: Rekruten „stehen für Sicherheit der Gesellschaft”

31 Rekruten des Logistikbataillons 461 legten am Donnerstag das feierliche Gelöbnis ab. Nach langer Pause wegen der Corona-Pandemie fand die Veranstaltung auf dem Exerzierplatz wieder vor Angehörigen der Rekruten und geladenen Gästen statt.

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Ralf Marker
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31 Rekruten legten am Donnerstag auf dem Exerzierplatz das feierliche Gelöbnis ab. © Ralf Marker

Walldürn. Oberstleutnant Dirck Radunz nannte Gelöbnisse bei seiner Begrüßung einen festen Bestandteil gelebter Tradition in der Bundeswehr und einen sichtbaren Ausdruck der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. „Mit dem Gelöbnis würdigen wir Menschen in unserer Gesellschaft, die bereit sind, sich freiwillig für unseren Rechtsstaat einzusetzen.“

Das Bataillon bereite sich als Kernauftrag auf Auslandseinsätze vor, im Einsatz seien Soldaten des Verbands von Westafrika über den Balkan bis im Irak. Dazu kam der anstrengende Einsatz in Afghanistan. Zudem bereite man sich vor, um ab 2022 wieder Teil der „Nato-Speerspitze“ zu sein. „Was Einsatz für uns Soldaten bedeutet, haben wir kürzlich auch im Ahrtal in einer harten Katastrophe erlebt. Mit kürzester Reaktionszeit haben wir tatkräftig geholfen“, so der Kommandeur zum Einsatz des Bataillons im Hochwassergebiet in Rheinland-Pfalz.

Auf Einsätze vorbereiten

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Um für alle diese Aufgaben gewappnet zu sein, durchlaufen Soldaten eine Ausbildung, die mit der Grundausbildung beginne. „Als Bundeswehrsoldaten stehen wir für die Sicherheit unserer Gesellschaft mit ihren freiheitlichen Errungenschaften. Wir müssen ernsthaft vorbereitet sein auf Landesverteidigung, Bündnisverteidigung und weltweite Einsätze.“

Der Soldatenberuf sei kein Beruf wie jeder andere. „Unsere soldatische Gemeinschaft gestalten wir gemeinsam mit Herz und Verstand, mit Einsicht, Überzeugung und Vorbild, mit kritischer Auseinandersetzung und mit gegenseitigem Vertrauen“, so der Kommandeur zu den angetretenen Rekruten, sieben Frauen und 24 Männer.

Landrat Dr. Achim Brötel würdigte das persönliche Bekenntnis, das die Rekruten ablegen. Das gelte vor allem mit Blick darauf, dass die Rekruten mit ihrem Dienst das kostbarste Gut zur Verfügung stellen, das sie überhaupt haben, nämlich einen Abschnitt ihrer Lebenszeit. „Diese persönliche Entscheidung verdient Respekt und Hochachtung, zumal Sie das alle miteinander ja freiwillig getan haben.“

Der Landrat nannte es entscheidend, „dass Sie bereit sind, unserem Staat, unserer Gesellschaft und damit der Solidargemeinschaft von uns allen zu dienen. Sich nicht bedienen zu lassen, weil es bequemer ist, sondern selbst aktiv tätig zu werden, wo immer Sie gebraucht werden, auch etwa bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie oder bei Naturkatastrophen wie der Flut im Ahrtal oder anderswo“.

Die Bundeswehr stehe als Gemeinschaft für die Werte, die uns in ganz zentraler Weise am Herzen liegen: für den Rechtsstaat, für die Demokratie und insbesondere für die Menschenwürde aller Menschen, die in unserer einen Welt leben. „Das zu achten, zu schützen und notfalls zu verteidigen, ist aller Ehren wert. Deshalb ist heute ein guter Tag, für Sie persönlich, vor allem aber auch für unser Land.“

Bestandteil der Gesellschaft

Bürgermeister-Stellvertreter Fabian Berger führte aus, hinter dem Begriff „Staatsbürger in Uniform“ stehe ein Konzept. „Jemand, der eine Uniform anzieht, bleibt Bürger und Bürgerin und dadurch ist die Bundeswehr ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft.“

Wenn junge Zeit- und Berufssoldaten ihren Dienst antreten, wenn sie wie an diesem Tag ihren Eid leisten, „dann können sie es in dem Bewusstsein tun, eine Aufgabe zu übernehmen, die von der breiten Masse der Gesellschaft gewollt und akzeptiert ist“.

Das breite Spektrum an Aufgaben, die an die Bundeswehr und die Soldaten gestellt werden, bedinge neue Anforderungen. „Sie sind nicht nur Kämpfer, sondern auch Konfliktvermittler und Krisenmanager, die zudem fähig sein müssen, sich in fremden politischen und kulturellen Strukturen zu bewegen.“

„Unterstützt und geholfen“

Der Schütze Ibrahim, Vertrauensperson der Rekruten, sprach von einer fordernden Zeit in der Grundausbildung. Man habe Kameradschaft erlebt und gelernt, dass mit Ehrgeiz und Fleiß jedes Hindernis überwunden werden kann, „wir haben uns gegenseitig unterstützt und geholfen“.

Es folgte das Gelöbnis, „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“. Das Gelöbnis endete mit der Nationalhymne.

Redaktion Redakteur bei den FN

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