Laudatio

Ehrenamtler als tragende Säulen des Vereins

Der Ehrenpräsident des Badischen Sportbunds Nord, Heinz Janalik, hielt eine Rede

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ds
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Walldürn. Einer der Höhepunkte des Ehrungsabends des Badischen Sportbundes Nord für 18 Ehrenamtliche aus den drei Sportkreisen Buchen, Mosbach und Tauberbischofsheim am Donnerstagabend im „Haus der offenen Tür“ in Walldürn war die Laudatio des Ehrenpräsidenten des Badischen Sportbundes, Heinz Janalik aus Mosbach.

Wie dieser zu Beginn seiner Ansprache feststellen, sei der Anlass höchst erfreulich. Die Auszeichnung erhalte eine besondere Bedeutungstiefe durch die Tatsache, dass gleichzeitig weltweit schreckliche, menschenverachtende Ereignisse verdeutlichen würden, dass die Welt und das Leben durch das Prinzip der Gegensätze geprägt sei. Jeder positive Sachverhalt definiere sich durch einen negativen Gegenpol und umgekehrt. Je kaputter die Welt draußen sei, desto heiler müsse sie „Zuhause“ sein. Das „Zuhause“ seien unter anderem der Sport und die Vereine.

Der Ehrungsvorgang lenke den Blick auf herausragende Persönlichkeiten, die sich über einen langen Zeitraum in vorbildlicher Weise dem Ehrenamt gewidmet hätten. Zwischen 20 und 38 Jahren hätten die 17 anwesenden Ehrenamtler, die mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet werden sollten, verantwortungsvolle Aufgaben in ihrem jeweiligen Verein erfüllt. Die Entscheidung, sie auszuzeichnen, basiere aber nicht allein auf der Zahl der Jahre ihres ehrenamtlichen Engagements. Ebenso wichtig seien Wesensmerkmale derer Persönlichkeit, die sich in ganz spezifischen Einstellungen konkretisieren ließen.

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Es sei auffallend , dass zahlreiche ehrenamtlich Engagierte, die Stetigkeit der Aufgabenerfüllung, die Entwicklung von Leistungsbereitschaft und Leistungserfüllung mit der dazu gehörenden Disziplin und Verlässlichkeit „einverleibt“ hätten. Die Sportvereine seien gerade heute mehr denn je auf ehrenamtliche Mitarbeiter angewiesen, denn diese seien die tragende Säule der Vereine. Ein Ersatz durch bezahlte Kräfte sei in der momentanen Konstruktion nicht denkbar, denn nur die derzeitige Struktur garantiere die Zugangsmöglichkeit zum sportlichen Tun für alle gesellschaftlichen Gruppen – auch für soziale Schwache.

Alle 17 an diesem Abend zur Ehrung anstehenden Ehrenamtliche hätten im Verlauf ihrer Funktionsjahre dem Verein und unzähligen Menschen viel gegeben. Sie hätten mit dazu beigetragen, dass sich eine Vereinskultur entwickelt habe, die für Außenstehende attraktiv sei und als Bindungsmotiv wirken könne.

Für diese überdurchschnittliche Leistung würden die 17 Vereinsmitglieder nun Dank und Wertschätzung erhalten.

Die Verantwortung Tragenden im BSB Nord würden großen Wert auf eine gelebte Anerkennungskultur legen und möchten damit signalisieren,dass sie sich glücklich schätzen würden, Persönlichkeiten in ihren Sportorganisationen zu haben,die sich für das Wohl ihres Vereins und dessen Mitgliedern engagieren würden. Das Ehrenamt bleibe die tragende und unersetzliche Säule des Sports.

Trotz aller Freude im Rahmen dieses Ehrungsabends mache er sich aber große Sorgen, was die künftige Besetzung von Wahlämtern in den Vereinen betreffe. Die Rekrutierung von Führungskräften werde immer schwieriger.

Da helfe die Erkenntnis wenig, dass die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement insgesamt ungebrochen hoch sei. Es sei ein Gebot der Stunde, sich intensiv mit dieser speziellen Problematik auseinanderzusetzen und kreative Lösungen zu finden. Und auch manche Struktur müsse in diesem Rahmen überdacht werden.

„Was Ehrenamtliche tun würden, lässt sich nicht verordnen – es entstehe aus eigenem Antrieb, aus dem Inneren heraus, und aus der Erkenntnis, dass man gebraucht wird und dass man mit seinem Wissen und Können helfen und letztlich zu einer lebenswerten Gesellschaft beitragen kann. ds

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