Wallfahrt zum Heiligen Blut

Christen brauchen Erleben der Nähe Gottes

Bischof em. Hofmann hielt die Predigt am Krankentag

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Bischof em. Hofmann aus Würzburg hielt die Predigt beim Krankentag bei der Wallfahrt zum Heiligen Blut. © Bernd Stieglmeier

Walldürn. Anlässlich des „Walldürner Krankentages“ bei der Wallfahrt zum Heiligen Blut weilte am Dienstag Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann aus Würzburg in Walldürn, um dort als Hauptzelebrant das Pontifikalamt in der Wallfahrtsbasilika zu gestalten, das kirchenmusikalisch von Organist Sven Geier festlich umrahmt wurde.

Stadtpfarrer und Wallfahrtsleiter P. Josef Bregula, OFM, sagte zu Beginn des Pontifikalamtes, die Wallfahrt stehe unter dem Leitwort „Ich will Euch Zukunft und Hoffnung geben“ (nach Jeremia, Kapitel 29, Vers 11). „Zukunft“ und „Hoffnung“, zwei wichtige Perspektiven in einer Zeit, in der wir überflutet würden mit Nachrichten, die uns oft ratlos, mutlos und ängstlich machen würden angesichts dessen, was in der Welt geschehe. Doch als gläubige Christen dürften wir alles in die Hände Gottes legen, uns ihm anvertrauen und auf seinen Beistand vertrauen.

Bischof em. Dr. Hofmann führte aus, an diesem besonderen Gnadenort gehe jedem Wallfahrer und Pilger Herz und Seele auf, in dem Wissen, dass einem hier tiefer Trost, Kraft und christliche Nächstenliebe aus dem christlichen katholischen Glauben heraus geschenkt werde. Nach der von Lektor Thomas Franz vorgetragenen Lesung aus dem Buch Exodus sowie nach der Verkündigung des Heiligen Evangeliums nach Markus durch P. Leon Rawalski OFM Conv. stellte der Bischof das Leitwort in den Mittelpunkt seines Predigttextes an diesem Krankentag, dem Tag der Heimsuchung Mariens.

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Am Wallfahrtsziel in Walldürn angelangt werde von allen Pilgern und von allen am Walldürner Krankentag nach Walldürn gekommenen gläubigen Kranken das Blutwunder in besonderer Weise verehrt. Nachdem der Priester damals den Kelch mit dem Blut Christi umgestoßen habe, hätte sich der Wein rot wie Blut gefärbt und es hätten sich um die Gestalt des Gekreuzigten in der Mitte 11 „Veronicae“ (Köpfe des Dornengekrönten) geformt. Seit dem 15. Jahrhundert habe sich dann die Heilig-Blut-Wallfahrt entwickelt, die bis zum heutigen ihre große Bedeutung habe. Um an die eucharistische Gegenwart Jesu glauben zu können, bräuchten wir die persönliche Begegnung mit diesem auferstandenen unter uns gegenwärtigen Herrn. Die Botschaft von der Auferstehung Jesu sei selbst für die Apostel, die von Jesus rechtzeitig darauf verwiesen worden seien, unglaublich gewesen.

Wie oft gebe es Situationen in unserem Leben, in denen wir die Bitte formulieren würden „Herr bleib bei uns!“ – vor einem schweren Tag, bei Prüfungen, bei Krisen, in Krankheit und Not, bei allen schweren Lasten.

Wir Christen heute bräuchten das Erleben der Nähe Gottes, sei es in unseren Gebeten, sei es in seinem Wort, sei es in den eucharistischen gestalten von Brot und Wein. In der Heiligen Kommunion sei Gott uns besonders nahe – Tag und Nacht, in jeder Situation.

Gegenwart Jesu spüren

Alle an diesem Tag in Walldürn weilenden Wallfahrer hätten sich aus dem Grund auf den Weg hierher gemacht, um in der Wallfahrtsbasilika die Gegenwart Jesu Christi zu spüren. Voller Dankbarkeit könnten und dürften alle sagen, das von Walldürn „Glaubensströme“ ausgingen, die die Glaubensgewissheit für die bleibende Gegenwart Jesu Christi stärken und dazu ermutigen würden, anderen davon Zeugnis zu geben.

In diesem Sinne und Geiste gelte es für alle bei diesem Pontifikalamt Versammelten, voller Dankbarkeit hinein zu tauchen in das Geheimnis des unter uns Menschen gegenwärtigen Jesus Christus, der uns durch das hier bezeugte Blutwunder auf doppelte Weise ganz nahe sei, und ferner die frohe Gewissheit mit nach Hause zu nehmen, in den Armen Jesu geborgen zu sein.

Dieser Predigt schloss sich unmittelbar danach die Krankensalbung und Segnung an. ds

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