„Willst du Buchen mitgestalten?“

Akteure und Experten zugleich

Buchener Jugendliche haben sich bei einem Informationsabend ein Bild davon gemacht, wie Jugendbeteiligung in der Umsetzung aussehen kann.

Von 
Stefanie Čabraja
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Jugendliche informierten sich darüber, wie man sich in der Stadt Buchen einbringen kann und sammelten Ideen. © Stefanie Čabraja

Buchen. „Buchen mitgestalten – Sei dabei“ – so lautete die Einladung zu einer Informationsveranstaltung der Arbeitsgruppe „Jugendbeteiligung Buchen“, die am Dienstag im Feuerwehrgerätehaus stattfand. Die Arbeitsgruppe will in diesem Jahr ihr Vorhaben umsetzen: Die Jugend soll sich aktiv einbringen. Dafür wurden bei der Veranstaltung Referenten aus Lauffen am Neckar, Ravensburg, Nagold und Sinsheim per Video-Konferenz zugeschalten. Diese berichteten darüber, wie Jugendbeteiligung in verschiedenen Formen aussehen kann.

Formate aus anderen Kommunen

Der Jugendrat in Lauffen hat ein Wohnhaus in eine Jugendwerkstatt mit einem Büro umgebaut. Außerdem wurden Podiumsdiskussionen sowie Jugendbühnen auf Stadtfesten organisiert. Der Ravensburger Schülerrat hat sich im vergangenen Jahr im Gemeinderat für kostenlose Menstruationsartikel auf Schultoiletten stark gemacht. Der Schülerrat hat ein Rederecht bei Sitzungen des Gemeinderats und könne damit für die Wünsche der Jugendlichen direkt bei der Kommune einstehen.

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Jonas Dehmel, Beisitzer im Dachverband der Jugendgemeinderäte in Baden-Württemberg, erläuterte ,wie sich der Jugendgemeinderat von Nagold unter anderem für einen „Calisthenics-Park“, einem Fitnessstudio in der Natur, engagierte und ebenfalls ein Rede- und Antragsrecht im Gemeinderat habe. Das Projekt „JuMo“ (Jugendarbeit Mobil) der Stadt Sinsheim wurde von der Sozialarbeiterin Laura Olbert vorgestellt. Dabei wird den Jugendlichen der Raum gegeben, in dem sie als Akteure wie auch als Experten agieren können. So wirkten Jugendliche bei der Entwicklung eines neuen Skaterparks mit oder der Graffiti-Gestaltung zur Verschönerung der Unterführung.

Alle Referenten berichteten, dass meist das am Ball bleiben der Jugendlichen ein Problem darstellt. Viele Jugendliche ändern mit der Zeit ihre Interessen, was aber auch nicht untypisch sei. Die Buchener Jugendlichen, die größtenteils Schüler des Burghardt-Gymnasiums sind, haben sich nach all den Informationen Gedanken machen können, was sie geeignet oder auch nicht geeignet für die Stadt Buchen finden und welches Format am ansprechendsten für sie sei. Wie es weitergeht, ließ Initiator und Moderator Philipp Hensinger offen.

Er ist sich jedoch sicher, dass nur durch eigenes Handeln auch etwas bewegt werden kann. „Ich bin in Buchen geboren, deswegen finde ich es auch wichtig, Buchen mitgestalten zu können und den Jugendlichen eine Stimme zu geben“, sagte Mitmoderatorin Julia Kirschenlohr. Genaue Vorstellungen, in welchem Format die Jugendbeteiligung mündet, hat die Arbeitsgemeinschaft noch nicht. „Wichtig ist uns, dass die Jugendbeteiligung gefestigt wird“, so Hensinger.

Unterstützung von der Stadt

„Bürgermeister Roland Burger war zuerst etwas skeptisch, aber er hat unser Engagement für die Jugendbeteiligung begrüßt“, ergänzte er. „Stadt und Gemeinderat stehen hinter unserem Projekt und haben sich unser Video schon angesehen. Von den Schulen wünschen wir uns noch mehr Unterstützung“, erläuterte Kirschenlohr. Dies spiegelte sich auch bei den anwesenden Jugendlichen wider – nur 13 waren zu Veranstaltung gekommen.

„Der nächste Schritt wäre, eine ungezwungene Verbindlichkeit herzustellen und Projekte ins Leben zu rufen, um präsent zu sein. Damit macht man sich auch bei anderen Jugendlichen sichtbar. Es ist auf jeden Fall schön, dass die Bereitschaft da ist. Wir sind auch bereit uns zu engagieren“, sagte Benjamin Laber, Beigeordneter der Stadt Buchen.

Redaktion Im Einsatz für die Redaktion Buchen

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