Innenstadtentwicklung

Tauberbischofsheim: Weiterer Leerstand droht

Ende des Jahres gehen bei der Metzgerei Hofmann in der unteren Fußgängerzone die Lichter aus. Droht dort ein weiterer Leerstand?

Von 
Sabine Holroyd
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Die Tage der Metzgerei Hofmann (links) sind gezählt. Idylle der besonderen Art (Mitte) und ein netter Aufruf an einem Laden in der unteren Fußgängerzone (rechts). © Sabine Holroyd

Tauberbischofsheim. Noch ist Leben im Laden, die Schaufenster sind vollgeklebt mit Erinnerungen. Doch nicht mehr lange, dann wird die Metzgerei Hofmann nach 70 Jahren geräumt (wir berichteten).

Einkaufsmarkt, Schuhladen und seit vielen Wochen Leerstand: Frühere ungenutzte Geschäftsräume in der Tauberbischofsheimer Fußgängerzone. © Sabine Holroyd

Tauberbischofsheims Bürgermeisterin Anette Schmidt bedauert dies sehr: „Mit der Metzgerei Hofmann geht mehr als eine Metzgerei. Wir müssen nun auf eine feste Größe bei den städtischen Veranstaltungen verzichten. Das Engagement der Familie Hofmann bei unseren Traditionsveranstaltungen war überragend. Gut ein Vierteljahrhundert bewirtete der Familienbetrieb die Gäste der Martini-Messe. Das galt auch für das Altstadtfest und den Weihnachtsmarkt. Zu unzähligen Empfängen, Ehrungen und Festlichkeiten der Stadt Tauberbischofsheim lieferte Dominik Hofmann das passende Catering“, so die Verwaltungschefin gegenüber den Fränkischen Nachrichten.

© Sabine Holroyd

Anette Schmidt bedauert: „Wir verlieren nicht nur eine Metzgerei, sondern auch einen zuverlässigen Partner und Förderer für Tauberbischofsheim. Das stimmt mich überaus traurig. Was das Hofmann-Team initiiert hat, wird uns noch mehr bewusst werden, wenn wir die Corona-Pandemie überwunden haben.“

Auf einen weiteren drohenden Leerstand angesprochen, sagte sie: „Leerstände sind immer sehr bedauerlich. Jede Schließung bedeutet den Verlust von Vielfalt und Lebensqualität. Aber schon vor der Corona-Pandemie mussten viele Klein- und Mittelstädte hinnehmen, dass immer mehr Geschäfte in traditioneller Citylage schließen mussten, weil Kaufkraft in Fachmarktzentren in Stadtrandlage oder in die Anonymität des Internethandels abgewandert ist. Dieses Problem kennen mittlerweile auch Großstädte, denn ohne die notwendigen Mindestumsätze kann die beste Geschäftsidee nicht überleben.“

© Sabine Holroyd

„Pandemie verschärft Situation“

Ihrer Meinung nach habe sich diese Situation durch die Pandemie verschärft: „Mit Kontaktbeschränkungen lockt man keine Menschenmassen in die Geschäfte. Umsatzsteigerungen sind damit für Ladenbetreiber unmöglich. Dazu kommen steigende Kosten, die beispielsweise durch höhere Energiepreise verursacht werden. Damit wird die Kostendeckung immer schwieriger bis unmöglich. Wir haben zudem den zweiten Winter ohne verkaufsfördernde Maßnahmen wie den Weihnachtsmarkt und die Eisbahn.“ Es liege nun zunächst im Ermessen des Hauseigentümers, wie es mit dem Leerstand, den die Metzgerei Hofmann hinterlässt, weitergeht.

Für die Entwicklung der unteren Fußgängerzone gebe es jedoch kreative Konzepte. Anette Schmidt: „Über die konkreten Pläne werden wir zu gegebener Zeit informieren.“

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