Tauberbischofsheim. Am Tauberbischofsheimer Marktplatz und in der Fußgängerzone muss man nicht lange suchen, um Tauben zu entdecken. Sie sind nicht sehr scheu, picken in aller Seelenruhe Krumen, auch wenn man sich ihnen nähert. Beim genauen Blick auf die Häusergiebel sieht man weitere Exemplare, die sich vor ihrem nächsten „Beutezug“ ausruhen.
Die Tauberbischofsheimer Tauben gehören einfach dazu, und die wenigsten machen sich Gedanken über die Vögel. Die Stadtverwaltung hat nun festgestellt, dass in den vergangenen Wochen des Öfteren vermeintliche Tierfreunde Tauben in der Fußgängerzone sowie im Badgarten füttern.
In einer Pressemitteilung heißt es: „Zum einen ist das Futter für die Tauben meist nicht artgerecht, zum anderen sorgt das hohe Futterangebot für eine unkontrollierte Vermehrung der Tiere. Des Weiteren werden durch den vermehrten Taubenkot Grünflächen und öffentliche Plätze stark verschmutzt, was zu einem negativen Stadtbild beiträgt“
Ihre Hinterlassenschaften würden zudem ein großes Problem darstellen, denn der Kot enthalte „eine Vielzahl von Krankheitserregern, die bei Kontakt eine Gefährdung für die Gesundheit darstellen können“.
Ganzjährige Fortpflanzung
Laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) kann ein weiblicher Vogel pro Jahr zwei- bis achtmal jeweils zwei Jungtiere aufziehen. Doch hohe Taubenzahlen schaden auch den Tauben selbst: Der Stress nehme zu, Krankheiten und Parasiten würden häufiger auftreten, und die Jungensterblichkeit steige bis auf 90 Prozent im ersten Lebensjahr.
Die Stadt Tauberbischofsheim verweist in ihrer Mitteilung auf den Paragraf 16 der Polizeiverordnung der Stadt Tauberbischofsheim. Darin ist das Fütterungsverbot auf öffentlichen Straßen und Gehwegen sowie in Grün- und Erholungsanlagen festgehalten.
Das Auslegen von Nahrung ist ebenfalls verboten. Denn nicht nur die Tauben, sondern auch Ratten werden von den Futterstellen angelockt.
In der Pressemitteilung heißt es weiter: „Das städtische Ordnungsamt bittet deshalb darum, das Füttern von Tauben einzustellen. Ein Verstoß kann mit einer Ordnungswidrigkeits-Anzeige geahndet werden.“
Im Unterschied zu wilden Taubenarten leben Stadttauben in direkter Nachbarschaft zu Menschen. Die Vögel nutzen konsequent das menschliche Umfeld für sich aus – sei es als Unterschlupf oder für Nahrungsquellen. Ursprünglich stammen Stadttauben, ebenso wie viele andere Zuchttaubenarten, von der Felsentaube ab. Nach Angaben des Nabu leben Mensch und Taube bereits seit etwa 8000 Jahren in enger Gemeinschaft. Demnach gilt die Taube als das älteste „Haustier“ des Menschen.
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