Gemeinderat

Tauberbischofsheim: Jugendhaus öffnet zeitnah 2025 wieder

Gemeinderatsgremium nimmt das Konzept der Stadtverwaltung einstimmig an und begrüßt die Einarbeitung der Ergebnisse aus dem Jugendforum

Von 
Luke Herrick
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Gemeinsame Ausflüge sind ein Wunsch, die als Angebot des Jugendhauses von jungen Leuten beim Jugendforum vorgeschlagen wurden. © Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

Tauberbischofsheim. Abhängen ist nicht die Lösung. Darüber sind sich die Verantwortlichen von Stadt und Gemeinderat Tauberbischofsheim einig. Deshalb wurde nach Lösungen gesucht, die Jugendliche mit einbeziehen und ihre Wünsche berücksichtigen.

Hauptamtsleiter Michael Karle liegen die Jugendlichen sowohl im Stadtgebiet als auch in den Ortsteilen am Herzen. Deshalb bemüht er sich, tatkräftig und ideell von Bürgermeisterin Anette Schmidt unterstützt, um eine Lösung für das Ende März geschlossene Jugendhaus Tauberbischofsheim. Die damalige Leiterin hatte wegen beruflicher Veränderung gekündigt. Klar waren der Stadt und dem Träger Caritasverband im Tauberkreis allerdings schon damals, dass es ein weiter so nicht geben darf, sondern ein neues Konzept ausgearbeitet werden muss.

Jugendforum bestätigte den Bedarf eines Treffpunkts

Angebote für Jugendliche

Halfpipe und Basketballplatz am Stadion (seit ihrer Erneuerung einer der wichtigsten Orte für junge Menschen).

Mediothek (nur drei Tage pro Woche geöffnet).

Jugendhaus (Wiedereröffnung beschlossen).

Frankenbad (Wiedereröffnung 2025 geplant).

Fußballkleinfeld und Skateboard-Rampen am Schulzentrum am Wört. lh

Vorgeschaltet wurde deshalb ein Dialog mit Schülern des Matthias-Grünewald-Gymnasiums und des Schulzentrums am Wört in Kooperation mir der Landeszentrale für politische Bildung. In der Aktionswoche „Schule trifft Rathaus“ erhielten die Schüler die Möglichkeit, ihre Ideen zu einer jugendfreundlicheren Stadt zu äußern. Es kam erneut Kritik am bestehenden Angebot des öffentlichen Nahverkehrs auf, aber vor allem wurde ein Mangel an Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche deutlich gemacht. Mehrere Schüler erkundigten sich auch nach der Wiedereröffnung des Jugendhauses.

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Bürgermeisterin Anette Schmidt hatte damals betont, dass ihr dies ein Anliegen sei, welches auch ihr am Herzen liege. Bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag stand das Thema samt Konzept dann zur Entscheidung an: Das Jugendhaus soll zeitnah 2025 wieder seine Pforten für junge Leute öffnen, die sich auf ein verbessertes Angebot freuen dürfen.

Zielgruppe sind Jugendliche im Alter zwischen elf und 15 Jahren, was den Klassenstufen fünf bis zehn entspricht. Außerdem sollen die Öffnungszeiten auf 15 bis 20 Uhr und fünf Tage in der Woche von Montag bis Freitag erweitert werden. Samstags könnte in Abstimmung mit wechselnden anderen Trägern, wie der KJG und dem Verein Schatzkiste, ein weiteres Angebot ermöglicht werden. Dies werde zurzeit aber noch geprüft, so Michael Karle.

Außerhalb der Öffnungszeiten könne man gegebenenfalls die Nutzung durch die Schulsozialarbeit, SMV, KJG und den gemeinnützigen Verein „Schatzkiste Main Tauber“ ermöglichen. Kennenlernspiele der Fünftklässler, die Streitschlichterausbildung, Anti-Mobbing-Tage sowie auch die SMV-Sitzungen wären im Jugendhaus in Zukunft möglich. So würde die Skepsis gegenüber dem Jugendhaus abgebaut und das reguläre Angebot eher genutzt werden, so die Hoffnung der Verantwortlichen. Timo Weise, Abteilungsleiter Kinder- und Jugendhilfe beim Caritasverband, nannte es eine große Herausforderung, unterschiedliche Schulsysteme miteinander zu verbinden. „Das wird ein großer Spagat werden“, meinte er.

Verlässlichkeiten bei den Öffnungszeiten

Vor einer Wiedereröffnung des Jugendhauses sollen die Räume renoviert, eine Spülmaschine angeschafft, Sitzmöglichkeiten aufgestellt und Bildschirme installiert werden. Personell wird auf 75 Prozent mit zwei Personen statt der bisherigen 50 Prozent für eine Fachkraft aufgestockt. Das habe den Vorteil der Verlässlichkeit bei den Öffnungszeiten und bei Urlaub oder Krankheit. Eine erste Zwischenbilanz soll im Sommer kommenden Jahres erfolgen.

Jetzt gilt es, die richtigen Fachkräfte zu finden

Dass der wiederholte Dialog mit den Schülern die Dringlichkeit des Anliegens gezeigt habe, bestätigte auch Kurt Baumann (CDU). Der nächste Schritt heißt nun, Bewerber für die beiden Stellen zu finden.

Für die Jugendlichen dürfte ein erweitertes Angebot in der Kernstadt nahe den Schulen Anreiz sein, sich das Jugendhaus anzuschauen und die eine oder andere Aktivität auszuprobieren. Bereits beim Open-Air Kino im Juli wurde darauf geachtet, dass auch Filme gezeigt wurden, die vor allem junge Leute interessieren. Eine Teilnehmerin hatte die Realisierung dieses Vorschlags vom Jugendforum so kommentiert: „Es war spannend zu sehen, wie ernst die Bürgermeisterin unsere Ideen genommen hat.“

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