Tauberbischofsheim.
Bürgermeisterin Anette Schmidt sprach bei der Jubiläumsfeier von einer „100-jährigen Geschichte, die nicht nur von harter Arbeit und handwerklicher Meisterkunst, sondern auch von tiefer Verwurzelung in der Kreisstadt geprägt war“. Wörtlich meinte sie: „Ich weiß, wie viel Herzblut in dieses Unternehmen geflossen ist. Klaus-Bruno Fleck ist es gelungen, das Erbe seines Vaters und Großvaters zu bewahren und den Betrieb mit viel Innovationsgeist und Mut in die Zukunft zu führen.“
Über Björn Progl, der zusammen mit Lukas Fleck die Geschäftsführung übernommen hat, sagte sie: „Ich bin fasziniert, wie er mit der Firma Fleck gewachsen ist und sich vom Auszubildenden zu einer tragenden Säule des Betriebs entwickelt hat.“
Wohldurchdachte Übergabe
Besonders erwähnenswert fand die Rathaus-Chefin, wie wohlüberlegt die Übergabe an die nächste Generation vorbereitet wurde: „Dass Lukas Fleck und Björn Progl nun gemeinsam das Unternehmen führen, zeigt, wie vorausschauend und nachhaltig hier gearbeitet wird. Die Verbindung von jahrzehntelanger Erfahrung mit frischen Ideen und moderner Technik ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie Handwerk in unserer Region auch in Zukunft erfolgreich sein kann.“
„1924 war ein besonderes Jahr“, merkte MdL Dr. Wolfgang Reinhart an. „Damals fanden die Olympischen Spiele in Paris statt, in den USA waren Präsidentschaftswahlen, und Bruno Fleck hat in Tauberbischofsheim einen Bildhauerbetrieb gegründet.“ Auch er sprach von dem hohen Qualitätsanspruch des Unternehmens, das sich dem Wandel hingegeben und sich über vier Generationen hinweg immer weiterentwickelt habe.
„Wir haben allen Grund, Dank zu sagen für diese großartige Meisterleistung und können mit Stolz darauf schauen, wie mit einem großen Zusammenhalt konsequent und zuversichtlich dem Wandel der Zeit begegnet wurde. ,Natursteine Fleck’ möge wachsen, blühen und gedeihen!“
„Ein Jahrhundert voller Erfolg“
Die Bundestagsabgeordnete und Generalsekretärin der CDU Baden-Württemberg, Nina Warken, gratulierte ebenfalls und sprach von einem „Jahrhundert voller Erfolg, Tradition und Innovation“. Sie sagte: „In 100 Jahren lag sicher auch der eine oder andere Stein im Weg. Doch wer, wenn nicht ein Steinmetz, könnte aus beinahe jedem Stein eine Stufe zum Erfolg machen? Das hat Fleck Natursteine eindrucksvoll bewiesen. Das Leistungsspektrum wurde stets erweitert, und immer wieder galt es, mit harter Arbeit und handwerklichem Können neue Wege zu gehen. Ich bin fest davon überzeugt, dass Fleck Natursteine auch die nächsten Jahrzehnte mit derselben Entschlossenheit und Innovationskraft meistern wird, die Sie seit jeher auszeichnen.“
Auch Landrat Christoph Schauder sprach von einem „beeindruckenden Jubiläum“. Den Main-Tauber-Kreis bezeichnete er als einen „hoch innovativen Landkreis mit zahlreichen innovativen Wirtschaftsunternehmen und Handwerksbetrieben“.
Betrieb ein „Markenbotschafter“
Er sagte: „Sie sind eines dieser Unternehmen – und das schon seit 100 Jahren. Sie überzeugen mit qualitativ hochwertigen Produkten über die Kreisgrenzen hinaus und sind damit auch ein Markenbotschafter des Main-Tauber-Kreises.“ Der Landrat würdigte auch den Stellenwert, den der Betrieb Themen wie Nachhaltigkeit und Verbot von Kinderarbeit einräume.
Für die nächsten 100 Jahre wünschte er „prall gefüllte Auftragsbücher“. „Der Main-Tauber-Kreis“, versicherte er, „steht fest an Ihrer Seite.“
Als sehr unterhaltsam erwies sich die Talkrunde, bei der Moderatorin Marion Linneberg etliche witzige Statements aus den Fleck-Protagonisten „herauskitzelte“. Denn genau das war auch das erklärte Ziel der Familie: Keine langen Reden, sondern vielmehr eine kurzweilige Unterhaltung für die zahlreichen Gäste, die an diesem Abend auch Zeit für angeregte Gesprächen haben sollten. Und so ging auch die offizielle Verabschiedung von Klaus-Bruno Fleck fast geräuschlos über die Bühne, so, wie er sich das gewünscht hat.
Wie gut das Miteinander in diesem traditionsreichen Betrieb ist, wie sehr die Familie zusammenhält – und gerne auch mal frotzelt –, wie wohldurchdacht das Unternehmen innerhalb von sechs Jahren Schritt für Schritt den Weg der Übergabe der Geschäfte von Klaus-Bruno Fleck an seinen Sohn Lukas und den einst allerersten Auszubildenden Björn Progl bewältigt hat: all das wurde auch immer wieder deutlich.
Die jungen Geschäftsführenden Gesellschafter sind dankbar für die „komplette Rückendeckung“, die sie von Klaus-Bruno Fleck stets erhielten. Lukas Fleck erzählte lachend: „In jeder Besprechung kam der Einwurf meines Vaters, dass uns klar sein muss, dass wir mit der Übernahme eine Ehe eingehen, wenn nicht sogar noch schlimmer.“
Es gibt auch Herausforderungen
Björn Progl nutzte die Gelegenheit zu einem Appell: „Unsere größte Herausforderung ist der Fachkräftemangel. Neue Mitarbeiter zu finden, gestaltet sich sehr schwierig.“ Zudem prangerte er den hohen Verwaltungsaufwand an, mit dem viele Betriebe zu kämpfen haben: „Alle Anforderungen umzusetzen, bedeutet einen enormen personellen und finanziellen Aufwand“, sagte er. Er wünschte sich, dass das Handwerk für junge Leute wieder attraktiver wird und die Gesellschaft anerkennt, was ein Handwerker leistet.“ Zudem betonte er, es sei falsch, zu glauben, dass man „ohne Studium nichts wert ist.“
Beim Blick in die spannende Firmenhistorie sagte Klaus-Bruno Fleck, der 2000 auch das Tauberbischofsheimer Unternehmen Tauber-Solar gegründet hat: „Mir war schon früh klar, dass ich im Handwerk arbeiten wollte – den Wunsch, nach dem Abitur zu studieren, hatte ich nie. Meine Nachfolge wollte ich rechtzeitig regeln. Auch wenn es zu Beginn ein komisches Gefühl war, alles abzugeben, was man aufgebaut hat, weiß ich den Betrieb in sehr guten Händen.“
Stolz auf die lange Tradition
Die beiden jungen Geschäftsführer – Lukas Fleck als Betriebswirt und Björn Progl als Steinmetzmeister – sind sich der Verantwortung bewusst: „Wir sind sehr stolz auf die lange Tradition unseres Unternehmens. Wir wollen des Weg meines Vaters weitergehen und uns dabei ständig weiterentwickeln“, erklärte Lukas Fleck.
Ein besonders schöner Moment entstand, als Klaus-Bruno Fleck die Beziehung zu Björn Progl beschrieb: „Er gehört zur Familie. Er ist wie ein dritter Sohn für mich.“
Die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft, Angelika Gold, überreichte zum 100-jährigen Bestehen die Ehrenurkunde der Handwerkskammer Heilbronn-Franken und sprach im Gespräch mit den FN von einem „tollen Jubiläum“: „Wir sind sehr stolz, solch ein Unternehmen in der Region zu haben und würden uns freuen, wenn wir ,Fleck Natursteine’ als Gastmitglied in der Bauinnung aufnehmen könnten.“
Statt Geschenken wünschte sich die Familie Fleck Spenden für den Würzburger Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“, dessen Vorsitzende Gabriele Nelkenstock ebenfalls an der Feier teilnahm.
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