Odenwald-Tauber/Stuttgart. Winfried Herrmann betont in dem Schreiben, dass diese Pläne „einen wichtigen Baustein bei der Weiterentwicklung des Schienenpersonennahverkehrs“ im Norden des Landes darstellten. Die Anbindung der angrenzenden Landkreise an den Fernverkehrsknoten Würzburg habe einen „hohen verkehrlichen Stellenwert“. Sein Haus habe zugesichert, dass „wir im grenzüberschreitenden Verkehr unsere Anregungen einbringen können“.
Im dauerhaften Austausch
Die landeseigene Nahverkehrsgesellschaft (NVBV) sei im kontinuierlichen Austausch mit der BEG. So sei die BEG auch im Projektkreis der Machbarkeitsstudie „Infrastrukturausbau und Fahrplanlagenverbesserung auf der Frankenbahn“ im Auftrag der NVBV und mit Mitfinanzierung der anliegenden Gebietskörperschaften im Land und der BEG beteiligt, heißt es in dem Schreiben an Landtagsvizepräsident Dr. Wolfgang Reinhart, das den FN vorliegt.
Enge Abstimmung
Auch in der laufenden Untersuchung zur „Strategie für emissionsfreie Fahrzeuge auf nicht elektrifizierten Strecken“ im Auftrag des Landes Baden-Württemberg finde eine enge Abstimmung mit der bayerischen Seite statt, betont der Minister, weil denkbare Elektrifizierungen hier die künftige Gestaltung von Vergabenetzen auch über die Landesgrenzen hinweg beeinflussten.
Positiv sieht das Verkehrsministerium in der Landeshauptstadt perspektivisch auch eine S-Bahn-Linie von Würzburg über den Bahnhof Lauda hinaus – vor allem entlang der Westfrankenbahn in Richtung Tauberbischofsheim/Wertheim sowie Bad Mergentheim/Crailsheim sowie eines Anschlusses an das derzeit am Bahnhof in Osterburken endende S-Bahn-Netz Rhein-Neckar entlang der Frankenbahn.
„Grundsätzlich sind aus unserer Sicht umsteigefreie Verbindungen über Lauda hinaus eine denkbare Option“, schreibt Herrmann weiter an Reinhart. Allerdings spielten hier auch Aspekte der künftigen Antriebstechnologie auf der Tauberbahn und weitere bahnbetriebliche Themen sowie Verkehrsströme eine entscheidende Rolle. Diese Themen würden auf Basis der genannten Untersuchungen in enger Kooperation mit der BEG zu gegebener Zeit vertieft bearbeitet.
Derzeit sei noch nicht konkret absehbar, welche Fragestellungen sich aus den Resultaten der Machbarkeitsstudie der BEG sowie der genannten strategischen Planungen für die Streckenabschnitte in Baden-Württemberg ergeben werden und welche vertieften Untersuchungen notwendig seien. „Daher können hierzu keine Aussagen getroffen werden“, meint Winfried Herrmann abschließend. Unabhängig davon beschäftige sich sein Ministerium mit der Frage, wie der Verkehr auf der Tauberbahn dauerhaft elektrifiziert werden könne – durch fahrzeugseitige oder streckenseitige Lösungen. „Ein strategisches Gutachten mit landesweiter Perspektive befindet sich in der Erabeitung.“
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