Main-Tauber-Kreis. In einer gemeinsamen Arbeitssitzung mit Kommunen sowie Partnern aus der Wirtschaft gab die Wirtschaftsförderung Main-Tauber einen Einblick in aktuelle Handlungsfelder. Neben den Förderprogrammen zur Weiterentwicklung des ländlichen Raums standen Projekte der Kreiswirtschaftsförderung, die geplante Abfallvermeidungskampagne sowie aktuelle Klimaschutzaktivitäten des Main-Tauber-Kreises im Fokus.
„Zu den übergeordneten Zielen der Wirtschaftsförderung zählen die Sicherung von Fach- und Nachwuchskräften, das Werben für Zuzug und die Schaffung von optimalen Rahmenbedingungen für bestehende und neue Unternehmen“, informierte Ursula Mühleck, Dezernentin für Kreisentwicklung und Bildung beim Landratsamt. Sie informierte zudem über die Neuausrichtung und Umbenennung des Amtes für Wirtschaft und Klimaschutz. Damit einher geht die Zuordnung des Sachgebiets „Tourismus“ zum neuen Amt für Kultur und Tourismus. Das Sachgebiet „Klimaschutz“ wird um die Stellen eines Klimaneutralitätsmanagers und eines Energiemanagers erweitert.
Ina Nolte, Leiterin des Amtes für Wirtschaft und Klimaschutz, präsentierte die Projekte und künftig geplanten Maßnahmen der Kreiswirtschaftsförderung für 2023. Für die Anwerbung von Fach- und Nachwuchskräften sei es wichtig, als attraktiver Lebens- und Arbeitsstandort aufzutreten.
Um die Vorzüge und Besonderheiten des Landkreises herauszustellen, entwickelt die Wirtschaftsförderung eine neue Marketingkonzeption. „Wir wollen junge Familien und Facharbeitskräfte für einen Zuzug in den Main-Tauber-Kreis begeistern und junge Menschen auf die Karrieremöglichkeiten im Landkreis aufmerksam machen“, sagte Dezernentin Ursula Mühleck.
Zukunftspreis 2023
Seit Sommer ist der Kreis neben den Nachbarkreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohe an der Plattform „jobs4young“ beteiligt. Junge Menschen erhalten einen Überblick über vielfältige Berufsfelder zur Berufsorientierung. Das Angebot umfasst Praktikumsplätze, Ferienjobs, Freiwilligendienste und Last-Minute-Angebote bei den Unternehmen in der Region.
Aufgrund der Entwicklung des demografischen Wandels und des sich zuspitzenden Fach- und Arbeitskräftemangels schreibt die Wirtschaftsförderung den Zukunftspreis Main-Tauber-Kreis 2023 in der Kategorie „Fach- und Arbeitskräfte“ aus. Er richtet sich an Unternehmen, Betriebe und Dienstleister, die ihren Sitz oder ihre Niederlassung im Kreis haben. Eine Bewerbung ist ab sofort möglich.
Zur Stärkung des Handwerks plant die Wirtschaftsförderung im Herbst 2023 einen Abend des Handwerks unter dem Motto #TraditiontrifftInnovation. Mit dieser Maßnahme sollen Schüler, die vor der Berufswahl stehen, die Karrieremöglichkeiten im Handwerk kennenlernen.
Ursula Mühleck ergänzte den Tätigkeitsbericht der Wirtschaftsförderung um die Förderprogramme ELR und Leader zur Weiterentwicklung des ländlichen Raums. Im ELR-Programmjahr 2023 reichten die Kommunen des Kreises 85 Anträge ein. Die Entscheidung, welche Projekte gefördert werden, gibt das Regierungspräsidium Stuttgart voraussichtlich im Frühjahr 2023 bekannt.
Die Bekanntgabe der künftigen Leader-Regionen durch den Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk, fand in Stuttgart statt. Die teilnehmenden Leader-Gebietskulissen „Badisch-Franken“ und „Hohenlohe-Tauber“ erhielten einen Zuschlag für die neue Förderperiode 2023 bis 2027.
Flächendeckendes Internet
„Der Kreis wird in naher Zukunft flächendeckend an das schnelle Internet angeschlossen sein“, sagte Amtsleiterin Ina Nolte. Der Breitbandausbau erfolgt in einem fünfstufigen Konzept. Aktuell sind die Ausbau-Stufen drei „Restliche weiße Flecken“ und vier „Gewerbegebiete“ in vollem Gange und werden voraussichtlich bis Sommer 2023 vollendet. In Stufe fünf „Innerörtliche Breitbanderschließung“ erfolgt der Ausbau durch die BBV Breitbandversorgung Deutschland.
Im Rahmen des eigenwirtschaftlichen Ausbaus werden 248 Kilometer Backbone-Leitungen, 1000 Kilometer Längstrassen und rund 117 Kilometer Haustrassen zur Anbindung der Siedlungsflächen erstellt.
Nadine Hofmann von der Energieagentur präsentierte die aktuellen Projekte und Vorhaben zum Klimaschutz. Zur gesellschaftlichen Sensibilisierung für den Klimaschutz wurden im Rahmen der Leuchtturmprojekte „Energieeffizienz“ und „Solarinitiative“ zahlreiche Infoveranstaltungen und Bürgerberatungen angeboten. Um die Bürger aktiv zum Mitmachen anzuregen, fand zum zweiten Mal die Stadtradeln-Aktion statt.
Mit Beginn des neuen Jahres müssen bundesweit alle gastronomischen Betriebe mit einer Ladenfläche von über 80 Quadratmetern und mehr als fünf Mitarbeitenden eine Mehrwegalternative für Essen und Getränke zum Mitnehmen anbieten.
Deshalb ruft der Kreis eine Kampagne zur Abfallvermeidung ins Leben mit dem Ziel, die gastronomischen Betriebe bei der Umsetzung der neuen Auflagen zu unterstützen und die Bürger für den Klimaschutz zu sensibilisieren.
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