75 Jahre – FN on Tour - Freudenberg liegt direkt am Main zwischen Spessart und Odenwald

Freudenberg: Eine Kleinstadt mit viel Herz

Historisches Ambiente, Zukunftsorientierung und ein gutes soziales Miteinander prägen Freudenberg – ein Ort, der eingebettet zwischen Odenwald und Spessart liegt.

Von 
Birger-Daniel Grein
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Blick auf Freudenberg aus luftiger Höhe. © Birger-Daniel Grein

Freudenberg. Eine Kleinstadt mit Herz, eingebettet zwischen Odenwald und Spessart und direkt an Main und Wildbach, so wird Freudenberg am Main oft lobend beschrieben.

Für Bürgermeister Roger Henning sind es nicht nur die schöne Natur und die bewahrte Stadtgeschichte, die sein Freudenberg ausmachen. Auch die kulturelle Vielfalt und das Miteinander der Menschen präge die Stadt. Freudenberg sei ein staatlich anerkannter Erholungsort, der einen Schwerpunkt auf Tourismus lege. „Vor Corona hatten wir über 20 000 Übernachtungen im Jahr, plus die Übernachtungen auf dem Campingplatz“, betont Henning nicht ohne Stolz im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten.

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Freudenberg habe zudem sehr gute, wirtschaftsstarke Arbeitgeber. „Wir haben mehr Ein- als Auspendler. Das ist für eine Kleinstadt etwas ganz Besonderes.“ Roger Henning schwärmt aber auch von der Offenheit der Menschen in Kernstadt und Ortsteilen. Es gebe ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. „Man ist stolz, Freudenberger zu sein.“

Einen großen Schwerpunkt lege man auf die Kinder- und Familienfreundlichkeit. Es gibt in der Gesamtstadt zwei Grundschulen mit Betreuung im Rahmen der verlässlichen Grundschule sowie drei kirchliche Kindergärten, allesamt mit Ganztagsangeboten.

In Kürze werde Freudenberg als familienfreundliche Kommune zertifiziert, verrät das Stadtoberhaupt. Zur Familienfreundlichkeit zähle auch, dass man in allen Ortsteilen einen Jugendraum habe und Familien beim Grundstückskauf fördere. Einheimische und Touristen könnten den Main und die Seen für Wassersport und Erholung nutzen, es gebe zahlreiche prämierte Wanderwege und der Seepark sei Ort für Spaß und Erholung in der Natur, schwärmt Henning vom Freizeitwert seiner Kommune. Prägend für das Bild der Kernstadt sind die historische Altstadt und das durch den Hochwasserschutz neu gestaltete Mainvorland. „Das Erreichte ist das Meisterwerk unseres ehemaligen Bürgermeisters Heinz Hofmann“, lobt Henning. Das Mainvorland sei inzwischen zum „Wohnzimmer“ der Altstadtbewohner geworden. Es ziehe aber auch Gäste aus der ganzen Region an.

Das Rathausensemble mit seinen ganz typischen Fachwerkbauten bildet die zentrale Mitte des historischen Freudenberger Stadtkerns. Es beherbergt die Stadtverwaltung. © Birger-Daniel Grein

Die historische Altstadt sei etwas ganz Besonderes, schwärmt der Bürgermeister. „Die Schenkelmauern unserer Burg rahmen diese ein.“ Unterstützt durch Fördergelder zum Hochwasserschutz und für die Altstadtsanierung habe man viel erreicht. Es wurde moderner Wohnraum im historischen Ambiente geschaffen. Als kommunales Projekt hebt Henning die Gebäude Burgweg 4 bis 6 hervor: ein gelungenes Beispiel für modernes und nachhaltiges Leben in der Altstadt.

Auch öffentliche Plätze wurden verschönert. Lob hat er für die privaten Eigentümer, die ihre Gebäude umfassend aufwerten. „Die Altstadtsanierung ist ein laufender Prozess für die nächsten Jahrzehnte.“ Umso glücklicher zeigt sich der Bürgermeister, dass man, unterstützt vom Land, mit der Altstadtsanierung II ein neues, noch besseres Förderprogramm auflegen konnte. Die Aufgabe von Stadt und Land Baden-Württemberg sei es, eine deutliche Reduzierung bei der Verkehrsbelastung der engen Ortsdurchfahrt zu erreichen, so Henning. Hier sei der Staatsvertrag zwischen Baden-Württemberg und Bayern zum Neubau einer Mainbrücke ein wichtiger Schritt, auf den man 70 Jahre warten musste. „Der Bau muss nun zeitnah eine Umsetzung erfahren.“

Die Amtshausgalerie wartet immer wieder mit interessanten und wechselnden Ausstellungen auf. Hier kommen Bürgermeister (links) und Künstler schon mal schnell ins Gespräch. © Birger-Daniel Grein

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Eine wichtige Entwicklungsfläche ist das ehemalige Werk 1 der ortsansässigen Rauch Möbelwerke. Auf vier Hektar Fläche soll eine neue Stadtmitte mit Wohnraum entstehen, der Altort und Neustadt verbinde. Henning hofft auf positive Gespräche mit Eigentümer und Investoren sowie auf die Unterstützung des Landkreises. Die Neugestaltung sei eine Mammutaufgabe, die man meistern werde, ist er überzeugt. „Freudenberg wusste schon immer seine Chancen zu nutzen und das wird es auch weiterhin.“

Ein wichtiges Thema in der Kleinstadt sei Nachhaltigkeit und Regionalität. Mit seinen Anlagen für Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik decke man bereits heute regenerativ den Strombedarf von 17 000 bis 20 000 Haushalten. „Und das bei nur 1700 Haushalten in unserer Gesamtstadt.“

Eine gemeinsame Kochaktion aller VdK-Gruppen verbindet die Menschen. © Birger-Daniel Grein

Stolz sind die Freudenberger auch darauf, als erste Stadt im Main-Tauber-Kreis als Fair-Trade-Stadt ausgezeichnet worden zu sein. Wichtig sei Bürgern die Regionalität, sei es beim Einkauf, bei städtischen Veranstaltungen oder bei Erhalt und Nutzung von Streuobstwiesen. „Wir würden noch mehr tun, zum Beispiel beim Heizkonzept für kommunale Gebäude oder einer flächendeckenden LED-Straßenbeleuchtung“, so Henning. Doch dazu seien weitere Fördermittel oder mehr Eigenmittel nötig, welche aktuell nicht zur Verfügung stünden.

Der neu gestaltete Platz mit Schiffermast ist ein Ausdruck dafür, welch große Rolle das Wasser in der Stadt spielt. © Birger-Daniel Grein

Neben der Kernstadt ist Freudenberg durch seine vier Ortsteile geprägt. „Jeder Ortsteil bewahrt seine Identität und soll dies auch tun, dennoch arbeitet man in der Gesamtstadt sehr gut zusammen.“ Als Beispiele nennt der Bürgermeister gemeinsame Aktionen und Kooperationen der Feuerwehrabteilungen, im Sport und durch Veranstaltungen des VdK. Großgeschrieben werde auch die Kultur. Einerseits durch Kulturdenkmäler wie die Freudenburg als Wahrzeichen, die Laurentiuskapelle, die Flachdarre in Ebenheid und die Lourdeskapelle in Boxtal. Doch Henning ist auch stolz auf die vielen kulturellen Veranstaltungen der Vereine und die städtische Kulturwoche. Träger sei auch die Musikschule, die mit den zahlreichen Musikvereinen in der Gesamtstadt zusammenarbeite.

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„In Freudenberg haben Vereine und Ehrenamt einen hohen Stellenwert“, unterstreicht Henning. Viele Bürger brächten sich mit Herz und Verstand ein und böten so einen sportlichen, sozialen und kulturellen Mehrwert für alle. „Die Menschen hier haben ihre Mitmenschen im Fokus und sind immer hilfsbereit.“ All dies mache Freudenberg zu einem schönen und lebenswerten Ort mit Zukunft, ist Bürgermeister Roger Henning überzeugt.

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