75 Jahre – FN on Tour - Brunnenstadt überzeugt durch Infrastruktur / Entwicklung von Garnison- zum Gewerbestandort

Külsheim: Wohnen und Arbeiten inmitten schöner Natur

Külsheim trägt stolz den Beinamen Brunnenstadt. Doch die kleine Kommune hat weit mehr zu bieten als die schon jahrhundertelang plätschernden Wasserspender. Inmitten einer schönen Landschaft lässt es sich hier gut leben und arbeiten.

Von 
Susanne Marinelli
Lesedauer: 
In der Stadt Külsheim und ihren Ortsteilen lässt es sich gut leben. Wie Burgemeister Schreglmann betont, ist die Kommune ein attraktiver Wohn- und Gewerbestandort. © Susanne Marinelli

Külsheim. Wann und von wem der Ort genau gegründet wurde, lässt sich mangels schriftlicher Zeugnisse nicht sagen. Mit der bislang bekannten ersten urkundlichen Erwähnung unter dem Namen „Cullesheim“ wurde Külsheim 1144 quasi „aktenkundig“. Die Stadt steht in dieser Woche im Mittelpunkt der Jubiläumsreihe der Fränkischen Nachrichten „75 Jahre – FN on Tour“.

Ein herrlicher Ausblick bietet sich von der Weinlage an „Hohen Herrgott“. © Susanne Marinelli

Seit ihrer Gründung hat sich die Ansiedlung offensichtlich gut entwickelt. Denn sonst hätte König Adolf dem Dorf sicherlich nicht am 23. Dezember 1292 das Stadtrecht verliehen. Zugegeben: Zur großen Metropole hat sich das Städtchen auf der Höhe des Taubertals seitdem nicht entwickelt. Aber das macht nichts. Denn wer hier wohnt, genießt das Landleben – und eine gute Infrastruktur.

Mehr zum Thema

75 Jahre – FN on Tour

Auf historischen Walldürner Pfaden unterwegs mit Erhard Lang

Veröffentlicht
Von
Ralf Marker
Mehr erfahren
75 Jahre – FN on Tour

Sascha Herwig: „Wir bieten noch echtes MTB-Enduro-Feeling”

Veröffentlicht
Von
Melanie Müller
Mehr erfahren
FN on Tour in Hardheim

Hardheim: Einzige Gemeinde mit eigener „Rakete“

Veröffentlicht
Von
Melanie Müller
Mehr erfahren

„Alle Ortsteile haben ein reges Vereinsleben und bieten ein schönes Wohnumfeld“, betont Bürgermeister Thomas Schreglmann. Man könne sich in allen sechs Stadtteilen „sehr wohlfühlen und wird überall von der Dorfgemeinschaft herzlich aufgenommen“.

Bis zu den 1960er Jahren war Külsheim stark von der Landwirtschaft geprägt. Durch die Ansiedlung der Bundeswehr kam es zu einem Strukturwandel. In der Folge wurde nicht nur die Umgehungsstraße gebaut. Es zogen auch viele junge Familien nach Külsheim, die sich hier dauerhaft ansiedelten. Doch im September 2006 erfolgte das Aus für Külsheim als Garnisonsstadt. Damals war die Angst bei vielen groß, dass die Kommune in einen Dornröschenschlaf versinken könnte. Doch die Külsheimer, sprich die Verantwortlichen der Verwaltung, nahmen das Schicksal der Stadt selbst in die Hand und verwandelten das Schreckenszenario „Konversion“ in eine Erfolgsgeschichte. Im Rahmen der Umwandlung vom Bundeswehr- zum Wirtschaftsstandort haben sich auf dem einstigen Kasernen-Areal viele Firmen angesiedelt. Bislang wurden in dem von der „Business Area Külsheim“ verwalteten Gewerbepark über 300 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Das Wahrzeichen Külsheims: der Dreischalenbrunnen. © Susanne Marinelli

Bürgermeister Thomas Schreglmann ist stolz auf „seine“ Stadt: „Külsheim ist ein attraktiver Wohn- und Gewerbestandort“, betont er. Als Belege dafür nennt er nicht nur einige Beispiele, sondern zählt eine lange Liste auf. Erster Punkt ist die gute Lage der Stadt mitsamt den seit Mitte der 1970er Jahre eingemeindeten Ortschaften. So sei es für die Einwohner der Ortsteile im Norden nicht weit nach Wertheim und zur A 3. Die Bürgerinnen und Bürger aus den Stadtteilen im Süden seien schnell in Tauberbischofsheim und auf der A 81. Das schätzen nicht nur Pendler und Gewerbetreibende.

Deas Schloss ist einer der steinernen Zeitzeugen der bewegten Külsheimer Geschichte. Heute hat die Stadtverwaltung ihren Sitz in dem altehrwürdigen Gemäuer. © Susanne Marinelli

Damit die Kleinstadt weiterhin mit Leben erfüllt sein wird, locken die Verantwortlichen Familien mit „lukrativen Bauplatzpreisen“, betont Schreglmann. Zudem verweist er auf die „komplette Infrastruktur“ mit Kindergärten und Ganztagsschule, Ärzten, Zahnärzten, einer Apotheke, Supermärkten und einem schönen Hallenbad.

Tolle Beispiele für den guten Gemeinschaftsgeist in den Külsheimer Stadtteilen sind die neu gestalteten Dorfmittelpunkte in Hundheim und Eiersheim sowie des Platzes am ehemaligen Brandweiher in Steinbach (Bild). © Susanne Marinelli

„Külsheim hat sich in den letzten Jahren gut weiterentwickelt, und wir haben vieles geschafft“, zieht der Rathaus-Chef eine kleine Bilanz. Dabei wartet er erneut mit einer langen Reihe erfolgreicher Projekte auf. So erinnert er neben der Konversion zufrieden an die Neuausrichtung der Wasserversorgung. Als weitere Stichworte nennt er den Glasfaser- und Mobilfunkausbau, Schulsanierungen, den im Stadtwald errichteten Windpark, den Erhalt des von Schwimmern aus der gesamten Region geschätzten Hallenbads sowie die Ansiedlung eines zweiten Supermarkts und des neuen Pflegeheims. Vorangebracht haben die Kommune auch Stadt- und Ortssanierungsprogramme, die Schaffung von Bauplätzen und die Modernisierung der Feuerwehren.

Sehenswertes in Külsheim

In Külsheim gibt es viel zu entdecken

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
27
Mehr erfahren

Das alles hat viel Geld gekostet. Umso mehr freut sich Schreglmann, dass es trotzdem „gelungen ist, unseren Schuldenstand zu halbieren“. Denn damit habe sich die Kommune „den nötigen finanziellen Freiraum geschaffen, um auch in den nächsten Jahren kräftig investieren zu können“. Kernpunkte bilden dabei Kindergärten, die Feuerwehr und die Abwasserbeseitigung. Wichtig ist auch die Schaffung neuer Flächen für Häuslebauer. Denn momentan sind Bauplätze in der Kernstadt und in den Ortsteilen ein rares Gut.

Zahlen und Fakten



Höhe: 327 Meter über NHN

Fläche: 81,46 km2

Einwohner: 5250

Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner je km2

Postleitzahl: 97900

Vorwahl: 09345

Kfz-Kennzeichen: TBB, MGH

Siedlungs- und Verkehrsfläche: 644 Hektar

Landwirtschaftsfläche: 4599 Hektar

Waldfläche: 2878 Hektar

Wasserfläche: 33 Hektar

Bürgermeister: Thomas Schreglmann

Stadtgliederung: Sechs Stadtteile (Külsheim-Kernstadt, Eiersheim, Hundheim mit Tiefental, Steinbach, Steinfurt, Uissigheim).

Partnerstädte: Moret-sur-Loing (Frankreich), Pécsvárad (Ungarn).

Homepage: www.kuelsheim.de

Fast schon in verschwenderischen Maße ist die Stadt von einer schönen Landschaft umgeben. Die kann man bei Touren zu Fuß oder mit dem Rad genießen. So besteht die „Wanderwelt Külsheim“ aus 15 Wegen mit Längen von 5,5 bis 21,6 Kilometern. Radfahrer können zwischen dem „Klassiker“ oder dem „Sportiven“ wählen. Als besonderes Herbsterlebnis schwärmt der Bürgermeister von einem Spaziergang durch die vom Laub bunt gefärbten Weinberge. „Wir haben ganz viel intakte Natur und eine gute Gastronomie sowie Besenwirtschaften mit leckerem badischen Wein in fränkischen Boxbeuteln“, verweist er auf die lange Weinbautradition in Külsheim und Uissigheim.

Auch interessant . . .



Von der Frömmigkeit und der Külsheimer zeugen zahlreiche Bildstöcke auf der Gemarkung der Brunnenstadt. Inmitten der Kommune steht eine von steinernen Reben umrankte Mariensäule von 1739. Sie gilt als der größte „Träubelesstock“ in Franken.

Einen besonderen Höhepunkt im wahrsten Wortsinn erleben alle, die die 104 Stufen des neuen Aussichtsturms auf dem Uissigheimer Stahlberg (Bild) erklimmen. Der Ausblick ist einfach wunderbar.

Neben Radfahrern kommen auch Mountainbiker in Külsheim auf ihre Kosten. Schon jetzt können sie ihr Können im Bikepark des FC Hundheim/Steinbach testen. Im nächsten Jahr soll eine Mountainbike-Strecke rund um die Brunnenstadt entstehen.

Namensgeber für einen Wanderweg, den sogenannten „Dino-Pfad“, war ein urzeitliches Reptil, das vor rund 240 Millionen Jahren seine Fußspuren auf einer Steinplatte an der Bronnbacher Straße hinterlassen hat.

Sicher himmlisch finden Besucher des Victoria and Albert Museums in London zwei von Tilman Riemenschneider gefertigte Leuchterengel. Sie schmückten einst die Kapelle von Wolferstetten, die die nach Einrichtung des Truppenübungsplatzes bei den Aussiedlerhöfen am „Roten Rain“ wieder aufgebaut wurde. su

Lohnenswert ist auch eine Tour zu den Külsheimer Brunnen, die zu Ostern mit tausenden von buten Eiern geschmückt sind. Beim Gang durch die Altstadt begegnet man steinernen Zeugen Geschichte. Dazu zählen etwa das 1522 errichtete Alte Rathaus, die Mitte des 15. Jahrhunderts gebaute Katharinenkapelle und das Schloss, in dem heute die Verwaltung ihren Sitz hat.

Das altehrwürdige Gemäuer bildet auch die passende Kulisse für die „Burgkurzweyl zu Cullesheym“. Wenn Corona nicht dazwischenfunkt, wird das mittelalterliche Spektakel alle drei Jahr gefeiert. Das Tolle daran ist, dass sich daran zahlreiche Vereine, Gruppen und auch einzelne Bürger engagieren. „Das muss man auf jeden Fall erlebt haben“, ist der Schultes begeistert. Der hilft bei dem Markt natürlich auch dabei mit, das Rad der Zeit zurückzudrehen. Noch mehr begeistert ihn aber der nicht nur bei dieser Veranstaltung in Külsheim zu spürende Zusammenhalt: „Das zeichnet uns aus“, bringt er das gute Miteinander auf den Punkt.

Info: Weitere Informationen über Küksheim erhalten Sie unter www.kuelsheim.de im Internet.

Redaktion Redakteurin bei den FN

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten