Külsheim. Er ist eine „Frohnatur Külsheims“, sagt Joachim Krumrey über sich selbst. Man erkenne ihn sofort „an meiner Löwenmähne“ beschreibt er sich selbst und ergänzt lachend: „Alles Echthaar.“ Sein kompletter Name ist Joachim Josef Krumrey, mindestens halb Külsheim nennt ihn aber Jojo. Den Namen hat er von seiner türkischen Tante Zeynep, der Frau seines Patenonkels.
Was seinen Beruf betrifft, so hat der Weinküfermeister, meist Kellermeister genannt, bereits früh die für ihn passende Richtung gefunden. „Weinküfer ist mein Traumberuf“, wusste er nach einem Praktikum in Reicholzheim.
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Guter Jahrgang
Seine Ausbildung hat Joachim Krumrey im Hofkeller in Würzburg absolviert. Danach arbeitete er 19 Jahre lang bei der Winzergemeinschaft Franken in Reicholzheim. Seit einem Jahr ist er bei der Weingärtnergenossenschaft Markelsheim beschäftigt. Der 2021er Wein sei ein qualitativ guter Jahrgang, betont der Fachmann: „Der wird Trinkfluss haben.“
Joachim Krumrey schätzt das weltweite Kulturgut Wein. „Unsere Weinberge sind schön“, schwärmt er und hebt hervor: „Im Weinberg arbeiten ist Entspannung, eine der schönsten Tätigkeiten auf der Welt – bei schönem Wetter“.
2004 hat er seinen ersten Weinberg geschenkt bekommen. Diese Fläche hat er mittlerweile durch Zukäufe auf 53 Ar erweitert. Auch seine weiteren Weinberge liegen im Bereich „Hoher Herrgott“, es sind derweil 105 Ar. Zusammen mit seinem Vater bewirtschaftet er davon 90 Ar. Der 40-Jährige sagt, „am liebsten trinke ich Silvaner“. Augenzwinkernd meint er: „Einen guten Grund, einen guten Wein zu trinken, lässt sich immer finden.“
So läuft er etwa beim Külsheimer Weinfest gerne bei der „wandernden Weinprobe“ mit, hat diese auch selbst schon geführt. Bei der Krönung der Külsheimer Weinhoheiten übernahm er heuer die Moderation der Weinprobe. Man sah ihn auch schon als Mundschenk bei den Prunksitzungen der Külsheimer Brunnenputzer.
Vor Jahren war er zusammen mit seiner damaligen Freundin und jetzigen Frau Lena in Australien. Beide haben dort sechs Wochen gearbeitet, sind 40 Tage durch Australien gereist und dabei auch schöne Weingüter besichtigt. Mittlerweile hält sie ihr zweijähriger Sohn auf Trab. Der Gedanke an den kleinen Mann bringt Krumrey zum Strahlen. Auf die Frage, was ihn besonders bewege, antwortet er postwendend: „Mich bewegt meine Familie.“
Jojo ist bei vielen Vereinen Külsheims dabei. Der Radsportverein Vorwärts hat es ihm besonders angetan. Er hat früher Radball in der Mannschaft gespielt, ist seit Jahren Co-Vorsitzender.
Joachim Krumrey ist beim „Külsheimer Zwölf-Stunden-Mountainbike-Rennen“ schon mehrfach mitgefahren. Das Thema „Mountainbike“ steht für ihn für ein Lebensgefühl „mit einem satten Hauch Freiheit“.
Der Brunnenstädter erkundet die Schönheiten der Gegend rund um Külsheim gerne mit dem Zweirad. Er ist im ganzen Taubertal viel mit dem Mountainbike unterwegs, vor allem in alten Weinbergen und rund um diese herum. Mit dem Mountainbike könne er die Gegend kennenlernen, die Natur genießen. „Nur wer die Natur kennt, schützt sie“, betont Jojo.
Der Külsheimer achtet auf die Umwelt, benutzt Sachen gerne lange, einen Pullover eben, bis dieser auseinanderfällt, wie er zugibt. Sein Auto will er so lange fahren, „bis die Weingärtner in Markelsheim mir einen E-Parkplatz zur Verfügung stellen“.
Schon jetzt freut sich der begeisterte Radfahrer auf die in Külsheim geplante Mountainbike-Strecke. Er gehört wie Mitglieder mehrerer Vereine und die Pater-Alois-Grimm-Schule zu der Gruppe, die sich stark für das Projekt engagiert. Beim Blick auf die vorgesehene Streckenführung im Külsheimer Stadtwald spricht Krumrey von einem „ordentlichen Trail-Anteil“. Er ist überzeugt: „Das wird cool“. Dabei ist ihm aber gleichzeitig der Ausgleich mit jenen wichtig, die dem Vorhaben zuerst eher kritisch gegenüber standen.
Viel zu erzählen
Auf die Frage, was ihn noch so umtreibe, sprudelt es aus dem heimatverbundenen Mann heraus: „Wanderungen, Spaziergänge, Essen in der heimischen Gastronomie, Feste, Musik.“ Er erzählt dazu gerne Anekdoten nach dem Motto „Feste werden gefeiert, wie sie fallen“. Der Zuhörer erfährt von Wanderungen mit der Kolpingfamilie nach Steinfurt zum leckeren „Gammler-Essen, von Ausflügen mit dem Fahrrad zum „Becke Fritz“ nach Eiersheim, wo die „Vesperplatte“ lockte, oder davon, wenn es nach dem Schwimmen in Külsheim zum „Speer’“ geht. Genauso mag er den Weinwandertag, bei dem es bis nach Uissigheim geht, oder den Pumptrack in Hundheim. In Steinbach genießt er das erfrischende Wasser im Tretbecken.
Joachim Krumrey schätzt, was Külsheim zu bieten hat. Er liebt seine Heimat und ist gerne ein Teil davon.
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