Tauberbischofsheim. „Globale Mobilität bedeutet für uns, nachhaltig und umweltschonend von A nach B zu gelangen. Im lokalen Kontext fokussieren wir uns mit unseren Antriebslösungen im B2B-Bereich auf die ,letzte Meile’ – so helfen unsere Akkupacks etwa Postzustellern bei der Auslieferung von Briefen und kleineren Paketen“, sagt Markus Fürst, Vorstand des Assamstadter Weltmarktführers Ansmann. „Im privaten Umfeld wollen wir mit unseren E-Bikes den Bewegungsradius erweitern, um möglichst häufig auf das Auto verzichten zu können.“
Weltweite Alternativen
Wiederaufladbare Lösungen hätten sich weltweit als Alternative zu fossilen Kraftstoffen etabliert, lässt Fürst wissen. „Wir arbeiten in unserem Innovationsteam ganz aktuell besonders an Lösungen, die Recyclingfähigkeit von Akkupacks zu erhöhen.“ Schon in der Produktentstehungsphase würden die Weichen gestellt, um die Packs am Ende ihrer Lebensdauer maschinell auseinandernehmen zu können und die Komponenten dem Wertstoffkreislauf wieder zuzuführen. Nur so sei es denkbar, dass die aktuellen Technologien auch weiterhin als nachhaltige Alternative für elektrische Mobilität existierten.
„Unser Unternehmen ist seit Gründung tief in der Region verwurzelt. Die meisten unserer Mitarbeiter wohnen und leben hier – und mit unserem Werksverkauf haben wir einen direkten Vertriebskanal, der sich besondere an die Bürger hier im Kreis richtet“, begründet der Vorstand die Teilnahme an solch einem Event. „Wir freuen uns über jeden, der sich bei uns über E-Mobilität, E-Bikes und Pedelecs informiert.“
Mobilität habe vor der Pandemie manchmal doch viel eher bedeutet, mal für zehn Euro am Wochenende ins Ausland zu fliegen. Dies habe sich inzwischen jedoch gewandelt, die Menschen hätten ihre unmittelbare Umgebung schätzen gelernt. „Gerade in diesem Kontext ist die E-Mobilität als Fortbewegungsmittel besonders geeignet. Gleichzeitig ist den Menschen die Nachhaltigkeit bis hin zur CO2-Neutralität ein zunehmend wichtiges Thema. Uns hier noch weiter zu verbessern – das ist unser Ziel, ganz entsprechend unserer Mission ,Wir erwecken Produkte zum Leben, um Freiheit in einer mobilen Welt zu schaffen und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten’.“
Hohe Bedeutung
„Der Begriff Mobilität hat global und lokal eine hohe Bedeutung. Global betrachtet steht die Mobilität durch den Klimawandel vor großen Herausforderungen“, meint Paul Gehrig, Geschäftsführer des Stadtwerks Tauberfranken. Die Verkehrssektoren seien einer der Hauptverursacher von Treibhausgasemissionen. Daher sei es von Bedeutung, dass Unternehmen und Organisationen Maßnahmen ergreifen, um nachhaltigere Formen der Mobilität zu fördern – etwa Elektromobilität, ÖPNV, Fahrradinfrastruktur und Carsharing.
„Wir engagieren uns für den Ausbau der Ladeinfrastruktur in der Region – aktuell betreiben wir 64 Ladepunkte für Elektroautos an 27 Standorten, darunter sechs Schnellladepunkte. Außerdem bauen wir unsere Carsharing-Angebote weiter aus – bis Ende des Jahres haben wir acht Fahrzeuge in der Region stationiert, die via App gebucht werden können“, blickt Gehrig voraus.
Auf lokaler Ebene könne das Stadtwerk Tauberfranken einen großen Einfluss auf die Mobilität in der Region haben. „Indem wir innovative Lösungen und Dienstleistungen für eine nachhaltigere Mobilität anbieten, können wir die Verkehrswende aktiv vorantreiben“, wirft der Geschäftsführer ein. „Wir beraten etwa Privatpersonen, die sich eine Wallbox installieren, oder Gewerbekunden, die einen Ladepark einrichten möchten. Zudem beteiligen wir uns auf kommunaler Ebene an der Entwicklung von zukunftsfähigen Mobilitätskonzepten mit E-Car-Sharing für die Bürger hier vor Ort.“
Die Teilnahme an einer Messe – speziell für E-Mobilität – biete dem Stadtwerk die Möglichkeit, sich öffentlich als Vorreiter in Sachen nachhaltiger Mobilität zu präsentieren. „Es ermöglicht uns, unsere Produkte, Dienstleistungen und Initiativen einem breiten Publikum zu präsentieren und potenzielle Kunden, Partner und Interessenten anzusprechen. Dies trägt dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung nachhaltiger Mobilität zu steigern und das Image des Stadtwerks als umweltbewusstes und zukunftsorientiertes Unternehmen zu stärken.“
Immer mehr Menschen seien sich der Umweltauswirkungen des traditionellen Verkehrs bewusst und suchten nach Alternativen. Gleichzeitig schreiten technologische Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität und erneuerbaren Energien voran, was neue Möglichkeiten für nachhaltige Mobilität eröffne, ist Paul Gehrig überzeugt. Die Gesellschaft tendiere zunehmend dazu, Mobilitätslösungen zu bevorzugen, die emissionsfrei und effizient sind, aber sie müssten auch kostengünstig und praktikabel sein, um sich durchsetzen zu können. Dazu gehöre gute Ladeinfrastruktur, bessere Reichweiten für E-Autos oder Ausbau des ÖPNV.
Für VGMT-Geschäftsführer Thorsten Haas ist Mobilität von essenzieller die Bedeutung, um den Bürgern eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Das Thema Mobilität sei jedoch vielschichtig. Hierunter fielen neben der öffentlichen Mobilität mit Bus, Bahn oder Ruftaxi auch motorisierter Individualverkehr, Fahrradmobilität oder Fußverkehr, entsprechende Infoangebote oder auch Themen wie Infrastruktur und Barrierefreiheit.
Vielfältige Angebote
Im Kreis gebe es vielfältige Mobilitätsangebote. Neben jenen auf Tauber- und Frankenbahn verfüge er über ein flächendeckendes Linienbusnetz. Ergänzt werde dies durch die Regiobuslinien 19 zwischen Bad Mergentheim und Künzelsau sowie 999 zwischen Buchen und Tauberbischofsheim. In den Abendstunden gebe es zudem einen täglichen Busergänzungsverkehr entlang der Tauberbahn.
In den Nächten auf Sonntag verkehrten des Weiteren vier Night-Life-Linien im Kreis und nach Würzburg. Das neueste Mobilitätsangebot bilde die digitale Mitfahrzentrale „Pendla“. „Neben den Mobilitätsangeboten gibt es derzeit mit den Mobilitätszentralen Wertheim und Bad Mergentheim auch noch zwei Kundenanlaufstellen. In den nächsten Monaten soll im Bahnhof Lauda die dritte eröffnet werden.“
„Mit dem Deutschland-Ticket besteht ein attraktives, einfaches Tarifprodukt mit bundesweiter Gültigkeit“, führt Haas an. Ein verlässliches und gut getaktetes Verkehrsangebot auf Straße/Schiene sowie eine entsprechende Infrastruktur könnten auch im ländlichen Raum zur Steigerung der Fahrgastzahlen beitragen. In einem Flächenlandkreis lasse sich ein solches Angebot jedoch nur durch den Einsatz bedarfsorientierter Verkehrsformen wie Ruftaxi oder On-Demand-Verkehr erreichen.
„VGMT und Landratsamt unterstützen die Mobilitätsmesse gerne. Infostände bieten die Möglichkeit, direkt mit aktuellen und potenziellen Kunden in Kontakt zu treten“, freut sich der VGMT-Frontmann, Gerade das neu eingeführte Deutschland-Ticket oder Verkehrsangebote wie Ruftaxi, „Pendla“ oder E-Auto- und -Bike-Verleihangebote bei Mobilitätszentralen könnten bei solchen Anlässen präsentiert werden.
Umweltbewusstsein und somit auch Bedeutung der öffentlichen Mobilität nähmen stetig zu. Diese Tendenz zeige sich seit Jahren. Das spiegele sich auch bei den stetig wachsenden Fahrgastzahlen im Ruftaxiverkehr wider.
„Bereits heute haben Themen wie Angebotsausbau, Digitalisierung, Dekarbonisierung und Barrierefreiheit eine sehr große Bedeutung und diese wird noch weiter zunehmen.“ Neben all diesen Punkten dürfe aber auch Produzierbarkeit und Finanzierung nicht außer Acht gelassen werden.
„Gerade der Fachkräftemangel wird den Ausbau der öffentlichen Mobilitätsangebote vor enorme Herausforderungen stellen.“
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