Tauberbischofsheim. Angesichts rasant gestiegener Preise und einer sich abzeichnenden Verknappung der Ressourcen muss auch die Stadt Energie sparen. In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch stellte die Verwaltung ein entsprechendes Maßnahmenpaket vor, das vom Gemeinderat einstimmig verabschiedet wurde.
Die einzelnen Maßnahmen basieren einerseits auf der Verordnung des Bundes zur Sicherung der Energieversorgung, zum anderen auch auf eigenen Initiativen, soweit es um städtische Einrichtungen und die Eigenbetriebe geht. Innerhalb der Stadtverwaltung wurde eigens eine „Arbeitsgruppe Energieeinsparung“ gegründet, die derzeit prüft, wie die zwingend vorgegebenen und sinnvolle weitere Sparmaßnahmen umgesetzt werden können.
Gemeinderat in Kürze
Der Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens für das rund 27 000 Quadratmeter große Gebiet „Straßenweinberge II“ auf Gemarkung Distelhausen wurde mehrheitlich zugestimmt. Die Deutsche Reihenhaus AG (Kaiserslautern) plant dort ein Wohngebiet mit 18 Reihenhäusern, 24 Doppelhaushälften und zwölf Einzelhausgrundstücken.
Sanierung Matthias-Grünewald-Gymnasium: Hier wurden die Arbeiten für Fensterbau und Sonnenschutz an die Firma Kuhn+Dörr (Tauberbischofsheim) zum Preis von rund 766 000 Euro vergeben. Notwendige Abbrucharbeiten gingen an die Firma BW-Abbruch Stuttgart (154 000 Euro).
Der Auftrag für Raumlufttechnische Anlagen an der Grundschule Distelhausen ging an die Firma Hieber AG in Weikersheim (152 000 Euro).
Die Bürgerfragestunde findet zukünftig nicht mehr am Ende der Sitzungen des Gemeinderats statt, sondern gleich zu Beginn. gf
Insbesondere bei der Straßenbeleuchtung in Tauberbischofsheim und seinen Stadtteilen gebe es noch deutliches Einsparpotenzial, da bisher nur etwa 24 Prozent der gesamten Lichtpunkte (630 von 2600) auf LED umgerüstet seien. Einen weiteren Schritt machte man gleich in der Sitzung am Mittwoch, denn der Gemeinderat stimmte überplanmäßigen Ausgaben für die weitere Umrüstung der Straßenbeleuchtung in Höhe von 100 000 Euro geschlossen zu.
Auch das mit der kalten Jahreszeit in den Fokus rückende Thema „Beheizung“ sei ein wichtiges Feld, auf dem man sparen könne. Allerdings, so Bürgermeisterin Anette Schmidt, wolle man hier mit Augenmaß vorgehen. Zwar sei es sinnvoll, gewisse Bereiche und Gemeinschaftsflächen nicht oder nur minimal zu heizen (beispielsweise Eingangshallen, Technik- oder Lagerräume). Genauso gebe es aber auch Bereiche, wo man auf eine ausreichende Beheizung nicht verzichten wolle. Schmidt nannte hier als Beispiel Turn- und Sporthallen. „Die Vereine unserer Stadt, die diese Räume für ihre Angebote nutzen, haben in den vergangenen zwei Jahren durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie schon genug gelitten. Es ist aus meiner Sicht wichtig, dass wir hier Unterstützung leisten und nicht durch die Abschaltung der Heizungen den Vereinssport oder andere Aktivitäten verhindern“, so Schmidt. Schulen und Kindertagesstätten seien sowieso von den Sparvorgaben ausgenommen.
Unabhängig davon gebe es beim Thema Heizen – dies betreffe auch Trinkwassererwärmungsanlagen – in städtischen Gebäuden einige Ansatzpunkte, um Energie einzusparen. Gleiches gelte für die Beleuchtung von Gebäuden und Denkmälern. Nicht nehmen lassen werde man sich seitens der Stadt – vorausgesetzt es gebe nicht noch ein grundsätzliches Verbot – die Installation der Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt.
Glücklicherweise habe man diese erst im vergangenen Jahr komplett erneuert und auf LED umgestellt, so dass sich der Stromverbrauch in Grenzen halte.
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