Königheimer Gemeinderat tagte

In Halle und Dorfgemeinschaftshäusern werden Temperaturen abgesenkt

Vergabe der Stromlieferung für Kommunalliegenschaften beschlossen

Von 
Peter D. Wagner
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Energiekrise und Vergabe der Stromlieferung für die gemeindeeigenen Liegenschaften waren Hauptthemen bei der Gemeinderatssitzung. © Peter D. Wagner

Königheim. Nur wenige Punkte standen bei der Sitzung des Königheimer Gemeinderates am Montagabend im Bürgerhaus Brehmen auf dem Programm. Hauptthema war dabei die Vergabe der Stromlieferung für die gemeindeeigenen Liegenschaften. Zu diesen zählen sowohl alle gemeindeeigenen Gebäude, Hallen und Räumlichkeiten als auch Straßenbeleuchtungen, Wasserversorgungen und Kläranlagen.

Nachdem der bisherige Abgeber, die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW), den für die Jahre 2020 bis 2022 bestehenden Stromliefervertrag aufgrund der aktuellen Entwicklungen auf dem Energiemarkt fristgerecht zum 31. Dezember gekündigt hat, wurden von der Gemeindeverwaltung Angebote bei verschiedenen Versorgern eingeholt.

Im Gemeinderat Königheim notiert

Einstimmig bewilligt wurde die Aufnahme eines weiteren Pächters in den Jagdbogen Gissigheim I.

Bürgermeister Ludger Krug gab bekannt, dass die Gemeinde laut einem Bewilligungsbescheid eine Million Euro aus dem kommunalen Ausgleichsstock für den Neubau des zentralen Feuerwehrgerätehauses im Ortsteil Gissigheim sowie 90 000 Euro für die Anschaffung des bereits ausgelieferten Hilfeleistungs- und Löschgruppenfahrzeugs (HLF) erhält.

Zum Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Gissigheim wird am Montag 10. Oktober, eine Sondersitzung des Gemeinderates durchgeführt.

Das Stadtwerk Tauberfranken ist nach erfolgter Ausschreibung der entsprechenden Dienstleistung ab 4. Oktober für das Wasserversorgungs-Ortsnetz der Gemeinde Königheim zuständig. Schwerpunkte sind insbesondere Rohrbrüche und neue Hausanschlüsse. Bis einschließlich Montag, 3. Oktober, liegt die Verantwortung für 24-Stunden-Notfalldienste noch bei den Stadtwerken Buchen.

Gemeinderat Werner Waltert forderte die Gemeindeverwaltung zur Ermittlung von Zahlen des Wasserverbrauchs auf den Friedhöfen auf. Zum Beispiel könne man durch den Einbau einer Zisterne kostenloses Wasser zum Pflanzengießen sammeln und verwenden, ohne dass kostenpflichtiges Trinkwasser verbraucht werden müsse. Hierzu werde notwendig, die Rentabilität der Investitionskosten beim Einbau von Zisternen zu kalkulieren und abzuwiegen, gab Ludger Krug zu bedenken, der eine Umsetzung dieser Schritte in Aussicht stellte.

Auf Nachfrage erklärte der Bürgermeister, das für die Kontrolle des Verbots von sogenannten Schottergärten bei Neubauten die Bauamtsverwaltung des Landkreises zuständig sei. Festgestellte Zuwiderhandlungen könnten der Gemeinde mitgeteilt werden, die diese Meldung gegebenenfalls an das Landratsamt weiterleitet. pdw

Dabei sei die Stromverbrauchsmenge des Jahres 2021 zugrunde gelegt worden, die nach Angaben von Bürgermeister Ludger Krug rund 700 000 Kilowattstunden betragen habe. Die Gemeindeverwaltung habe angefragt, vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2025 wieder für einen dreijährigen Zeitraum einen Liefervertrag abschließen zu können, jedoch habe sich aufgrund der gegenwärtig dramatischen Preisentwicklung kein Versorger dazu bereit erklärt, sondern drei Anbieter lediglich für eine einjährige Vertragslaufzeit, erklärte die neue Kämmerin Sabine Dörr.

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Zu den drei Energieunternehmen, die eine Offerte eingereicht haben, zähle auch wieder – und noch dazu als preisgünstigster Bieter – die ENBW. Der Nettogrundpreis von bisher 5,4 Cent pro Kilowattstunden habe sich bis jetzt bereits fast verzehnfacht und liege beim Angebot der ENBW bei 48 Cent. „Dies ist allerdings kein spezifisches Problem der Gemeinde Königheim, sondern treffe alle anderen Städte und Gemeinden im Main-Tauber-Kreis gleichermaßen“, betonte Ludger Krug.

Ebenso seien mehrere Kommunen im Landkreis von einer Kündigung der ENBW betroffen, berichtete der Bürgermeister. Entsprechend der enorm ansteigenden Preisentwicklung werden man die entstehend hohen Kosten im Haushalt für das kommende Jahr berücksichtigen und veranschlagen. Nach Erläuterung der Grundlagen und Details beschloss das Gremium einstimmig die Beauftragung der Gemeindeverwaltung zum Abschluss eines erneuten sowie diesmal nur zwölfmonatigen Stromliefervertrags mit der ENBW.

Aufgrund der Energiekrise und der „durch die Decke gehenden“ Energiepreise werden die Wintermonate über in der Brehmbachtalhalle sowie in den Dorfgemeinschaftshäusern außerhalb von Veranstaltungen und bei nur reinem Sportbetrieb die Temperaturen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich abgesenkt, kündigte Krug an.

Straßenbeleuchtung ein Thema

Zudem sei die Verwaltung dabei, zu überprüfen, wo die Straßenbeleuchtung speziell zwischen 24 und 5 Uhr noch reduziert oder streckenweise abgeschaltet werden könnte. Ausgenommen seien zum Beispiel Straßenkreuzungen oder Ähnliches. Gleichzeitig werde die Gemeinde einen Förderantrag zur weiteren Umrüstung von Straßenlampen auf LED-Technik im kommenden stellen, was ebenfalls zur Energie- und Kosteneinsparung beitragen würde.

Darüber hinaus appellierte der Bürgermeister an die Vereine, wegen der angespannten Lage ihrerseits ebenso mit Augenmaß Schritte zur Energie- und damit Kosteneinsparung zu überlegen sowie umzusetzen.

Gemeinderat Werner Waltert sprach sich für eine nächtliche Reduzierung oder Abschaltung der Beleuchtungen auch in Industrie- und Gewerbegebiete im Gemeindebereich aus.

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