Schulsozialarbeit

Einzelfallhilfen oft notwendig

Eigene psychische Probleme oder die der Eltern belasten Schülerinnen und Schüler

Von 
Heike von Brandenstein
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Schulsozialarbeit als wichtige Unterstützung der Lehrenden. © Felix Kästle/dpa

Tauberbischofsheim. „Die Erziehungsmaßnahmen im Elternhaus reichen nicht aus, häufig leiden Kinder oder Eltern unter psychischen belastungen“ beschreibt Christine Döring die Situation von Familien, mit denen sie und ihre Kolleginnen in der Schulsozialarbeit zu tun haben. Viele Einzelfallhilfen haben sie deshalb zu leisten, so dass häufig zu wenig zeit für präventive Maßnahmen bleibe. Die von der Stadt finanzierten und von Land und Landkreis geförderten Schulsozialarbeiterinnen unter Trägerschaft der Jugendhilfe Creglingen brachten ihre Arbeit dem Tauberbischofsheimer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung nahe.

Die derzeit vier Kräfte, die zum Jahresbeginn mit zwei weiteren Kolleginnen oder Kollegen verstärkt werden sollen, sind vom Gymnasium über das Schulzentrum am Wört bis zu den Grundschulen unterwegs. Sie veranstalten Anti-Mobbing-Tage, arbeiten mit Eltern und Psychologen und helfen, die Zeit bis zum beginn einer Therapie zu überbrücken. „Es gibt Kinder, die ich wochen- oder monatelang begleite“, berichtete Marina Ehrly, die an der Grundschule am Schloss eingesetzt ist.

Bei ihrer Arbeit gehe es aber nicht allein um psychische Probleme oder Schwierigkeiten im Schulalltag, sondern auch um ganz lebenspraktische Fragen, so Christine Döring, die an der Werkrealschule eingesetzt ist. Als Beispiel nannte sie etwa das Schuhe binden oder die Körperhygiene.

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Kurt Baumann (CDU) fragte an, wie man Jugendlichen einen angemessenen Umgang mit sozialen Medien nahebringen könne. Birgit Schmitt, tätig am Schulzentrum am Wört, erläuterte, dass man Kinder und Jugendliche Videos abspielen lasse und ihnen anhand der individuell eingespielten Werbung den Algorithmus verdeutliche. Ihnen werde gezeigt, wie dieser Algorithmus zurückgestellt werden könne.

Hauptamtsleiter Michael Karle legte dar, dass die Grundschule Impfingen für das Schuljahr 2024/25 dringenden Bedarf an Schulsozialarbeit angemeldet hat. Die Fördervoraussetzungen sehen einen Mindestbeschäftigungsumfang von 50 Prozent und den Einsatz an maximal zwei Schulen vor. Die Zustimmung des Gemeinderats zur Erhöhung des Stellenanteils habe dieser bereits im Juni erteilt.

Diese Aufstockung soll mit jeweils 25 Prozent auf die Grundschule Impfingen und die Realschule verteilt werden. Damit haben Realschule und Gymnasium, die vergleichbare Schülerzahlen aufweisen, einen gleichen Anteil an Schulsozialarbeit. Derzeit sei die Jugendhilfe Creglingen dabei, Personal zu rekrutieren.

Redaktion Zuständig für die Kreisberichterstattung Main-Tauber

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