Tauberbischofsheim. Mit schwungvoller Musik der Stadt- und Feuerwehrkapelle Tauberbischofsheim, unter der Leitung von Gustav Endres, begann die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Tauberbischofsheim, Abteilung Stadt. Die Musik war so schmissig, dass sich mancher der 66 anwesenden aktiven Feuerwehrleute gewünscht hätte, jeder der 186 Einsätze im vergangenen Jahr wäre von solch einer Musik begleitet worden. Doch das wäre erstens nicht gegangen und zweitens wären auch einige Einsätze sicher nicht so ernsthaft und professionell abgearbeitet worden, wie es Abteilungskommandant David Klinger in seinem Rückblick schilderte.
Besonders in Erinnerung werden den Feuerwehrleuten sicher die durch Brandstiftung entstandenen Waldbrände im Juni vergangenen Jahres bleiben, zu denen sie gleich mehrmals ausrücken mussten.
Auch der Brand einer Autowerkstatt in Wenkheim oder der Schulbusunfall bei Gissigheim sowie der Brand bei einer Firma in Lauda-Königshofen, bei dem 10 000 Liter flüssiges Metall ausliefen, bleiben den beteiligten sicher noch lange in den Köpfen.
Ansonsten „waren wir zahlreich auf der Autobahn unterwegs“, fuhr Klinger fort und nahm damit Bezug auf die 43 Einsätze, als die Tauberbischofsheimer Wehr zu Verkehrsunfällen gerufen wurde. Das seien nicht immer leichte Fälle gewesen, gab der Abteilungskommandant zu, doch mit der schlagkräftigen Truppe, die er führen dürfe, wurde alles professionell von den ehrenamtlichen Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen abgearbeitet.
Viele davon tragen schon die neue Schutzkleidung und die neuen Helme, welche die Stadtverwaltung im vergangenen Jahr in einer ersten Tranche angeschafft hatte. Die restlichen sollen dieses Jahr folgen, berichtete Hauptkommandant Stefan Lindtner. Etwa 60 000 Euro hatte der Gemeinderat dafür in zwei Jahren genehmigt.
Und auch sonst unternehme man seitens der Stadt sehr viel, um die Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr aktuell zu halten, sagte Lindtner. So liefen derzeit Planungen, einen Wechsellader anzuschaffen, der auch einen „Abrollbehälter Wasser“ mit mindestens 10 000 Liter Fassungsvermögen transportieren kann. Bisher habe nur die Feuerwehr in Bad Mergentheim so ein Fahrzeug, aber vor allem die Wald- und Flächenbrände im vergangenen Jahr hätten gezeigt, wie wichtig ein großes Wasservorrat zum Löschen ist.
Zudem werde als Ersatzbeschaffung ein HLF 10, also ein Hilfslöschfahrzeug, oder wie es Lindtner ausdrückte, „die eierlegende Wollmilchsau“ unter den Fahrzeugen, weil sie universell einsetzbar sie, und die Anschaffung eines Gerätewagens Transport (GW-T) für die Schlauchpflege vorgesehen. Das alles koste natürlich Geld, aber die Anforderungen an eine moderne Feuerwehr seien auch gestiegen in den letzten Jahrzehnten, wie der stellvertretende Bürgermeister Kuno Zwerger in seinem Grußwort anmerkte. Er gratulierte auch zur „vorbildlichen Jugendarbeit“, die den Nachwuchs für die aktive Wehr vorbereitet. Man habe hier aktuell 19 Mitglieder. Davon seien etwa 33 Prozent weiblich, ein positives Zeichen.
Neben den ganzen Einsätzen im vergangenen Jahr führte die Feuerwehr Tauberbischofsheim auch zahlreiche Übungen und Lehrgänge ab, darunter erstmals ein Wasserrettungslehrgang und einen Lehrgang für CSA-Träger, die umgangssprachliche Bezeichnung für wiederverwendbare, gasdichte und mechanisch belastbare Chemikalienschutzanzüge. Außerdem gab es einen Lehrgang für alle Hubfahrzeugführer (Drehleiter und ähnliches) und ein Geschicklichkeitsfahren für Maschinisten. Zudem veranstalteten erstmals die Führungskräfte einen gemeinsamen Fortbildungstag und der Lehrgang über die Möglichkeiten der Notfallmedizin bis zum Eintreffen des Sanitätsdienstes war ebenfalls gut besucht, lobte David Klinger. Zudem erlangten gleich mehrere Aktive das Leistungsabzeichen in Bronze, eine Voraussetzung für Beförderungen innerhalb der Wehr.
Für 2024 steht noch die Umrüstung der digitalen Alarmierung im gesamten Main-Tauber-Kreis an, zudem wird der Stabsraum im Gerätehaus in Tauberbischofsheim umgebaut, um bei Großschadenslagen einen zentralen Anlaufpunkt zu haben. Die neue Dienstkleidung habe den großen Vorteil, dass man Verschmutzungen besser erkennen kann, erläuterte Hauptkommandant Lindtner. Und während der Übergangsphase stehen zusammen mit der alten, aber funktionsfähigen Kleidung noch mehr Wechselmöglichkeiten. Er wies auf die verschiedenen Fortbildungsmöglichkeiten in diesem Jahr hin, darunter die Stationenausbildung mit allen Abteilungen am 7. September.
Mehr den gesellschaftlichen Aspekt rückte David Klinger in den Fokus, als er berichtete, dass die Abteilung Stadt auch in diesem Jahr wieder den Maibaum am Wörthplatz aufstellen wird. Vorgesehen ist der 28. April.
In einer kurzen Nachwahl wurde anschließend Sven Schädel zum Kassenprüfer gewählt. Er folgt damit auf Helmuth Hofer, der das Amt durch die Wahl zum stellvertretenden Abteilungskommandanten 2023 niederlegen musste.
Beförderungen
Danach gab es noch die Beförderungen innerhalb der Wehr, die Stefan Lindtner und David Klinger gemeinsam vornahmen.
Zum Feuerwehrmann zur Probe wurden Hagen Weigand und Jason Zegowitz ernannt. Sie müssen erst noch ihre Grundausbildung absolvieren.
Zum Oberfeuerwehrmann beziehungsweise Oberfeuerwehrfrau wurden Tobias und Mareike Weiland ernannt. Andreas Gerbeth, Dennis Klinger und Maurice Zegowitz dürfen sich nun Hauptfeuerwehrleute nennen, Simon Forst, Tobias Jekeli und Felix Hönninger Löschmeister und Wolfgang Münch Oberlöschmeister. Tizian Hartmann ist zukünftig Brandmeister, und Michael Schäfer Oberbrandmeister.
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