Tauberbischofsheim. Das war ein ganz schönes Mammutprogramm, das auf der ordentlichen Vertreterversammlung der Volksbank Main-Tauber am Mittwochabend abgearbeitet wurde. In der Stadthalle Tauberbischofsheim ging es dabei nicht nur um die Rückschau auf das vergangene Geschäftsjahr. Mit der geplanten Verschmelzung der Volksbank Main-Tauber mit der Volksbank Mosbach und der Raiffeisenbank Eichenbühl und Umgebung stand ein richtungsweisender Punkt auf der Tagesordnung.
Positive Ergebnisse
Auch Dr. Bernd Kober, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Main-Tauber, wies gleich in der Eröffnung auf die Wichtigkeit des Zusammenkommens hin, die er salopp als „Verschmelzungsversammlung“ bezeichnete. Doch auch die Zahlen und Fakten der geleisteten Arbeit durften nicht zu kurz kommen. Michael Schneider stellte zusammen mit Dirk Schlenker die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2022 vor. Dabei darf man Positives berichten und das trotz der zum Zeitpunkt der Rechnung nach wie vor relevanten Pandemie und des Angriffskrieges auf die Ukraine, die in weiten Teilen der Welt spürbar wirtschaftliche Auswirkungen mit sich brachten.
„Wir haben es geschafft, das Jahr 2022 nicht nur zu überstehen, sondern positiv in die Zukunft zu blicken“, so Schneider. Die Volksbank Main-Tauber sei dabei vor allem von Kreditausfällen verschont geblieben und konnte zudem eine Gesamtsumme von 225 000 Euro für Spenden aller Art aufbringen. Und auch für die Kunden des Unternehmens hatte Schneider eine positive Nachricht zu vermelden. Die Zinsen werden zwar noch etwas steigen, sich aber in naher Zukunft einpendeln.
Auch Vorstand Dirk Schlenker wirkte mit den Ergebnissen des Geschäftsjahres 2022 sehr zufrieden. „Die Zahlen empfinden wir als gut“, so Schlenker. Sowohl das betreute Kundenanlagevolumen als auch das betreute Kundenkreditvolumen konnte gesteigert werden. Auch in weiteren Punkten habe man gute Ergebnisse erzielt, sodass man mit einem Bilanzgewinn von knapp 2,5 Millionen Euro sehr „zufrieden“ sein dürfe.
Dass man in einem wirtschaftlich eher krisengeprägten Jahr solche positiven Nachrichten verzeichnen konnte, brachte Schlenker auch mit dem Standing der Volksbank Main-Tauber in der Region in Beziehung. „Wir sind tief im Taubertal verwurzelt“, erklärt der Vorstand. Dabei sind mit rund 87 400 Menschen mehr als die Hälfte der Einwohner des Landkreises Kunden der Volksbank. Und auch die Tauberbischofsheimer Bürgermeisterin Anette Schmidt hatte nur warme Worte für das Unternehmen übrig. „Machen Sie alle weiter so“, schloss sie ihre Begrüßung, in der sie immer wieder betonte, wie wichtig und stark die Volksbank Main-Tauber für die Region sei. Nachdem der bereits bestehende Aufsichtsrat, zusammengesetzt aus Dr. Lukas André, Ullrich Baudisch, Otto Busch, Hans-Richard Haas und Professor Dr. Wolfgang Reinhart mit zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen turnusmäßig wiedergewählt wurde, sprang der Fokus auf das wohl „wichtigste“ Thema des Abends: die Fusion.
„Wo geht die Zukunft hin?“ Mit dieser Frage eröffnete Michael Schneider sein Plädoyer für die Verschmelzung der Volksbank Main-Tauber mit der Volksbank Mosbach und der Raiffeisenbank Eichenbühl und Umgebung. Der Vorstandsvorsitzende brachte vor allem drei Schlagworte mit der geplanten Fusion in Verbindung: Strukturveränderung, Resilienz und Zukunftsfähigkeit. Dabei seien aber auch die Schaffung von Arbeitgeberattraktivität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie Regulatorik und Eigenkapital wichtige Gründe für die Entscheidung gewesen.
Die Verhandlungen mit fusionsgestimmten Banken sei dabei aber nicht so einfach gewesen, wie man es sich vielleicht denken mag. „Man will nicht Anhängsel einer Stadtbank, sondern weiter im Land vertreten sein“, erklärte Schneider. In diesem Zusammenhang hat man mit diversen Banken verhandelt, bis man mit der Volksbank Mosbach und der Raiffeisenbank Eichenbühl und Umgebung zwei gewillte und vor allem gesunde Partner für eine Verschmelzung finden konnte.
Mit dem neu erdachten Namen „Ihre Volksbank“ würde man zusammengenommen auf knapp 145 000 Kunden mit einem betreuten Kundenvolumen von etwa 8,75 Milliarden Euro kommen. Der neue Name der „neuen“ Bank sei dabei aus Vorschlägen der Mitarbeitenden hervorgegangen und betone den Status einer Genossenschaftsbank, die ihren Mitgliedern gehört. Der erdachte Sitz wäre dann in Tauberbischofsheim und Wertheim.
„Riesiger Vertrauensbeweis“
Die Abstimmung über die Verschmelzung, die bereits in Eichenbühl mit 99,8 Prozent und in Mosbach mit 99 Prozent angenommen wurde, wurde am Mittwochabend dann auch in Tauberbischofsheim einstimmig beschlossen. Das sei ein „riesiger Vertrauensbeweis“, wie Schlenker danach freudig feststellte.
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