Erlebnisort

Begegnung für Jung und Alt ermöglicht

An der Kreisstraße Richtung Werbach haben viele Ehrenamtliche in Hochhausen ein Areal zur Rast und Aktivität gleichermaßen geschaffen

Von 
Heike von Brandenstein
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Die Ecke am Ortsende von Hochhausen Richtung Tauberbrücke hat kaum jemand beachtet. Eine brachliegende Wiese war das. Jetzt aber präsentiert sie sich als echtes Schmuckstück mit Liegen, Fitnessgeräten und einem möblierten Unterstand.

Hochhausen. Ortsvorsteher Hilmar Freundschig hatte nicht nur die Idee, sondern trug sie so begeistert weiter, dass er damit viele ansteckte. Ganz vorn mit dabei war Dr. Sabine Münch, bei der Stadtverwaltung zuständig für die Wirtschaftsförderung und mit Anträgen bestens vertraut. Außerdem wohnt sie mit ihrer Familie in Hochhausen. Ihre Verpflichtung lautete deshalb, sich ehrenamtlich in das Projekt Begegnungsstätte einzubringen.

Was an der Kreisstraße in Hochhausen Richtung Werbach entstanden ist, kann sich ohne Zweifel sehen lassen: Ein einst brach liegendes Wiesenstück wurde überplant und dient nun Einheimischen, Radlern und Wanderern als Rast- und Ruheplatz. Noch müssen die heimischen Gehölze wachsen, sich die Dorflinde in voller Pracht entfalten, um diese Oase einzurahmen. Ein Hingucker ist sie aber schon jetzt.

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Walter Serif
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Bei der offiziellen Eröffnung war das Lob für die freiwilligen Helfer groß. Alles wurde in Eigenleistung erstellt, die Hochhäuser zeigten, dass ihnen ihr Ort und seine Gestaltung am Herzen liegt, dass Solidarität kein Schlagwort ist, sondern gelebt wird. Ohne Gelder aus dem Regionalentwicklungsprojekt Leader wäre die Idee allerdings nicht umsetzbar gewesen. Und hier kommt Sabine Münch ins Spiel. Sie kennt sich mit dem komplizierten Antragsverfahren aus, weiß, dass Regionalität und bürgerschaftliches Engagement wichtige Argumente für den Zuschlag sind.

Alfred Beetz, Vorsitzender des Vereins Regionalentwicklung Badisch-Franken, sprach von einem „Leuchtturmprojekt“, das in Hochhausen umgesetzt wurde. Mit rund 15 000 Euro aus dem Leader-Regionalbudget sei es zu 80 Prozent gefördert worden. Das Geld habe gerade so für das Material gereicht.

Ortsvorsteher Hilmar Freundschig blickte zurück. Bereits 2019, als er ins Amt des Ortsvorstehers gewählt wurde, sei in ihm die Idee gereift, das brachliegende Gelände an der Kreisstraße sinnvoll zu nutzen. Zunächst galt es allerdings, drei Privatleuten gehörende Parzellen zu kaufen, was 2020 auch gelang. Jetzt erst konnten Pläne geschmiedet werden, was Alt und Jung, Einheimischen und Gästen gefallen könnte. Bürgermeisterin Anette Schmidt war schnell von der Idee überzeugt, so dass die Stadt als Projektträgerin fungierte. Nach dem Zuschlag durch die Leader-Regionalförderung folgte die Realisierung Schlag auf Schlag.

Mit viel Engagement planiert, gehämmert und Platten gelegt

„Ohne meine treuen Helfer wäre dies nicht gelungen“, so Freundschig, deren Zahl er mit 25 angab, die Platten gelegt, gehämmert, planiert und gebaut haben. Namentlich nannte er Hubert Schlusche aus Großrinderfeld, der das Insektenhotel gebaut hat, Tobias Hornung von der Schutzgemeinschaft Deutscher wald, der es fachgerecht bestückte, Irmgard Wernher-Lippert, die den Plan erstellt und heimische Pflanzen ausgewählt hat, Sven Geier vom Lagerhaus, der den Rindenmulch gesponsert und sein Areal als Lagerplatz zur Verfügung gestellt hat, sowie Wolfgang Münch und Ralf Lippmann, die Geräte, Maschinen und Arbeitskraft unentgeltlich eingesetzt haben.

Bürgermeisterin Anette Schmidt wies auf die Nachhaltigkeit des Projekts hin. Die Steinriegel dienen dem Artenschutz, die Bepflanzung mit heimischen Gehölzen und die Materiallieferung durch lokale Akteure unterstreichen die Konzentration auf Anbieter vor Ort. Bei der Begegnungsstätte handele es sich um einen Aufenthaltsort ohne Konsumzwang für Bürgerinnen und Bürger, egal ob sie aus Hochhausen, der Kernstadt oder aus anderen Ortsteilen kommen. Auch Touristen, die auf auf dem Radweg „Der Klassiker“ unterwegs sind, biete sie einen idealen Rastplatz.

Im Anschluss an die offizielle Eröffnung ließen es sich Helferinnen und Helfer, Bürgermeisterin und Ortschaftsräte nicht nehmen, die Fitnessgeräte für Erwachsene auszuprobieren und die hölzerne Schaukel zu testen.

Redaktion Zuständig für die Kreisberichterstattung Main-Tauber

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