Sportschützenverein Hubertus feiert Jubiläum

Geschichte über mehrere Generationen vorangetrieben

Neben Rück- und Ausblick standen beim Festakt Ehrungen langjähriger Mitglieder auf der Tagesordnung

Von 
Liane Merkle
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Seckach. Zum Festakt anlässlich 100 Jahre „Sportschützenverein Hubertus 1924“ hatte sich das Schützenheim in einen festlich geschmückten Ballsaal verwandelt. „Wir feiern heute Abend das 100-jährige Bestehen unseres Vereines und sind darauf sehr stolz.

Von einfachen Anfängen im Jahr 1924 bis hin zu unserem heutigen Schützenhaus mit einer respektablen Schießanlage wurde die Geschichte des Vereins über mehrere Generationen vorangetrieben“, begrüßte Oberschützenmeister Werner Köpfle die Festgesellschaft.

Sportschützenverein Hubertus 1924 ehrte langjährige und verdiente Mitglieder

Zunächst würdigte der Verein, genauer Oberschützenmeister Köpfle und Schützenmeister Palm, langjährige Mitglieder mit Urkunden und Weinpräsenten.

25 Jahre: Winfried Ulsamer und Lutz Ilzhöfer; 30 Jahre: Albrecht Schmitz, Harald Kuhn und Karlheinz Hochwald; 40 Jahre: Thorsten König, Manfred Steinbach und Harald Steinbach; 50 Jahre: Carmen Reichel; 60 Jahre: Erich Schall, Kurt Gramlich und Gerhard Gedemer.

Kreisschützenmeister Mächtel zeichnete im Namen des Badischen Schützenverbandes und des Deutschen Schützenbundes mit Urkunden und Ehrennadeln aus: Lutz Ilzhöfer mit Silber für 25 Jahre, Manfred und Harald Steinbach mit Gold für 40 Jahre und Carmen Reichel mit Gold für 50 Jahre.

Zu Ehrenmitgliedern des Schützenvereins Hubertus 1924 wurden aufgrund ihrer besonderen Verdienste um den Verein Gerhard Gedemer, Gottlieb Kohler und Gerhard Bundschuh ernannt. L.M.

Die große Wertschätzung gegenüber den Seckacher Schützen wurde in den Grußworten und Ehrengaben der Ehrengäste deutlich, ebenso wie die Aufbruchstimmung nach dem Ersten Weltkrieg und der Tatendrang der Vereinsgründer und -mitglieder.

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Bürgermeister Thomas Ludwig hob ebenso wie Landrat Dr. Achim Brötel die positiven Eigenschaften des Präzisionssports hervor, die heute nicht nur im Berufsleben unverzichtbar sind: Konzentration, Feinmotorik, Koordination, Disziplin, Körperbeherrschung, Nervenstärke und Ausdauer. Hinzu kommt die Kameradschaft unter den 1,3 Millionen Menschen, die diesen Sport ausüben, dabei auf strengste Sicherheitsmaßnahmen achten und dennoch regelmäßig ins Kreuzfeuer der Kritik und unter Generalverdacht gelangen.

Landrat und Bürgermeister gingen aber auch auf die derzeit schwierige Nachwuchssituation aller Vereine ein, wobei aktuell sieben Jugendliche bei den Seckacher Schützen hoffen lassen.

Sie erinnerten weiter an die Generation um Leopold Aumüller und Josef Kopp, die in den 70ern das schmucke Schützenhaus in idealer Umgebung in Angriff nahmen, das bis heute – federführend unter dem Ehepaar Köpfle – ebenso liebevoll gepflegt wird wie die Schützenfreundschaft mit der privilegierten Schützengesellschaft Reichenbach und Umgebung 1430/1685.

Deren Vertreter, Präsident Guntram Tillack und Ehrenoberst Rüdiger Hill gingen auf die Historie der 28 Jahre währenden Freundschaft ein, die von beiden Seiten mit Begeisterung gepflegt wird und überreichten eine schöne Schützenscheibe.

Friedbert Großkopf vom Badischen Sportschützenverband hatte neben lobenden Worten für die tolle Schießanlage die Ehrenmedaillen des Badischen und des Deutschen Sportschützenbundes im Gepäck.

Magnus Müller vom Badischen Sportbund Nord erinnerte an die zahlreich erfolgten Zuschüsse des Sportbundes, die für diverse Neuanlagen und Erweiterungen der Seckacher Sportstätte aufs Positivste genutzt worden waren und überreichte eine Urkunde zum 100. Geburtstag.

Manfred Jehle vom Sportkreis Buchen lobte den Mut und die große Initiative der Seckacher Schützen und er stellte die positiven Wert des Schießsports in den Vordergrund. Auch der Schießsport fördere den Gemeinschaftssinn und die Kameradschaft und man lerne, mit Siegen und Niederlagen umzugehen.

Werner Mächtel überbrachte dem inzwischen ob des Lobes von allen Seiten vollkommen überwältigten OSM Köpfle als Kreisoberschützenmeister des Sportkreises 2 Buchen mit großem Dank für die hervorragende Zusammenarbeit – vor allem während der Pistolen-Kreismeisterschaften – eine Wandtafel.

Ein Musikstück leitete zur Festrede über, in der Dominik Palmer als Schützenmeister des Vereins zunächst auf die allgemeine und lange Tradition des Feuerns und Feierns der Schützenvereine im Deutschsprachigen Raum einging.

So waren zum 1. Badischen Landesschießen 1863 extra Medaillen und Festgulden geprägt worden und die Statistik zur 19. Auflage in Heidelberg zeigt den Verbrauch von 80 Zentnern Fleischwaren, 40 Zentnern Kartoffeln, 4000 Laib Brot, 30 000 Flasche Wein und 56 000 Liter Bier.

Der Schützenverein Seckach war 1924 von Josef Aumüller, Ludwig Aumüller, Kornel Bischoff, Alois Bless, Alois Bundschuh, 1. Vorstand Guido Dürr, 2x Karl Frank, Karl Geissler, Sebastian Hoffert, Karl Peter Matt, Gottlieb Mehl, Adolf Müller, Anto Schmitt, Willibald Schmitt und Ludwig Wünst gegründet worden. Schriftführer war Gustav Diefenbach.

Der erste Schießstand war im Gewann „Wald“, rechts der Straße nach Schlierstadt und während des Schießens mit roten Flaggen gekennzeichnet. Unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg forcierte Max Gottschlicht die Wiedergründung unter dem Vorsitzenden Ludwig Wünst und stellt im Gasthaus „Rose“ auch die Vereinsräumlichkeiten. Es folgten als Vorsitzende Karl Weber und 1955 Erich Bahndorf mit dem „Lamm“ als neues Domizil bis 1969, als es dort einfach zu eng wurde und man in der heutigen Seckachtalhalle acht mobile Schießstände einbaute.

Erst als Leopold Aumüller 1973 zum Oberschützenmeister gewählt worden war, ergriff dieser die Initiative zum Bau des heutigen Schützenhauses, das nach knapp zweijähriger Bauzeit mit über 6000 Stunden Eigenleistung geweiht wurde und sich für Luftgewehr und Luftpistole eignete.

Nach kurzer Verschnaufpause wurden Gewehr- und Pistolenstand – hauptsächlich durch Leopold Aumüller, Helmut Alter, Otto Jellinek, Franz Mehl, Josef Kopp und Gerhard Bundschuh in Angriff genommen und die gesamte Anlage 1980 mit einem großen Fest eingeweiht.

Die Fahnenweihe folgte 1982, und auf Leopold Aumüller der OSM Uwe Palm mit Verbindungen zur Reservistenkameradschaft Bödigheim. Erst 1995 mit OSM Werner Köpfle gingen die Baumaßnahmen mit 3500 Stunden Eigenleistung weiter.

Die Pistolenstände wurden erweitert, Blenden eingebaut, Kugelfänge umgebaut, neue Toilettenanlagen erstellt, der 50 m-Gewehrstand auf 100 Meter erweitert, der Luftgewehrstand renoviert, die Umzäunung erneuert und schließlich 2005 der Feuerlöschteich durch einen 30 000 Liter-Erdtank ersetzt.

2010 folgte die kostenintensive Dachsanierung und 2016/17 moderne Stahlkugelfänge, Umbau der Wallanlage und des Rückprallschutzes. Die Ägide des jetzigen Oberschützenmeisters Werner Köpfle war arbeits- und kostenintensiv und Schützenmeister Dominik Palm dankte ihm und Ehefrau Leni im Namen der Vereinsmitglieder mit einem Präsent.

Selbstverständlich war der festliche Rahmen ideale Plattform für besondere Ehrungen (siehe weiteren Bericht).

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