Seckacher Gemeinderat tagte

Engagement scheidender Räte gewürdigt

Bürgermeister Ludwig blickte auf die Höhepunkte während der abgelaufenen Rats-Ära zurück

Von 
L.M.
Lesedauer: 
Nach der Verabschiedung scheidender Räte entstand dieses Bild. Es zeigt (von links) Alexander Winter, Joachim Neureiter, Christine Schleier, Peter Bussemer, Daniel Parstorfer, Daniel Kohler und Bürgermeister Ludwig. © Liane Merkle

Seckach. Die konstituierende Sitzung des 12. Seckacher Gemeinderates fand in der Seckachtalhalle vor interessiertem Publikum statt.

In der Formation des bisherigen Gemeinderats blickte Bürgermeister Thomas Ludwig auf die Höhepunkte während der abgelaufenen Rats-Ära zurück, die mit einer konjunkturellen Hochphase begonnen hatte, durch die Pandemie, den unglaublichen Angriffskrieg von Putin auf die Ukraine jedoch eine schwere ökonomische Krise zur Folge hatte.

Dennoch gehe es den Menschen in Deutschland überdurchschnittlich gut, was aber anscheinend die wenigsten Menschen objektiv registrieren. Weiter prangerte das Gemeindeoberhaupt an, dass immer wieder haupt- und ehrenamtliche kommunale Mandatsträger Opfer von Hetze und Hass oder sogar Gewalt werden, was die Gefahr in sich berge, dass potenziell interessierte Personen erst gar kein öffentliches Amt mehr anstreben.

Mehr zum Thema

Bürgervertreter verabschiedet

Mitunter „kompliziert“, aber zum Wohl der Stadt

Veröffentlicht
Von
Michael Weber-Schwarz
Mehr erfahren
Mudauer Gemeinderat tagte

Abbruch des ehemaligen Schwesternheims erste „Amtshandlung“

Veröffentlicht
Von
L.M.
Mehr erfahren

„Doch das wäre der falsche Ansatz, denn damit würden wir den Weg für diese destruktiven Kräfte ja erst freimachen.“ Der bisherige Gemeinderat hatte auch kommunalpolitisch einen schweren Stand und die Arbeit verlangte von den ehrenamtlichen Bürgervertretern einiges ab. Unter anderem mussten 26 der 46 öffentlichen Sitzungen mit 457 Tagesordnungspunkten in der Seckachtalhalle stattfinden.

Dennoch habe das Gremium Erstaunliches auf den Weg gebracht, darunter die Erschließung von Wohnbauplätzen in Großeicholzheim und Zimmern, die Umsetzung des Medienentwicklungsplanes an den beiden Schulen und der Fahrzeugkonzeption für den Bauhof, Neubau der Aussegnungshalle in Zimmern, Sanierung von Ortsdurchfahrten und Kläranlage, Weiterentwicklung der Wasserversorgungskonzeption, zwei Löschwasserbehälter, Abschluss Sanierungsgebiet „Ortsmitte Seckach II“ mit Revitalisierung des ehem. Empfangsgebäudes am Bahnhof, womit auch die hausärztliche Versorgung sichergestellt wurde.

Nicht ohne Stolz ergänzte Ludwig die Ertüchtigung praktisch aller Spielplätze in der Gemeinde, die Außenfassadensanierungen der Grundschule Großeicholzheim und der Aussegnungshalle Großeicholzheim, die Aufstellung von Begrüßungsschildern an den Ortseingängen und die Aufwertung der Ortsmitte von Großeicholzheim durch das Leader-Regionalprojekt „Milchhäusle - Infopoint für Großeicholzheim“. Gerne erwähnte er auch weitere Leader-Förderprojekte wie das Biodiversitätsprojekt des Nabu Seckach-/Schefflenztal im alten Seckacher Friedhof oder an den Neubau des evangelischen Gemeindehauses in Großeicholzheim unter dem Motto „Ein Haus für alle“.

Gut gerüstet sei man auch in Sachen Freiflächenphotovoltaik, E-Ladesäule (mit E-Car-Sharing) und durch Gründung der Bürger-Energie-Genossenschaft Bauland eG durch die RIO-Gemeinden, mit den Neubauten in der Klinge, Glasfaserausbau oder Skulpturenradweg sowie in weiteren Verbandserfolgen und man freue sich auf den Restausbau der K3900 Seckach - Eberstadt noch in diesem Jahr.

Gerne erinnerte der Bürgermeister an das großartige Jubiläum „50 Jahre Gemeinde Seckach“, die Verleihungen der Bundesverdienstkreuze an Maxi-Monika Thürl und an Peter Schmackeit sowie die Pflege der Partner- und Patenschaften neben zahlreichen Vereinsjubiläen. Leider habe es auch Rückschläge und Enttäuschungen gegeben wie die Aufgabe der Planungen zum Bau der Transversale K3972 Eberstadt - Adelsheim durch den Landkreis, die Schließungen der Firmen Hilite und Schadler, die ungenügende Finanzierung des dringend erforderlichen Kindergartenneubaus in Seckach durch den Bund und das Land, Probleme mit der Erschließung des Baugebiets „Steinigäcker-Gänsberg II“ in Seckach, die durch den Fachkräftemangel hervorgerufene Problematik, einen sicheren Betrieb des Hallenbades sicherzustellen und die kritische Situation des Gemeindewaldes im Speziellen und der heimischen Wälder insgesamt.

Nach einem Überblick über die Gemeindefinanzen mit Aufwendungen und Erträgen in Höhe von jeweils über 50 Millionen Euro, einem geplanten Investitionsvolumen von 24,4 Millionen Euro, Verschuldung im Kernhaushalt von rund 1,535 Millionen Euro (31. Dezember 2023) und im Eigenbetrieb Wasserversorgung von 2,25 Millionen Euro leitete Thomas Ludwig zu Dankesworten an den scheidenden Gemeinderat über, der stets sachorientiert, konstruktiv und vertrauensvoll zusammengearbeitet habe. „Parteipolitik spielte hier keine Rolle, und das ist gut so.“

Als scheidende Räte wurden Florian Kraus (nach fünf Jahren), nach zehn Jahren Peter Bussemer (auch Bürgermeisterstellvertreter), Joachim Neureiter (+15 Jahre im Ortschaftsrat Großeicholzheim), Daniel Parstorfer und Christine Schleier, nach 15 Jahren Alexander Winter (auch Bürgermeisterstellvertreter) und nach 20 Jahren Daniel Kohler - also insgesamt 80 Jahre Mandatstätigkeit – mit Urkunden und Präsenten aus dem Amt verabschiedet. Ludwig lobte die Geehrten für ihre Arbeit zum Wohle aller Bürger.

Sein weiteres Dankeschön richtete er an Hauptamtsleiterin Doris Kohler, Kämmerer André Kordmann, Bauamtsleiter Roland Bangert, Bautechnikerin und Protokollführerin Barbara Schmitt und Verwaltungsangestellte Melanie Henninger sowie an alle weiteren Kräfte, die in die Arbeit des Gemeinderates eingebunden waren und sind. L.M.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten