In der Rosenberger Gemeinderatssitzung

Weitere Freiflächen-PV-Anlage geplant

Pläne für das Projekt vorgestellt, das vom Ortschaftsrat Bronnacker abgelehnt wurde. Entscheidung in einer der nächsten Sitzungen

Von 
Helmut Frodl
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Auf dieser landwirtschaftlichen Fläche südlich von Bronnacker ist eine weitere Freiflächen-Photovoltaikanlage geplant – nur 300 Meter vom Dorf entfernt. © Helmut Frodl

Rosenberg. Südlich der Ortslage von Bronnacker soll eine weitere Freiflä-chen-Photovoltaikanlage entstehen. Die Vorstellung des Projektes, inzwischen wäre es dann die vierte Anlage auf der Gemarkung Rosenberg, übernahm Diplom-Geograph Stefan Schuck von der Firma ABO-Energy bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag.

Der Ortschaftsrat von Bronnacker wurde bereits in seiner Sitzung am 17. Oktober umfassend informiert. Dieser lehnte das Projekt mit einer Stimmengleichheit ab.

Wie Bürgermeister Matousek in seinen einführenden Worten sagte, habe sich der Gemeinderat mit der Energiewende seit 2019 beschäftigt und 2020 einen Kriterienkatalog für den Bau solcher Anlagen auf der Gemarkung der Gesamtgemeinde erstellt.

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Mit heutigem Stand sind bei den bisher drei erstellten Anlagen 23 Hektar Ackerfläche bebaut. Im Kriterienkatalog werden maximal 30 Hektar zugelassen, denn die Landschaft soll nicht unbegrenzt mit solchen Anlagen „zugepflastert“ werden.

Nun liege eine weitere Anfrage der ABO Energy vor. Der Gemeinderat, so der Bürgermeister, habe in der laufenden Sitzung noch keine Ent-scheidung zu treffen, eine solche sei in der Sitzung im Januar möglich.

Stefan Schuck stellte anschließend zuerst die Firma ABO-Energy vor, die zum 1. Juli umfirmiert wurde, auf dem Energiesektor breit aufgestellt ist und vor vielen Jahren die zwei der vier Windräder bei Hirschlanden gebaut hat. Die nun geplante Potenzialfläche befindet sich südlich des Ortsteils Bronnacker und hat eine Fläche von rund acht Hektar. Die installierte Leistung entsprich mindestens sieben MWP.

Vorgaben eingehalten

Die Vorgaben des bestehenden Kriterienkataloges für Freiflächen-Photovoltaikanlagen der Gemeinde Rosenberg wurden erfüllt und es bestehen keine Restriktionen hinsichtlich Umwelt- und naturrechtlicher Schutzgebiete. Die Planhinweiskarte des Regionalverbandes zeigt, dass an dieser geplanten Ackerfläche mit geringen Bodenwerten, zwischen 25 bis 35 Bodenpunkten, eine „Planung ohne Einschränkungen“ möglich ist.

Der Abstand zur Ortschaft beträgt rund 300 Meter, es besteht keine Sichtbeziehung zur Ortsrandlage von Bronnacker. Zudem besteht für diese Anlage eine günstige Südhangausrichtung. Seit Anfang August liegt die Rückmeldung der Netze-BW zum Netzverknüpfungspunkt vor, der Anschlusspunkt liegt rund 1400 Meter Luftlinie am südlichen Ortsrand von Rosenberg.

Eine Reservierung ist zunächst bis zum 5. Februar 2025 erfolgt, sagte Schuck. Zur Finanzierung der Anlage ist eine Bürger- und Gemeindebeteiligung möglich und bietet eine attraktive Investitionsmöglichkeit vor Ort, sagte Schuck, der auch von einer beispielsweisen Unterstützung des Fördervereins Bürgerhaus Bronnacker in Form einer Spende sprach.

Es ist zudem eine regionale Wertschöpfung mit der Beauftragung lokaler Unternehmen wie Planungsbüros, Vermesser, Zaunbau oder Grünpflege möglich.

Die Übernahme sämtlicher Kosten für das Bauleitplanverfahren und für Gutachten übernimmt die planende Firma ABO-Energy. Nach einer positiven Entscheidung der Gemeinde beginnt die konkrete Vorplanung.

Start der naturschutzfachlichen Kartierungen im Jahre 2025 bis zum Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplanes durch den Gemeinderat Rosenberg im Laufe des kommenden Jahres.

Im Kriterienkatalog ist eine Fläche von 30 Hektar festgelegt. 23 Hektar sind bisher bebaut. Im kommenden Jahr, so sieht es auch der Katalog vor, will man nochmals in die Beratung einsteigen um entweder die Richtlinien so zu belassen, oder ob man noch weitere Flächen zulassen möchte.

Abstimmung ging 2:2 aus

Ortsvorsteherin Annika Thier sagte, dass sich der Ortschaftsrat bereits mit dem Thema befasste und die Abstimmung 2:2 ausging, demnach ist dieser Antrag abgelehnt.

Auch eine Umfrage bei den Bürgern hat ergeben, dass es unterschiedliche Meinungen zu solch einer Anlage gibt. Dem einen gefällt es, dem anderen nicht.

Bürgermeister Matousek sagte, dass er sich schwer tue, diese Anlage abzulehnen, da die festgelegten Vorgaben des Kriterienkatalogs eingehalten werden. Nach verschiedenen weiteren Meinungsäußerungen nahm der Gemeinderat die Informationen zur Kenntnis.

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