Wirtschaft

„Magna PT“ in Rosenberg: Standort ist in Gefahr

Schlechte Nachrichten waren 2024 aus Rosenberg zu hören: Das Magna-Werk ist in Gefahr. Obwohl hunderte Mitarbeiter in Rosenberg daraufhin auf die Straße gingen, wird der Standort nun womöglich 2026 geschlossen.

Von 
Nicola Beier
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Am Schweigemarsch durch Rosenberg nahmen im Februar rund 1000 Personen teil. Sie wollten sich deutlich gegen die mögliche Schließung des „Magna PT“-Werks positionieren. © Nicola Beier

Rosenberg. In der Automobilbranche rumort es. Über das gesamte Jahr hinweg waren immer wieder Hiobsbotschaften zu hören. Im Januar erreichten die FN Redaktion erstmals auch schlechte Nachrichten aus dem Rosenberger Werk „Magna Powertrain“. „Magna PT“ produziert dort überwiegend Schaltgetriebe und ist führender Zulieferer für die globale Automobilindustrie.

Am 25. Januar luden der Betriebsratsvorsitzende Lothar Harlacher und Birgit Adam von der IG Metall Tauberbischofsheim zu einem Pressegespräch vor den Werkstoren ein. „Zwei von vier Produkten, die in Rosenberg produziert werden, laufen im Sommer aus“, erklärte Harlacher damals die schwierige Situation. Langfristige Aufträge würden wegfallen. Sollten also keine neuen Produkte hinzukommen, würden Ende 2026 noch 140 von aktuell 350 Mitarbeitern in Rosenberg beschäftigt sein.

Schon im Januar gab es Sorgen um mögliche Werksschließung

Die Gewerkschaft geht in Folge des Stellenabbaus davon aus, dass der Standort nicht mehr wirtschaftlich arbeiten könne. Deshalb bestehe die Gefahr, dass der Standort geschlossen werde, hieß es damals. Deshalb lautete die Forderung des Betriebsrats und der IG Metall im Januar: „Es muss jemand von der Geschäftsführung aus Untergruppenbach an den Verhandlungstisch.“ Es sollte über einen Transformationsprozess gesprochen werden. Und bis das geschehe, „werden wir weiter eskalieren“, drohte Birgit Adam von der IG Metall an.

In der Folge fanden zwei Kundgebungen in Rosenberg statt, die erste am 18. Februar und die zweite am 27. Februar. Bei letzterer versammelten sich 1000 Teilnehmer zu einem Schweigemarsch mit Kundgebung in Rosenberg. Sie zogen vom Magna-Werk ans Sportgelände. Harlacher forderte die Geschäftsführung zu „ernsthaften Gesprächen“ auf und erneuerte seinen Wunsch, dem Betriebsrat und der Gewerkschaft zwischen 18 und 24 Monaten Zeit einzuräumen, um einen Transformationsprozess anzustoßen.

Schlechte Nachrichten im Oktober: "Magna PT" schließt womöglich

Es folgte eine längere Pause, bis am 15. Oktober die schlechte Nachricht kam: „Magna Powertrain“ schließt womöglich 2026. Vonseiten des Unternehmens hieß es: „Magna bestätigt, dass es die Mitarbeiter seines Werkes in Rosenberg über eine mögliche Schließung zum Ende 2026 informiert hat. Das Unternehmen prüft derzeit mögliche Zukunftsaussichten des Powertrain Standortes. Eine endgültige Entscheidung wird im Oktober 2025 getroffen. In der Zwischenzeit ist für Anfang 2025 ein Personalabbau von rund 100 Mitarbeitern geplant.“ Die Mitarbeiter waren entsprechend am Boden: „Sie haben nicht einmal gebuht. Sie waren einfach geschockt“, beschreibt Harlacher. Eine Zukunftsperspektive für die Angestellten soll es dennoch geben: Zum einen soll es ein freiwilliges Austrittsprogramm geben, zu dem ein „monetäres Paket geschnürt wird.“ Außerdem soll eine Transfer- und Qualifikationsgesellschaft gegründet werden. Diese kann für zwölf Monate als Arbeitgeber für die ausscheidenden Angestellten fungieren. Ein Wirtschaftsunternehmen ist zudem damit beauftragt worden, bis Ende 2025 nach einem Investor für das Werk zu suchen, der es übernimmt.

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