Gemeinderat Rosenberg tagte

Konzept bietet Blick in die Zukunft

Beteiligungsergebnisse zum Gemeindeentwicklungskonzept wurden vorgestellt

Lesedauer: 

Rosenberg. Ein bedeutender Punkt auf der Tagesordnung der Sitzung des Gemeinderates im Bürgersaal des Rathauses war die Vorstellung der Beteiligungsergebnisse zum Gemeindeentwicklungskonzept von Rosenberg, nach dem Motto: „Die Heimat zukunftsfähig gestalten“. Wie Bürgermeister Ralph Matousek einleitend sagte, sei man bei diesem großen Projekt auf einem „guten Weg“. Man hoffe, wenn man das Konzept Ende Mai dem Regierungspräsidium Karlsruhe vorlege, als Schwerpunktgemeinde in das zukünftige ELR/Mogena-Programm aufgenommen zu werden. Dann seien Zuschüsse von fünf Millionen Euro für die nächsten Jahre zu erwarten.

Mehrere Workshops

Zwischenzeitlich hatten mehrere Workshops stattgefunden und viele Fragebögen aus der Bürgerbeteiligung wurden ausgewertet. Jetzt wurden deren Ergebnisse zusammengefasst. Die zuständige Mitarbeiterin Sandra Öchslen von der beauftragten Firma Klärle, Gesellschaft für Landmanagement und Umwelt, (Weikersheim) stellte in ihrer umfangreichen und fast einstündigen Präsentation die Ergebnisse des Zwischenbericht in „Power-Präsentation“ vor. Wie sie sagte, fanden in allen Ortsteilen Auftaktveranstaltungen statt, die von rund 100 Teilnehmern besucht wurden. Die Bürgerbeteiligung fand sie sehr gut. Hier wurden die einzelnen Stärken und Schwächen eines jeden Ortsteils analysiert und viele neue Ideen zu zukünftigen Projekten erarbeitet, welche man im Rahmen des Entwicklungskonzeptes umsetzen könne.

Als Beispiele nannte Öchslen für den Ortsteil Bronnacker: einen Dorfgarten als Treffpunkt mit einer E-Bike-Ladestation, einen Grillplatz in Ortsnähe sowie einen Bringdienst zur Nahversorgung. In Sindolsheim wünscht man sich die Umgestaltung des Rathauses, ein Leerstandsmanagement, einen Trimm-Dich-Pfad und die Neugestaltung des Bachlehrpfades. In Hirschlanden stehen auf der Wunschliste: ein Radlertreff, ein Backhäusle sowie ein Elektroauto für das Dorf und die Pflanzung von Obstbäumen. Aus der Bevölkerung des Ortsteils Rosenberg kam unter anderem der Wunsch nach der Realisierung eines Kneippbeckens, die Aufstellung von Sitzinseln im Ort sowie eine Mountain-Bike-Strecke.

Mehr zum Thema

Sitzung des Rosenberger Gemeinderates

Spannende und fordernde Tätigkeit

Veröffentlicht
Von
F
Mehr erfahren
Rosenberger Gemeinderat tagte

Baubeginn für Solarpark im September

Veröffentlicht
Von
F
Mehr erfahren
Wirtschaft

Kundgebung zu Magna in Rosenberg

Veröffentlicht
Von
nb
Mehr erfahren

Sehr konkrete Vorschläge wurden von den elf Teilnehmern gemacht, die zum Jugendworkshop, der am 14. November im Dorfgemeinschaftshaus Hirschlanden stattfand. Zum einen soll der bei der Sportanlage befindliche Bolzplatz zu einem Treffpunkt werden. Kurzfristig ist von der örtlichen Jugend auch ein neuer Jugendraum erwünscht. Der Jugendclub Hirschlanden wünscht neue Anschaffungen in Eigenregie. Zudem wurde die Vertretung Jugendlicher im Ortschafts- und Gemeinderat angesprochen und eine bessere Verbindung der Jugendlichen in den vier Ortschaften mit gemeinsamen Aktivitäten wurden angesprochen.

Um die „brennenden“ Herausforderungen der örtlichen Vereine zu erfahren, wurde im November im Rathaus ein „Vereinsworkshop“ veranstaltet, an dem sich 16 Vereine und ehrenamtliche Gruppen aus allen Ortsteilen beteiligten, sagte Sandra Öchslen. Die zukünftigen Herausforderungen denen sich die Vereine stellen müssen sind fehlender Nachwuchs, Helfer, Übungsleiter und insbesondere die Überalterung der Mitglieder. Viele Bürgerinnen und Bürger hätten kein Interesse am Vereinsleben, es fehlen Macher und Zugpferde in den Vereinen, auch fehlende Motivation und Eigeninitiative. Viele Bürger wollen auch keine Verpflichtung eingehen und die viele Bürokratie und die Vorschriften bereiten den Vereinen immer mehr Probleme, wie auch die stets steigende Kostenentwicklung.

Vereine im Blick

„Vereins-Fit“ heißt das Schlagwort für die Vereine in Zukunft: Es werde ein Vereinsbeauftragter gewünscht, eine bessere Vernetzung und Kooperation unter den Vereinen, zudem sollen Nachwuchs gefördert und Übungsleiter ausgebildet werden. Neue Veranstaltungen mehrerer Vereine und Gruppen wird ebenfalls gewünscht, wie ein „Tag der Vereine“ und regelmäßige Vereinstreffen. Die Befragung zur Lebensqualität fand von Dezember 2023 bis Januar 2024 statt. Hier seien d 212 Rückmeldungen eingegangen. Die Befragung nach den Altersgruppen bezeichnete Öchslen sowohl bei den 60- bis 69-Jährigen als auch bei den über 70 Jahre alten Mitbürgern und Mitbürgerinnen am höchsten. Wenig auskunftsfreudig war die jüngere Generation.

Sie stellte auch die Ergebnisse der einzelnen Punkte wie „Vor Ort gibt es alles zum täglichen Leben“, „eine gute Kinderbetreuung“ wurde gelobt, wie auch, dass es vielfältige Wohnformen für alle Lebenslagen oder auch ausreichend vorhandene Bauplätze gibt. In vielen anderen abgefragten Punkte bestünden aber noch erhebliche Defizite.

Bis zum 29. Februar erfolgt noch, wie Bürgermeister Matousek ergänzte, die Befragung zu den geplanten Bauvorhaben und der damit möglichen Fördermöglichkeiten über das ELR-Programm. Bisher seien aber nur fünf Rückmeldungen eingegangen.

Nach einigen Wortmeldungen aus dem Gremium stellte Öchslen die weitere Vorgehensweise vor, die vom Büro Klärle weiterhin begleitet wird. Derzeit werde das Entwicklungskonzept mit Bestandsaufnahme, Zielen, Projekten und Maßnahmen erarbeitet. Im Programm „Mogena“ ist als weiterer Schwerpunkt der kommunale Klimaschutz und Klimaresilienz aufgenommen worden. Das Budget beträgt fünf Millionen Euro.

Die Abgabe der 25-seitigen Kurzbeschreibung hat bis Ende Mai mit Darstellung des Mittelbedarfs während des Anerkennungszeitraums zu erfolgen. Erste kommunale geplante Maßnahmen in den nächsten Jahren bis 2029 werden sein: Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses, Erweiterung der Grundschule, Neugestaltung Parkplätze und Grünflächen in der Bahnhofstraße in Rosenberg, Erweiterung Kindergarten Rosenberg oder Reaktivierung des Kindergartens Sindolsheim, Sanierung des Vereinsteils der Mehrzweckhalle Sindolsheim sowie einer Arztpraxis in Sindolsheim, Neubau eines Fußgängerstegs über die Kirnau in Sindolsheim, Neugestaltung des Spielplatzes mit Bikepark sowie Neugestaltung des Dorfplatzes in Hirschlanden, Neugestaltung des ehemaligen Hartplatzes im Sportgelände in Rosenberg, Bürgerbus sowie barrierefreie Bushalte-stellen und mehr Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit durch eine Dorf-App für die Gesamtgemeinde.

Weiterer Zeitplan

Der weitere Zeitplan sieht vor, so Matousek, dass am 28. Februar ein Ortsbesuch des Regierungspräsidiums Karlsruhe und des Landratsamtes stattfindet. Am 29. Februar endet die Befragungsrunde zu den geplanten Bauvorhaben. Bis Mai erfolgt dann die Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes und der Mogena-Bewerbung, die in der Mai-Sitzung dem Gemeinderat vorgestellt wird. Im Sommer werde dann die Mogena-Auswahl durch das Land und das Regierungspräsidium Karlsruhe getroffen und im September könne dann die erste ELR-Antragstellung im Rahmen des Förderprogrammes erfolgen.

Wie der Bürgermeister abschließend sagte, stehen die Chancen für die Gemeinde gut, in das Förderprogramm aufgenommen zu werden. Der Gemeinderat nahm den Zwischenbericht wohlwollend zur Kenntnis.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten