Rosenberg. Investor Mazlum Oktay, sowie Projektpartner Bastian Linsenmayer stellten jetzt die Pläne für die barrierefreie Wohnanlage vor, die ein Kostenvolumen von rund sieben Millionen Euro haben wird.
Schon mehr als drei Jahrzehnte, also bereits unter den beiden Bürgermeistern Arno Hagenbuch und Gerhard Baar, wurde über ein solches Projekt unterhalb der evangelischen Kirche gesprochen, sagte Ortsvorsteher Sven Baumann einleitend zu diesem Punkt.
Bevor Mazlum Oktay und Bastian Linsenmayer das Bauvorhaben vorstellten, machte Bürgermeister Ralph Matousek noch einige generelle Ausführungen zu diesem Vorhaben. Die Gemeindeverwaltung habe sich in den letzten drei Jahren intensiv mit dem Gedanken eines Neubaus beschäftigt. „Es besteht schon lange der Plan, das Areal unterhalb der Kirche neu zu bebauen und damit endlich eine neue Entwicklung der Gemeinde zu ermöglichen“, so das Gemeindeoberhaupt. Investor Oktay stellte das Bauvorhaben vor. Er sagte, dass man sich bei den beiden geplanten Gebäuden für ein „barrierefreies Wohnen“ entschieden habe. Gleichzeitig habe man auch das Konzept entwickelt, dass man jungen Generationen dort ein neues zu Hause in Form einer Mietwohnung anbieten könne, denn man habe gesehen, dass in der attraktiven Gemeinde Rosenberg Bedarf hierfür besteht.
„Die Gespräche mit Bürgermeister Matousek haben mich schließlich überzeugt, dass man in Rosenberg ein solches Projekt angehen könnte, was zusätzlich auch eine große Bereicherung für den Ort wäre“, betonte der Investor. In der anschließenden Präsentation sagte Oktay, dass 22 Wohneinheiten in zwei Wohngebäuden auf einer Fläche von 1990 Quadratmetern entstehen sollen. Die Erschließung solle mit einem gemeinsamen Treppenhaus sowie einem Aufzug erfolgen. „Das Ziel ist es, dass Projekt so zu gestalten, dass es auch bezahlbar ist“, hob Oktay hervor.
Der gemeinsame Eingang erfolge vom Parkplatz aus. Die Wohnungen haben überwiegend eine Fläche von rund 75 bis 85 Quadratmeter. Jedes der beiden Gebäude hat eine Länge von 19 Metern und talseitig eine Höhe zum First bis 14 Metern. Der Bauantrag sei zwischenzeitlich eingereicht, sagte der Investor.
Bürgermeister Matousek ergänzte, dass im Zuge der Baumaßnahme die Dorfstraße an einigen Stellen verbreitert werden müsse. Nun habe man eine Anfrage bekommen, die aber noch nicht spruchreif sei, ob in einem der beiden Wohngebäude eine Tagespflege eingerichtet werden könnte. Hier sei man derzeit in der rechtlichen Prüfung, welche Anforderungen einzuhalten sind. Dann müsse aber eine Umplanung erfol-gen, sagte Matousek. Und wie geht es nun weiter? Der Bauantrag ist gestellt. Die Gemeinde Rosenberg ist noch Eigentümer dieses Grundstückes wo im Frühjahr sieben Scheunen und ältere Wohngebäude abgebrochen wurden, aber nicht der Bauherr. „Die Gemeinde ist zudem bestrebt, auf die Entwicklung des Areals Einfluss zu nehmen. Die Planung liegt aber in den Händen des Bauherrn“, erläuterte der Rathauschef.
Da dies für die Gemeinde ein bedeutendes Projekt ist, habe man seitens der Verwaltung entschieden, eine erweiterte Nachbaranhörung durchzuführen. Inzwischen gingen bei der Verwaltung einige Einwände gegen das Bauvorhaben ein. Diese wurden an das Baurechtsamt weitergeleitet, das darüber im Verfahren entscheidet.
Der Gemeinderat befasst sich in seiner Sitzung am 29. November mit der Erteilung des gemeindlichen Einvernehmens. Für das Bauvorhaben gibt es keinen Bebauungsplan, sondern es liegt im ungeplanten Innenbereich. Ob sich das Objekt in die Umgebungsbebauung einfügt, wird im Verfahren durch die Gemeinde und das Baurechtsamt geprüft.
Die Mitglieder des Ortschaftsrates sprachen sich einstimmig für das geplante Vorhaben aus. In der Sitzung hatten auch die anwesenden Anwohner die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Es wurde auch heftige Kritik geäußert. Dabei ging es beispielsweise um „massive Verdichtung im alten Ortskern“, wenn zwei solch große Wohngebäude hingestellt werden. Zudem vertraten Bürger die Meinung, dass dort auch eine „kleinteilige Bebauung“ angemessener wäre. Das Ortsbild des historischen Ortskerns werde sich damit deutlich verändern, sagte ein Anlieger, der sich, wie andere Anwesende auch, gegen diese Gebäudegröße und Höhe aussprach. Kritisch hinterfragt wurde auch die Wohnungsgröße und auch die Höhe der Miet- und Kaufpreise einer Wohnung. Zudem wird auch mit einem höheren Verkehrsaufkommen gerechnet. Investor Oktay nahm die in der leidenschaftlichen und teils emotional geführten Diskussion aufgeführten Kritikpunkte zur Kenntnis. F
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