Jubiläum

Freude am Sport weiterhin ungebrochen

Beim viertägigen Festakt des TSV Rosenberg blickte man auf die 100-jährige Geschichte des Vereins zurück

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Beim Festakt dabei: Heinz Janalik, Ralf Unangst, Roswitha Hajek, Klaus Zimmermann, Christof Geiger, Jürgen Galm und Bürgermeister Ralph Matousek (von links). © Frodl

Rosenberg. Zum Jubiläumssportfest des TSV Rosenberg am vergangenen Wochenende gehörte auch ein außergewöhnlicher Festakt zu dem rund 300 Gäste gekommen waren. Neben der Vorstellung der einzelnen TSV-Sparten, der Festansprache des ehemaligen Rosenbergers Ehrenpräsident Heinz Janalik gehörte auch eine Talkrunde mit Verbandsvertretern von Fußball, Turnen und Tennis zum Programm. Der neu gegründete TSV-Jubiläumschor umrahmte die vierstündige Feier.

TSV-Vorstand Christoph Geiger leitete zusammen mit dem Moderator Torsten Albrecht den Festabend. Er freute sich „riesig“, dass man das traditionelle Sportfest wieder an vier Tagen und im großem Festzelt feiern könne. Der TSV-Vorsitzende erinnerte an die Vereinsgründung im Jahre 1921 und die vielen in den letzten Jahrzehnten entwickelten Aktivitäten. Der TSV hat sich in den letzten 100 Jahren zu einem Mehrspartenverein entwickelt, der den Breitensport von „Jung bis Alt“ fördert, aber sich auch gesellschaftlich, kulturell und sozial in der Baulandgemeinde engagiert. Geiger ist sich sicher, dass die Pioniere aus dem Jahre 1921 stolz wären, wenn sie die Früchte ihrer Aufbauarbeit heute sehen könnten. Der Vorsitzende begrüßte eine Vielzahl von Ehrengästen, darunter die anwesenden Ehrenmitglieder, Bürgermeister Ralph Matousek, den BSB Ehrenpräsidenten und Vertreter der örtlichen Vereine.

Jugendarbeit wurde gelobt

In einem bebilderten Beitrag wurden die einzelnen TSV Abteilungen, ihre Arbeit und die Entwicklung der letzten 100 Jahre vorgestellt. Nach dem weiteren Liedvortrag des Jubiläumschores folgte das Grußwort von Bürgermeister Ralph Matousek, der betonte, dass dieses Jubi-läum ein historischer Moment in der Vereinsgeschichte sei. „Das Interesse am Sport im Dorf ist heute nach 100 Jahren noch ungebrochen.“ Er lobte die Jugendarbeit und die der einzelnen Sparten des Vereins.

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Matousek, der dem Verein die Unterstützung der Gemeinde zusagte, überbrachte zudem die Glückwünsche vom Gemeinderat und den Ortschaftsräten sowie den Ortsvorstehern und wünschte viel Erfolg bei den zukünftigen Wettkämpfen. In seinem Grußwort sprach der Bürger-meister auch den eingetretenen gesellschaftlichen Wandel im Sport an. Der Verein habe sich auf die Veränderungen im Lauf der Zeit jedoch eingestellt.

„Die Geselligkeit kommt beim TSV nicht zu kurz und trägt in besonderem Maß zur Lebensqualität in der Gemeinde bei, wozu auch das Sportheim beiträgt“ so der Bürgermeister und zog ein positives Fazit: „Wir alle können stolz sein auf unseren TSV, der gerade zu einem Aushängeschild für unsere Gemeinde geworden ist.“

Danach hielt der ehemalige Rosenberger Heinz Janalik eine Festrede, die immer wieder mit Beifall unterbrochen wurde. „Der Anlass heute ist höchst erfreulich“, sagte er und gratulierte seinem „Lieblingsverein“ zu diesem stolzen Jubiläum. Der TSV Rosenberg habe eine positive Selbstentwicklung genommen, auf die alle „TSV’ler“ stolz sein dürfen.

In seiner Rede thematisierte er die ruhmreiche Vergangenheit des TSV Rosenberg, beleuchtete die Gegenwart und wagte einen Blick in die nicht einfach werdende Zukunft der Vereine. „Die Vereine und auch der TSV, gehören – so lange sie es gibt – zu den zentralen Elementen einer vitalen, attraktiven und lebenswerten Kommune weil das Vereinsleben das Zusammenführen und Zusammenleben von Menschen fördert, reicher macht und stabilisiert“, sagte Janalik. Aber in den glücklichen Momenten der Gegenwart dürfe man auch die Sportvorfahren nicht vergessen, die die Grundlagen für das heutige Vereinsleben geschaffen haben.

Viel komplexer

Weiterhin befasste sich der Festredner mit dem gesellschaftlichen und kulturellen Umfeld der Vereine. „Die Gesellschaft und das gesellschaftliche Leben sind im Vergleich zu früher viel komplexer geworden, was bei vielen zur Überforderung führt.“ Es gebe globale Sachverhalte die sich mittel- und langfristig bis in die Vereinslandschaft auswirken würden, beispielsweise die ankündigenden Probleme der Energieversorgung. Die weltweite Wasserverknappung, der Klimawandel, die Umweltverschmutzung oder die europaweite Arbeitssuche war ein weitere Punkte.

„All diese Probleme werden bisher noch selten und direkt mit unserer Sportlandschaft in Verbindung gebracht“, erklärte er und appellierte dringend etwas zu tun. Janalik sprach auch den Wertewandel und Werteverlust im Sport an „Der Sport wird immer mehr kommerzialisiert, da alles auf Wachstum und Gewinnmaximierung ausgelegt ist.“ Der demografische Wandel sei ebenfalls ein Problem für die Sportvereine. „Der partielle Mitgliederschwund auch bei Kindern ab 15 Jahren wird von Jahr zu Jahr bedrängender. Immer mehr Organisationen buhlen um sie und die ’Alten’ sterbe aus“, erklärt er. Zudem gebe es ein Finanzierungsproblem.

Die Bürokratisierung mit vielen Fußangeln stellt für die Vereinsführung ein weiteres Problem dar. Die Gretchenfrage laute: „Wie sichern ist auch durch diese schwierige Gesamtlage – die Zukunft unserer Vereine und die des TSV?“ Wer zweifele angesichts der Summe dieser Aufgaben daran, dass es ohne ein Miteinander nicht gehe, nicht ohne über-durchschnittlichen und vielfältigen Kompetenzen in den Organisationen und Institutionen.

„Man erkennt sehr schnell vom Wissen und Können hängt alles ab. Auf jeden Fall brauchen wir professionelle Hilfe zum Beispiel zu den Handlungsfeldern Gesundheit, Prävention, Bewegung und Ernährung, Sport und Tourismus, verstärkte Übernahme präventiver Aufgaben Richtung Gewalt und Suchtprävention.“

Auch auf dem Land herrsche nicht mehr die sprichwörtliche Idylle. „Setzen wir auf die Sinnperspektive, Gesundheit und Fitness aber auch auf die Gegenpole wie Ruhe und sanfte Bewegungskünste, alles in einem Mehrspartenverein“, so Janalik. Die abnehmende Bevölkerungszahl mache die Familien für die Arbeit der Vereine sehr wichtig, dafür seien sinnvolle Angebote sehr wichtig. Er fordert auch mehr Frauen in Führungspositionen.

Alle die Fragen, die er in seiner Rede gestellt habe, müsse sich auch der TSV stellen – mit Blick auf eine weitere erfolgreiche Zukunft. Er wünschte seinem Verein, dass sich viele Menschen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, für eine gute Zukunft einsetzten. An Vorstand Christof Geiger überreichte er die Ehrenurkunde des Badischen Sportbundes Nord und eine Ehrengabe. Klaus Zimmermann überreichte im Namen des Badischen Fußballverbandes ebenfalls eine Urkunde.

Nach der Festrede und der Talkrunde mit Verbandsvertretern von Fußball, Turnen und Tennis folgte ein weiterer Liedbeitrag des TSV-Jubiläumschores Der Festakt wurde mit dem letz-ten Beitrag aus vergangenen Tagen „Im Hettinger-Bus beim TSV-Ausflug“ be-schlossen, wo Mitglieder aus den Abteilungen Fußball, Tennis, Damenturnen und Freizeitsport von ihren Erlebnissen berichteten. 5

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