Festbankett

Wichtiger Grundpfeiler des dörflichen Lebens

Der FC Gissigheim feierte nachträglich seinen 100. Vereinsgeburtstag im Dorfgemeinschaftshaus

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Gissigheim. Ein rundum gelungenes Festbankett veranstaltete der FC Gissigheim im Dorfgemeinschaftshaus anlässlich seines 100-jährigen Bestehens. Viele Ehrengäste und Vertreter benachbarter Vereine waren hierzu erschienen. Dazu kamen namhafte Vertreter verschiedener Verbände aus dem Sportbereich, die die sportlichen und gesellschaftsprägenden Leistungen des Jubiläum-Vereins hervor hoben. Sie alle sahen den Sportverein Gissigheim aufgrund seiner zukunftsweisenden Jugendarbeit und seiner großen Palette im Bereich des Breitensports durchweg in einer Sonderstellung. Im Verlauf des Abends erfolgten mehrere Ehrungen, darunter auch die Ernennung von Gerhard Withopf zum Ehrenvorsitzenden. Musikverein und Singgemeinschaft umrahmten den Festakt mit schwungvollen Beiträgen. Sehr charmant führte Melanie Berberich als Moderatorin durch das umfangreiche Programm des Abends.

Grußworte

Mit der „Festmusik“ von Richard Wagner eröffnete der Musikverein klangstark den Festakt, bevor Erich Zimmermann die vielen Besucher und Freunde des FC willkommen hieß.

Den Reigen der Grußworte eröffnete als Vertreter des badischen Turnerbundes der Vorsitzende des Main-Neckar-Turngaus, Werner Wießmann. Er zollte dem Jubiläumsverein Respekt für seine Leistungen in den vergangenen 100 Jahren. Die Erfolge im Sport seien mit Kompetenz und Zuverlässigkeit erreicht wurden. Aber auch den Breitensport, der die Belange von Kindern bis zu den älteren Menschen abdeckt, habe der FC über Generationen hinweg gefördert. Voller Respekt überreichte er dem Verein eine Urkunde.

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Bürgermeister Luger Krug gratulierte dem FC Gissigheim zu seinem Jubiläum und wünschte ihm weiterhin viel Erfolg. In seinem Rückblick auf die Gründerjahre hob er hervor, dass in diesen 100 Jahren der Verein vorbildlich Tradition und Fortentwicklung in Einklang gebracht habe. Sehr früh habe er auch den Frauensport stimuliert. Krug lobte die Vereinsleitung für die große Bandbreite an sportlichen Aktivitäten. Durch seine gute Jugendarbeit habe er die soziale Festigkeit der Gesellschaft gesichert. Er würdigte dabei auch die gesellschaftliche und kulturelle Bereicherung für das Leben in der Gemeinde

Als Vertreter des Badischen Fußballverbandes und Vorsitzender des Fußballkreises Tauberbischofsheim erinnerte Jürgen Umminger an die vielen sportbegeisterten Mitglieder des FC, die den Verein durch Höhen und Tiefen begleitet haben. Der FC könne stolz sein auf seine Jugendarbeit, auf seine Kameradschaft und den Gemeinschaftssinn und vor allem auf die große Ehrenamtlichkeit, die allenthalben zum Tragen komme. In Bezug auf die geburtenschwachen Jahrgänge bemerkte er, dass Gissigheim eine Vorreiterrolle bezüglich der Gründung von Spielgemeinschaften eingenommen habe. Als Vertreter des Badischen Fußballverbandes überreichte er ein Geldpräsent und einen Fußball mit „besonderen Eigenschaften“.

Die positive Entwicklung der Tischtennisabteilung des FC hob der Vertreter des Badischen Tischtennisverbandes und stellvertretender Vorsitzende des Tischtennisbezirkes Tauberbischofsheim, Reinhold Schulte hervor. Einen Vorläufer habe es schon 1947 gegeben, zu einer Neugründung kam es 1975. Seit dieser Zeit sei der Tennissport eine große Stütze des Bezirks

Nicht fehlen durfte in dieser Runde Landrat Christoph Schauder, Er meinte, es sei endlich an der Zeit, nach der Corona-Abstinenz wieder relativ unbeschwert und voll Freude miteinander zu feiern. Sport und Bewegung würden der Gesundheit nützen und den Zusammenhalt der Gesellschaft fördern. Er sprach den hohen Stellenwert der Vereinstätigkeit in Main-Tauber-Kreis und in Baden-Württemberg an und nannte die Vorzüge des ländlichen Raumes gegenüber den Ballungsräumen.

Sehr zeitkritische Töne schlug Heinz Janalik, Ehrenpräsident des Badischen Sportbundes an. Nach seinem Dank an den FC für die großartige Erfüllung der Aufgaben und Ziele im Sport während der vergangenen 100 Jahre, listete er einige schwierige Situationen und menschenverachtende Zustände in der Vergangenheit und in der heutigen Zeit auf und sprach dabei vor allem Kriege und gesellschaftliche Konflikte an. Sein Resümee lautete: „Je kaputter die Welt draußen, desto heiler muss die Welt zu Hause sein.“

Eine gute Sportgemeinschaft fördere dieses Daheimsein. Wichtig für die Zukunft eines Vereins seien attraktive, lebenswerte Kommunen, in denen eine Stabilisierung des Zusammenhaltes gewährleistet ist. Dies sei heute vielfach nicht mehr gegeben. Traditionelle Organisationen wie Familie, Kirche und soziale Zusammenschlüsse verlören ihre richtungsweisende Funktion. Das Leben sei durch die Globalisierung, den Demokratiewandel, die Umweltverschmutzung und den Klimawandel komplexer und unberechenbarer. „Sie bedrohen unseren Alltag. Individualisierung, Werteverlust, Egoismus und sogar Erpressung im Sportbereich, vor allem bei vielen Profis, greifen um sich“, stellte Janalik fest. In manchen Vereinen machten sich Mitgliederschwund, ungebremste Anspruchshaltung, Realitätsverlust und finanzielle Probleme bemerkbar. Wenn sich trotzdem die aktuelle Situation eventuell verbessern könne, dann nur durch Menschen, die fähig, willig und leistungsbereit sind, so der Ehrenpräsident.

Der Sportkreis Tauberbischofsheim mit dem Vorsitzenden Matthias Götzelmann lobte t die Zusammenarbeit mit dem FC. Vor allem aber hob er einige im Sportkreis Tauberbischofsheim sehr aktive Personen hervor. Dazu gehöre besonders Kathy Withopf.

Ehrungen

Vom Ehrenpräsident des Badischen Sportbundes Janalik geehrt wurden nun Trudbert Ehrenfried und Melanie Berberich für zehn Jahre Stellvertretende Vorsitzende mit der bronzenen Ehrennadel, Andrea Berberich erhielt die Ehrennadel in Gold für 22 Jahre Kassenverwaltung. Als höchste Auszeichnung, die ein Verein vergeben kann ist die Ernennung zu ihrem Ehrenvorsitzenden. Diese Ehrung durch den Vorsitzenden Erich Zimmermann erfuhr an diesem Festbankett Gerhard Withopf. Er hat 18 Jahre lang als Vorsitzender den Verein geleitet.

Zwei Höhepunkte standen im Mittelpunkt der Jubiläumsfeier: Die Ansprache des Vorsitzenden Erich Zimmermann und die Vorstellung der Chronik. In seinem Rückblick ging er auf die lange Vereinsgeschichte ein, wobei er jeweils besondere Ereignisse hervorhob. Der FC Gissigheim besteht seit 1921. Wegen der Chorona-Epidemie musste die Jubiläumsfeier aber auf dieses Jahr verschoben werden. Da schon zum 60. und 75. Jubiläum jeweils ein Heft mit den wichtigen Eckdaten erschienen war, habe man nun eine Gesamt-Chronik als handliches Buch herausgebracht, das sehr ansprechen gestaltet wurde. Viel Zeit und Fachwissen hatten hierbei Gerhard Withopf, Bernhard Berberich und Bernhard Stang investiert. Das Ergebnis könne sich sehen lassen, sei aber auch durch die kompetente Unterstützung von Burkard und Ullrich Gassenbauer so gut gelungen.

Mit dem Dank an alle Helfer besonders an den Hefeclub, der rund um Speis und Trank und die Logistik gesorgt hatte, endete der offizielle Teil des Abends, wobei viele Besucher sich anschließend noch die vielen Tafeln mit Vereinsbildern aus der 100-jährigen Geschichte ansahen.

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