Osterburken. Bereits Ende März stimmte der Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschuss des Kreistags den vorgestellten Planunterlagen für die Realisierung des Ersatzneubaus des Hauptgebäudes am Ganztagsgymnasium Osterburken (GTO) zu (die FN berichteten). Inbegriffen waren auch der Zeitplan sowie die Kostenplanungen für das neue Gebäude. Am Freitag, 30. April, unterzeichnete Landrat Dr. Achim Brötel den Bauantrag.
„Von Anfang an einbezogen“
An den Planungen für das neue Gebäude war Schulleiterin Regina Krudewig-Bartel maßgeblich beteiligt. „Wir wurden von Anfang an einbezogen“, erklärt sie. So kam das Architektenpaar Muffler, welches die Pläne für den Neubau erstellt hatte, auch mehrfach nach Osterburken, um das Vorhaben mit Krudewig-Bartel abzusprechen. „Da ging es unter anderem um die Größe der Räume oder die Kubatur“, sagt sie. Selbst die Verortung der verschiedenen Fachräume im Gebäude wurde so besprochen.
„Der Ersatzneubau für das Ganztagsgymnasium Osterburken gliedert sich in drei Baukörper, welche gegeneinander versetzt angeordnet und durch eine zentrale Achse miteinander verbunden sind. Alle Baukörper weisen eine rechteckige Grundfläche auf und sind jeweils dreigeschossig. Aufgrund der von Westen nach Osten abfallenden Topographie befinden sich die Erdgeschosse der Baukörper auf unterschiedlichen Höhen. Die vertikale Erschließung des Gebäudes erfolgt durch die zentrale Verbindungsachse zwischen den Gebäuden sowie durch weitere Treppenräume und Aufzüge in Baukörper 1 und 3“, beschreibt Architektin Heidrun Muffler von Muffler Architekten den geplanten Neubau.
Fachklassen auf einer Ebene
Die Raumplanung spielte bei den Mufflers eine entscheidende Rolle: „Nach dem Wettbewerb wurden Raumbezüge neu diskutiert und am Ablauf orientiert. Teilweise wurden Räume zusammengelegt oder zwischen den Geschossen ausgetauscht, so dass zum Beispiel alle Fachklassen nun auf einer Ebene liegen. Vor allem auch die offenen Flurzonen waren für uns bereits im Wettbewerb ein großes Anliegen. Hier entstehen Bereiche für den informellen und spontanen Austausch zwischen den Schülern. Während der Unterrichtszeit fungieren die Flurzonen zusätzlich als ,erweitertes Klassenzimmer’. Die Flure werden vor allem auch durch die Lichthöfe großzügig mit Tageslicht versorgt und bieten daher eine hohe Aufenthaltsqualität.“ Das war auch ein Anliegen von Schulleiterin Regina Krudewig-Bartel, schließlich bietet das GTO eine Ganztagesbetreuung an. Da sollten sich die Kinder im Gebäude auch wohlfühlen.
Technisch hat der Ersatzneubau des GTO nach der Fertigstellung ebenfalls einiges zu bieten. Schließlich werde der Neubau als Chance gesehen, auch die „Digitalität“ einziehen zu lassen, wie Krudewig-Bartel erklärt. So wird im Gebäude Glasfaser verlegt und auch die Geräteausstattung soll den neuesten Anforderungen gerecht werden.
Holz und Glas im Wechsel
Die Außenfassade des Gebäudes soll abwechselnd mit Holz und Glas gestaltet werden. „Die Eingangsfassade im Sockelbereich setzt sich bewusst ab und ist komplett verglast“, beschreibt Heidrun Muffler die Außenansicht des Gebäudes. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert. Außerdem soll Umweltwärme durch eine Luft-Wasser- Wärmepumpe genutzt werden.
Zur geplanten Außenanlage sagt sie: „In den Freianlagen werden gezielt neue Platzstrukturen geplant. Sie tragen zur Entspannung der Schüler im Rahmen der Ganztagsschule bei.“ An der Hemsbacher Straße entstehe ein großzügiger Vorplatz, während der Nordseite des Gebäudes ein Mensahof vorgelagert sei. „Der obere Schulhof bildet einen großzügigen Aufenthalts- und Bewegungsort und ist, wie auch der Mensahof, mit einem Baumdach gegliedert. Eine Treppenanlage mit Sitzstufen führt zum unteren Schulhof. Er enthält ein Mini-Spielfeld und weitere Spiel- und Sportangebote“, so die Architektin. Auch für den Platz, an dem zuvor das alte Gebäude stand, gibt es bereits einen Plan. So soll dort ein Landschaftspark entstehen.„ Er stellt die Erweiterung der schulischen Freiflächen dar und ist Bindeglied zwischen dem Gymnasium, der Realschule und der Sporthalle.“
Alles in allem soll der Neubau den Schülern ein Umfeld bieten, in dem ihnen das Lernen leicht fällt und sie sich wohlfühlen. Außerdem erhofft sich Schulleiterin Regina Krudewig-Bartel einen höheren Zulauf von neuen Schülern. Sie erinnere sich noch an die Zeit, an der einige Kinder dem GTO die Realschule vorgezogen hätten, als diese umgebaut wurde. Nun hofft sie, mit den neuen Angeboten und den neuen Ausstattungen mehr Schüler vom GTO begeistern zu können.
Baubeginn für März 2022 geplant
Damit dies im Mai 2024 – dann soll der Neubau bezugsfertig sein – auch gelingt, sollen im März 2022 die ersten Bagger anrollen. Voraussichtlich ab September 2024 ist der Abbruch des Altgebäudes vorgesehen. Bis Mitte 2025 sollen schließlich die Außenanlagen fertiggestellt sein.
Die Kosten für das „größte Einzelbauprojekt in der gesamten Geschichte des Neckar-Odenwald-Kreises“, so Landrat Dr. Achim Brötel, belaufen sich auf rund 26,4 Millionen Euro.
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