Osterburken. Im Römermuseum in Osterburken steht für dieses Jahr so einiges an: Neben einer Ausstellung, die es geben wird, laufen aktuell die Planungen für die großen Reparaturarbeiten Ende des Jahres an. Dort sollen unter anderem die Grafiken und Illustrierungen sowie die Vitrinen neu gemacht werden.
Bevor das allerdings losgeht, wartet zunächst „Victoria! – Der römische Sieg und seine göttlichen Garanten“ auf die Besucher. Die Ausstellung werde ab dem 29. März in Osterburken zu sehen sein, erklärt Museumsleiter Dr. Jörg Scheuerbrandt im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. Bei Ausgrabungen im Westkastell von Öhringen 2020 und 2022 wurden zwei Statuen der römischen Siegesgöttin Victoria und des Kriegsgottes Mars gefunden. „Sie dienten ursprünglich als Schmuck der Kastelltore“, beschreibt der Museumsleiter. Sie wurden nun restauriert und sollen nun erstmalig im Römermuseum ausgestellt und damit der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Ausgehend von diesen beiden Statuen gibt die Ausstellung einen Einblick in die römische Siegespropaganda. Bei dieser wurden über hunderte Jahre lang immer dieselben Bildtypen verwendet, die eine klare politische Botschaft übermitteln sollen. Die beiden Symbole spielen aber nicht nur in der Staats- und Heeresreligion eine Rolle, auch im privaten Kontext sind sie zu finden. Zuletzt blickt die Ausstellung auch darauf, wie zeitlos die beiden Darstellungen bis heute sind und wie sie den Sprung vom Mittelalter über die Renaissance bis in die Gegenwart schafften.
Insgesamt sind bei der Ausstellung des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege, der Stadt Osterburken und der Stadt Aalen 50 Exponate zu bestaunen. Die Ausstellung dauert bis zum 23. Juli und wird danach in das Limesmuseum nach Aalen umziehen.
Grafiken bleichen aus
Ab November geht es dann mit Reparaturarbeiten weiter: „Unsere Vitrinen sind nach 17 Jahren einfach alt geworden. Die Klebungen gehen kaputt und Grafiken bleichen aus. Dementsprechend ist Renovierungsbedarf da“, erläutert Scheuerbrandt. Die auszuführenden Arbeiten teilen sich in zwei Bereiche auf. Zum einen müssten die Grafiken durch einen Illustrator neu gestaltet werden. Zum anderen seien Reparaturen an den Vitrinen notwendig, erläutert der Museumsleiter.
„Die Hälfte der Arbeiten haben wir schon vergeben“, sagt er und meint damit die Illustratorarbeiten. Um diese wird sich Burkard Pfeifrot kümmern. „Er zeichnet sehr schöne und kenntnisreiche Lebensbilder“, hebt Scheuerbrand erfreut hervor. „Er wird einige Rekonstruktionszeichnungen von Osterburken machen – davon gab es bisher kaum etwas.“ Pfeifroths Arbeiten sind ebenfalls im „Schwestermuseum“, dem Limesmuseum in Aalen, zu sehen. Dementsprechend gleichen sich die beiden Kultureinrichtungen nun aneinander an.
Des Weiteren sollen die Grafiken neu gemacht und die Texte überarbeitet werden. „Wir wollen auch eine neue englische Version hinzufügen“, sagt Scheuerbrandt. Die Kosten für diese Arbeiten belaufen sich auf rund 40 000 Euro und werden zur Hälfte vom Landesmuseum getragen. Die andere Hälfte übernimmt die Stadt. Die Vorbereitungsarbeiten werden im März starteten, denn sollte es im Herbst an alle Vitrinen gehen, müssen die Illustrationen, Grafiken und Texte fertig sein und verbaut werden können.
Noch keine Firma beauftragt
Womit der zweite große Teil der Arbeiten benannt wäre. Allerdings steht hinter den Reparaturarbeiten noch ein dickes Fragezeichen, denn dafür wurden bisher lediglich Angebote eingeholt, jedoch noch keine Firma beauftragt. Wenn alles nach Plan läuft, soll die Instandsetzung der Vitrinen von November bis Ende Februar dauern. Währenddessen hätte das Museum geschlossen. Das wäre allerdings nicht so schlimm, denn: „Das ist bei uns sowieso die Saure-Gurken-Zeit, in der kaum etwas los ist“, erklärt Scheuerbrandt. Die Funde werden während dieser Zeit ausgelagert und nach Rastatt ins Zentralarchiv gebracht, um dort restauriert zu werden.
„Die Arbeiten sind aber voneinander unabhängig. Wir können in die alten Vitrinen auch die neuen Glasscheiben einbauen, sollte keine Firma beauftragt werden, die sich um die Instandsetzung kümmert“, erklärt Scheuerbrandt, .
Zuletzt wies der Museumsleiter noch auf eine Veranstaltung am 16. November hin, die zwar nicht vom Römermuseum organisiert wird, dieses aber ein Teil davon ist. Der Verband der Odenwälder Museen feiert sein 50-jähriges Bestehen. Dazu soll ein Bildband herausgebracht werden, in dem die bedeutendsten Exponate aller Mitglieder-Museen abgebildet und erklärt sind.
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