Osterburken. Die Freude bei Osterburkens Bürgermeister Jürgen Galm war groß, als er erfuhr, dass die Stadt eine Städtebauförderung des Landes in Höhe von 800 000 Euro erhält. Die Summe gab das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen am Mittwoch in einer Pressemeldung bekannt. Das Geld soll für „Neumaßnahmen zur Gestaltung und Modernisierung im Bereich des Bahnhofes sowie im Bereich der Baulandhalle“ verwendet werden, heißt es dort weiter.
„Den Antrag auf die Förderung haben wir bereits im vergangenen Jahr gestellt, wurden aber damals nicht berücksichtigt. Nun gehören wir in diesem Jahr zu den 51 neu aufgenommen Maßnahmen. Das ist toll“, erklärte Galm auf Nachfrage der Fränkischen Nachrichten.
Anfang ist gemacht
Die Summe über 800 000 Euro könne allerdings nur ein „Startpaket“ für die zahlreichen Vorhaben sein, die Osterburken im Bereich des Bahnhofsareals, rund um die Baulandhalle und den Stadtgarten angehen möchte, erläuterte Galm. Denn der gesamte Bereich umfasst neben dem Bahnhof und dessen Vorplatz auch die ehemalige Post, die Opfermann-Stiftung sowie den südlich des Supermarktes gelegenen P&R-Parkplatz. Auf der anderen Seite der Kirnau gehören der Stadtgarten, der Adolf-Zimmermann-Platz mit Baulandhalle sowie das Areal bis zum Hotel „Sonne“ und bis zur ehemaligen Drogerie Klonk dazu.
Für alle Projekte in diesem Gebiet reiche das Geld nicht, wobei sich die Stadt mit rund 60 Prozent Eigenanteil an den jeweiligen Vorhaben beteiligen werde.
Im Gemeinderat über Maßnahmen entscheiden
„Ein konkretes Projekt, das wir mit dem Geld umsetzten möchten, gibt es noch nicht“, erklärte der Bürgermeister. Zunächst wolle er mit der Kommunalentwicklung über das weitere Vorgehen sprechen. „Womöglich müssen zunächst auch weitere Untersuchungen durchgeführt werden“, gab Galm zu Bedenken.
Bevor eine Maßnahme in Angriff genommen wird, hat auch der Osterburkener Gemeinderat noch ein Wort mitzureden. Galm selbst könne sich vorstellen, dass man das Dach des Bahnhofs angeht. „So nimmt das Fundament des Gebäudes keinen weiteren Schaden“, erläuterte er die Überlegung. „Das wird dann aber zunächst im Gemeinderat besprochen.“
Grundsätzlich zeigte der Rathauschef sich aber erfreut, dass es jetzt losgehen könne. „Das Geld gibt uns die Möglichkeit, endlich etwas zu tun.“ Und wenn das dann zufriedenstellend läuft, „hat man einen guten Grund, weitere Gelder zu beantragen“, zeigte sich das Stadtoberhaupt optimistisch.
Weitere Kommunen im Neckar-Odenwald-Kreis profitieren
Im Neckar-Odenwald-Kreis gehören auch Limbach (900 000 Euro für die Ortsmitte), Fahrenbach (900 000 Euro für die Ortsmitte) sowie Neckargerach (250 000 Euro für den Ortskern) zu den Kommunen, die von der Städtebauförderung profitieren. Das macht – rechnet man die Summe der Römerstadt noch hinzu – insgesamt 2,85 Millionen Euro für vier Kommunen des Neckar-Odenwald-Kreises.
Das sagt Minister Peter Hauk
Über die finanzielle Unterstützung der vier Kommunen freute sich auch Peter Hauk. Er ist überzeugt davon, dass die Innenentwicklung der Städte und Gemeinden in Anbetracht von Flächeneinsparungen und dem dringenden Bedürfnis nach Wohnraum immer noch wichtiger werde. „Das Städtebauprogramm kann dazu eine wichtige Stütze geben und auch optisch einen Mehrwert im innerstädtischen Bereich bringen“, erklärte er.
Die Förderung „könnte echte Großprojekte in den einzelnen Gemeinden nicht nur anstoßen, sondern auch positiv in die Zukunft begleiten. Das wird das Wohnumfeld sichtbar verbessern und verschönern“, ist er sich sicher.
Und auch Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg, hat eine klare Meinung: „Die Städtebauförderung ist unser stärkstes Pferd im Stall. Mit diesem Programm helfen wir unseren Kommunen, Potenziale zu nutzen, Ideen zu verwirklichen und Schönes zu schaffen. Es ist ein richtig großer Hebel für den gelingenden Wandel vor Ort: Gebäude werden modernisiert, öffentliche Räume aufgewertet und dringend benötigter Wohnraum geschaffen. Insgesamt rund 25 400 Wohnungen sollen im Zuge der geförderten Maßnahmen 2024 entstehen, davon rund 2 200 in den neu hinzukommenden Sanierungsgebieten.“
Insgesamt rund 235 Millionen Euro für Städtebauförderung
Gefördert werden in diesem Jahr 302 städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen in 274 Städten und Gemeinden im Land, darunter 51 neue Maßnahmen sowie 251 Sanierungsgebiete, für die weitere Mittel bewilligt werden. Das Programm ist sehr beliebt und auch in diesem Jahr um ein Mehrfaches überzeichnet. Die Palette der geförderten Maßnahmen ist breitgefächert: Wichtige Schwerpunkte sind unter anderem die Schaffung von Wohnraum, Gewerbeflächenentwicklung, Klimaschutz, Entwicklung der öffentlichen Räume, Nahversorgung. Die Förderhöhe beträgt für die Maßnahmen 234,79 Millionen Euro – davon rund 76,4 Millionen vom Bund.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/osterburken_artikel,-osterburken-osterburken-erhaelt-800-000-euro-fuer-bahnhof-und-baulandhalle-_arid,2199667.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/osterburken.html