Kommunalwahl

Kommunalwahl: CDU Osterburken plant eigene Liste

Neben der "Bürgerliste" und den "Jungen Köpfen" plant nun auch die CDU Osterburken mit einer Liste bei der Kommunalwahl im Juni anzutreten. Die Kandidaten müssen keine Parteimitglieder sein, aber unter anderem das christliche Menschenbild als Kompass haben.

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Nicola Beier
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Zur Kommunalwahl am 9. Juni will auch die CDU Osterburken eine eigene Liste stellen. © Patrick Pleul/dpa

Osterburken. Neben der „Bürgerliste Osterburken“ und den „Jungen Köpfen“ soll es bei der Kommunalwahl in der Römerstadt am 9. Juni eine weitere Liste geben: „Die Planungen für eine eigene CDU-Liste für die Kommunalwahl im Juni laufen, sind aber noch nicht abgeschlossen“, erklärte Margaret Horb von der CDU Osterburken auf Nachfrage der Fränkischen Nachrichten. Somit wird es voraussichtlich zwei parteineutrale Einheitslisten („Bürgerliste“ und „Junge Köpfe“) sowie – zumindest auf dem Papier – eine Parteiliste bei der Kommunalwahl in Osterburken geben.

Horb halte es für sehr wichtig, mit einer CDU-Liste anzutreten: „Unser politisches System ist ohne Parteien nicht vorstellbar, auch wenn es manche meinen. Ein Blick nach Russland und China zeigt, wie dort das Staatssystem ohne unabhängige Parteien funktioniert. Gerade die grundgesetzliche Verankerung von Parteien hat aus der eigenen schmerzlichen Historie wahrlich ihre Berechtigung und hat für uns als CDU Osterburken seine Verpflichtung!“

Keine parteipolitische Liste

Allerdings sei eine CDU-Liste keine parteipolitische Liste. Dabei würden vor allem Menschen kandidieren, „die das christliche Menschenbild als Kompass haben und Verantwortung für die Menschen und die Natur leben“, sagte Horb. So waren bei der letzten Kommunalwahl 50 Prozent der Kandidaten keine Parteimitglied.

Wie viele Kandidaten sich schon gefunden haben, konnte Horb „aufgrund von noch ausstehenden Rückmeldungen“ nicht sagen. Die Kandidatensuche gestalte sich im Vergleich zur vergangenen Kommunalwahl noch einmal schwieriger. „Unsere repräsentative Demokratie beginnt im Gemeinderat.

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Daher ist es unser Anspruch Menschen unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Berufsstand oder Religion zu einer Kandidatur zu motivieren. Die Basis unserer Arbeit als CDU spiegelt sich im Dreiklang von Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit wieder. So ist beispielhaft Freiheit für uns: Freiheit in Verantwortung für sich selbst, die Gemeinschaft und die Natur im Hier und Jetzt und für die nachfolgenden Generationen. Wer auf der CDU Liste kandidiert, muss nicht Parteimitglied sein“, erklärte Horb.

Mehr Frauen überzeugen

Ihr persönlicher Anspruch sei es, Frauen für das Amt der Stadträtin zu gewinnen. Frauen würden sich im Spannungsfeld zwischen Beruf und Familie tagtäglich unerwarteten Aufgaben stellen, hätten einen anderen Blick auf die Welt und gingen Projekte und Herausforderungen faktenbasierter, zeiteffizienter und durchorganisierter an. „Leider ist der Dreiklang Familie, Beruf und Ehrenamt, dem sich die Frau zu stellen hat, weitaus größer als mancher vermutet“, stellte Horb fest. Denn unter Familienarbeit würde nicht nur die Pflege der Kinder, sondern später auch die der Eltern fallen. Ehrenamtliche Tätigkeiten in Vereinen, die als „Zeit für sich selbst“ verbucht werde, kollidiere mit „abendfüllenden Sitzungszeiten“ des Gemeinderats und sei daher eine logistische Herausforderung, so die Stadträtin. „Es gilt daher, Strukturen im Gemeinderat zu ändern, damit unser gesellschaftlicher Anspruch unter anderem der Teilhabe von Frau und Mann gleichberechtigt umgesetzt wird.“

Mit Blick auf die „Bürgerliste Osterburken“ und die „Jungen Köpfe“ zeigte sich Horb erfreut: „Die CDU Osterburken und ich persönlich begrüßen das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern, sich in der Kommune politisch zu engagieren. Unterstreichen möchte ich hierbei das Wort politisch, nicht zu verwechseln mit parteipolitisch. Auch wenn manche versuchen, Parteipolitik und Fraktionszwang wie Geister herbeizurufen, um im Gegenzug ihre Unabhängigkeit als Markenzeichen zu setzen. Gerade die CDU Osterburken hat durch den DHL-Projekt-Prozess gezeigt, dass Meinungsvielfalt, Bürgernähe und faktenbasierte Argumentation Entscheidungen leiten.“ Letztlich sei es aber an jeder Gemeinderätin und jedem Gemeinderat, selbstbestimmt und frei zu entscheiden. Wohlwissend, dass Entscheidungensich auf die gesamte Kommune und die Region auswirken könnten.

Junge Generation fördern

„Besonders freue ich mich jedoch, dass sich explizit junge Menschen auf den Weg der eigenen Liste ,Junge Köpfe’ machen. Gerade vor dem Hintergrund, der Absenkung des Wahlalter auf das 16. Lebensjahr ist es so unendlich wichtig, die Sicht - und Handlungsweise der jungen Generation zu fördern und sie nicht nur in die Entscheidungen miteinbeziehen. Es gilt Mitverantwortung und Gestaltung auf die junge Generation zu übertragen. Wie notwendig ein generationenübergreifendes und ganzheitliches Handeln ist, erfahren wir täglich auf’s Neue in einer Welt voller Herausforderungen“, erklärte Horb.

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